August (Spätsommer)

Anfang August heiß, Winter lang und weiß. Stellen sich Anfang August Gewitter ein, wird`s bis zum End so beschaffen sein.

Im Gewitterregen wirst du stehen, wenn die Schwalben fischen gehen.

Häufig starker Tau, hält den Himmel blau. Nordwinde im August bringen beständiges Wetter.

Wenn kurz vor Vollmond der Sonnenaufgang neblig war, wird`s in den nächsten Tagen warm und klar.

Je mehr Dominikus (4.8.) schürt, je ärger man im Winter friert.

Gibt`s am Sankt Oswaldstag (5.8.) viel Regen, wird gut der Wein, aber nicht der Erntesegen.

Lorenz und Bartel schön (10. und 24.8.) wird der Herbst auch gut ausgehn.

Sankt Laurentius (10.08.) kommt in finsterer Nacht ganz sicher mit Sternschnuppenpracht. (Laurentiustränen werden die Sternschnuppen genannt, die ab Mitte dieses Monats über den Nachthimmel zischen. eine schöne Gelegenheit, sie zu beobachten und einmal mit unseren Kindern eine Nacht im Freien zu verbringen.)

Wie das Wetter an Kassian (13.8.) hält es noch viele Tage an.

Zu Mariä Himmelfahrt (15.08.) Sonnenschein, sorgt für viel Obst und guten Wein.

Bleibt St. Bartel (24.08.) im Regen stehn, ist guter Herbst vorher zu sehen.

 

Freilandaussaat: Feldsalat, Winterkopfsalat, Winterportulak, Karotten (zum überwintern auf Beet), Winterblumenkohl „Aprilex“, Chinakohl, Winterwirsing, Winterrettich, Radieserl Herbstsorten, Spinat (bei günstigem Wetter kann Spinat oft noch in diesem Herbst geerntet werden. Deshalb lohnt es sich mehrere Aussaaten in Abständen von 10 Tagen durchzuführen.), Schwarzwurzel, Zuckererbsen, Lauch, Frühlingszwiebeln und Perlzwiebeln stecken, Winterzwiebel sähen, Winterheckezwiebel in Töpfchen sähen, damit im Winter ein Schnittlauchersatz da ist. Petersilie und Kerbel (etwas davon auch in Töpfchen) sähen und verziehen (begünstigt frühe Ernte)

Gründünger auf leere Beete sähen (Sommerwicken-Hafergemenge, Alexandriner- und Perserklee, Phacelia, Kombigemenge)

Auspflanzen: Erdbeerbeet, Kopfsalat, Winterendivie, Zuckerhut, letzter Kohlrabi

Blumen auspflanzen: Madonnenlilien-Zwiebeln

Frühbeet und Gewächshaus: im Juli gesäten Winterendivien Ende August ins Frühbeet verpflanzen. Kopfsalat, Kohlrabi

Pflegearbeiten:

Düngen einstellen, damit es zum notwendigen Triebabschluß kommt. Das heißt, die Pflanzentriebe müssen ausreifen, damit sie nicht zu frisch und grün in den Winter gehen. Diese weichen Triebe würden im Winter erfrieren. Wenn jetzt noch zu viel Dünger im Boden ist, können ihn die Pflanzen nicht mehr aufnehmen. Der Dünger wird ausgespült. Deshalb darf ab jetzt auch kein Kompost mehr ausgebracht werden.

Gemüse:

  • Rhabarberblätter als Schneckenfang auslegen und die deutschen und spanischen Wegschnecken zerschneiden.
  • Tomaten: die oberen Blüten, die nicht mehr reifen würden auskneifen. Pflanzen nicht entspitzen, das Entspitzen stört den Stoffwechsel der Pflanze, sie können keine Photosynthese mehr betreiben. Im Gewächshaus reifen die Pflanzen länger, deshalb auch keine Blüten auskneifen.
  • Sommerendivie zusammenbinden, damit die  Mitte schön bleicht und zart wird. Das funktioniert am schnellsten mit alten Weck-Gummis
  • Maulwurfshügelerde für die nächste Aussaat sammeln, 3 Teile davon gleich mit 1 Teil Kompost und 1 Teil Sand mischen und frostfrei lagern. Dies ist die Beste Erde um in Frühjahr Aussaaten vorzunehmen oder Zimmerpflanzen umzutopfen.

Obst:

  • Brombeeren neue Ruten auf 2-4 Augen zurückschneiden. Vermehrung durch Triebabsenkung.
  • Sommer-Himbeeren, abgeerntete Ruten bodennah abschneiden, neue Ruten aufbinden. Bei Herbsthimbeeren kann jetzt mit der Ernte begonnen werden. Die Ernte dauert bis zum ersten Frost an.
  • Erdbeeren jetzt pflanzen, vorher gut wässern. Nach 4 Jahren kann der Boden erschöpft sein und ein neuer Standort für das Erdbeerbeet ist von nöten. Herzblätter beim pflanzen unbedingt frei lassen und nicht mit Erde bedecken.
  • Fallobst enthält Schädlinge, deshalb an Hühner verfüttern oder in den Biomülleimer!
  • Sauerkirschen nach der Ernte schneiden. Alle Triebe die getragen haben bis zur Abzweigung eines Ersatztrieb wegschneiden, alle jungen Triebe um 1/3 kürzen
  • Pfirsiche nach der Ernte schneiden. Pfirsich trägt nur an einjährigem Holz, darum alle abgeernteten Zweige entfernen und die jungen Triebe ½ kürzen
  • Beerensträucher wie Johannisbeeren und Stachelbeeren auf 5-8 neue Triebe verjüngen, alle alten Zweige bodennah ausschneiden

Blumen:

  • Blumenzwiebeln für das Frühjahr bestellen.
  • Löwenmäulchen kurz vor dem Abblühen zurückschneiden, dann kommt es meist zu einer zweiten Blüte
  • Clematis (sonnig, Fuß mit Bodendeckern beschatten), Pfingstrosen (sonnig, Solitärpflanze) pflanzen
  • Hortensien (halbschattiger Standort) bilden im Sommer ihre Knospen für das kommende Jahr und brauchen kali- und phosphorhaltigen Flüssigdünger (Rhododendrondünger).
  • Blauregen schneiden. Bei Pflanzen, die sich im Frühjahr blühfaul gezeigt haben werden die diesjährigen Seitentriebe auf 2-3 Blätter zurückschneiden. Das fördert den Blütenansatz für das nächste Jahr. Vorsicht, bei diesen Arbeiten Handschuhe tragen, Pflanze ist giftig. Sonniger Standort ist ebenso wie eine mäßige Düngung wichtig (auf Stickstoff verzichten, sonst bilden sich nur Blätter, keine Blüten). Lieber weniger Dünger geben, da Pflanze sonst nicht blüht.
  • Begonien und Dahlien zur Blütenverlängerung noch mal schwach düngen. Ab Mitte September Dahlien und Gladiolen nicht mehr zusätzlich mit Wasser versorgen, sofern es nicht extrem trocken ist, damit die Knollen ausreifen können. Alles Verblühte sofort ausschneiden.
  • Storchenschnabel kräftig zurückschneiden. Sie treiben danach noch einmal neu aus und blühen im Herbst ein weiteres Mal.
  • Balkonblumen weiterhin alle 2 Wochen schwach flüssig düngen. Kübelpflanzen gegen Ende des Monats zum letzten mal mit Kali düngen, das fördert härteres Gewebe. Ende August aber alle Düngergaben einstellen.
  • Stecklinge aus den Trieben von Jasmin, Geranien, Fuchsien, Pantoffelblumen, Buntnessel und Wandelröschen in Töpfe setzen, feucht halten.
  • Lavendel die Triebspitzen junger Pflanzen mit der Heckenschere um 2-3 cm kürzen, so bleiben die Pflanzen buschig und dicht. Lavendel wächst selten aus altem Holz nach. Deshalb Stecklinge von langbeinig geworden alten Pflanzen nehmen und so die alten Pflanzen ersetzen.
  • Amaryllis nicht mehr gießen, Ruhezeit beginnt. die Blätter sollen einziehen. Ab November die Zwiebel aus der Erde nehmen, in Zeitung wickeln und 6 Wochen in den Kühlschrank legen. Anschließend wieder in frische Erde topfen, dann blüht die Amaryllis-Zwiebel zuverlässig neu.

Ernten:

letzte Frühkartoffeln bis Mitte August ernten

Knoblauchernte bevor er sein Laub einzieht und unsichtbar wird

Blumenkohl, Brokkoli, Busch- und Stangenbohnen, Erbsen, Gurken, Kürbis, Neuseeländer Spinat, Mangold, Sommerrettiche, Rote Beete, Endivien, Tomaten, Zuckermais sobald die Fäden braun werden, Paprika, Zwiebeln (nach Einzug des Laubes) Karotten, Zucchini, Salat

Sommerlauch der blüht, Blüten abschneiden, über Winter stehen lassen, es werden Perlzwiebelchen gebildet, im Jahr darauf die dicksten Zwiebelchen wieder (zwischen Erdbeeren) einpflanzen 10×10 cm. Bis zum nächsten August haben sich ganze Kolonien Zwiebelchen gebildet.

große Kräuterernte, auch Lavendel!

Japanische Weinbeere, Mirabelle, Pfirsich

Autorin Petra Herbach