Juli (Hochsommer)

Juli kühl und nass. leere Scheune, leeres Fass.

Regnet´s an unserer Frauen Tag (Maria Heimsuchung 2.7.), so regnet´s nachher 40 Tag`.

Regen am Ulrichstag (4.7.) macht die Birnen wurmstichig.

Nur bei starker Juliglut geraten Birnen und Äpfel gut.

Das Wetter auf Sieben Brüder (10.7.) geht erst nach sieben Wochen wieder.

Regnet`s an Margarethen (20.7.) gehn die Nüsse flöten. Margaretenregen wird erst nach Monatsfrist sich legen.

Maria Magdalena (22.07.) weint um ihren Herrn, drum regnet`s an diesem Tage gern.

Hundstage (23.7. bis 23.8.) hell und klar, zeigen an ein gutes Jahr. Wenn Regen sie bereiten, kommen nicht die guten Zeiten.

Was die Hundstage (23.7. bis 23.8.) gießen, muß die Traube büßen.

Der Vormittag vom Jakobstag (25.07.) das Wetter bis Weihnachten deuten mag.

Werfen die Ameisen am Annatag (26.7.) höher auf, so folgt ein harter Winter drauf. Von Sankt Ann`gehen die kühlen Morgen an.

 

 

Voranzucht Anfang Juli: Winterkopfsalat, Radicchio, Zuckerhut, Feldsalat Eissalat, Winterendivien, Schnittsalat, Bataviasalat, Chinakohl,

letzte Freilandaussaaten: bis 15.7 Buschbohnen, Zuckererbsen, Spinat, Mangold, Schwarzwurzeln, Frühlings-Möhren (bis 5 Juli), Radieschen Sommersorten, Winterrettich „schwarzer runder“ „violetter“, Winterportulak, Pak Choi, Rosenkohl zum überwintern

Fertige Pflänzchen auspflanzen: letzte Brokkolipflanzen, letzter Kohlrabi, Wirsing, Winterporee, Sommersalate

Zweijährige Blumensaat: Stiefmütterchen, Bellis, Garten- und Bartnelken, Goldlack, blauer Lein, Fingerhut, Königskerze, Muskatellersalbei, Islandmohn, Zierkohl, Vergißmeinnicht und Marienglockenblumen jetzt aussähen, wenn sie als kräftige Pflanzen überwintern sollen.

Pflegearbeiten:

Gemüse:

  • Düngen von Stangen- und Buschbohnen, Tomaten, Erdbeeren und Sellerie mit 1/2 Eßl Horngries/m² oder Kompost 1 Liter/m². Nur noch sehr schwache Düngung, damit Pflanzen vor Winter auch wirklich alles aufbrauchen können.
  • Tomaten ausgeizen, die unteren Blätter bis zur ersten Tomatenrispe entfernen, das schützt vor Braunfäule. Tomaten immer nur von unten gießen!
  • Paprika die Triebspitzen abknipsen. Denn dadurch bilden sich noch mehr Blüten und Früchte
  • Kohlweislingbefall an den Blattunterseiten von Kohlpflanzen auch unter den Gemüseschutznetzten kontrollieren. Und gegebenenfalls Raupen und Eigelege mechanisch entfernen.
  • Rhabarberblätter als Schneckenfang auslegen und täglich Abends die Schnecken darunter absammeln. Achtung Häuslschnecken und auch die meisten Nacktschnecken sind Nützlinge, sie schaden den Pflanzen nicht und fressen nur verwelktes. Anders die deutsche und spanische Wegschnecke diese zerschneidet man am besten beherzt mit der Schere. Alles andere lässt die Tiere nur unnötig leiden.
  • Melonen mit einem feinen Pinsel fremdbestäuben.

Obst:

  • Erdbeerausläufer abtrennen und bewurzeln, neue Beete anlegen. Die Erdbeerpflanzen die die schönsten und reichsten Früchte tragen werden im Mai mit einem Stöckchen gekennzeichnet. Von diesen Pflanzen nimmt man jeweils den ersten und evtl. 2ten Ableger zum bewurzeln.
  • Sommerschnitt an Beerensträuchern und Bäumen Ende Juni bis Mitte August. Ein mäßiger Sommerschnitt an Bäumen bremst das Grünwachstum und fördert den Fruchtansatz.
  • Himbeeren täglich durchpflücken.
  • Rhabarber nochmals düngen. Das steigert die Ernte im nächsten Jahr, den Rhabarber ist ein Starkzehrer.
  • Johannisbeeren und Stachelbeeren, alle Zweige die älter als vier Jahre sind, direkt nach der Ernte dicht über den Boden abschneiden. Pro Strauch bleiben 8-10 Triebe stehen, davon sollten nur 3 einjährig sein. Erkennbar ist das Alter von Zweigen an der Rinde. Alte Zweige haben eine aufgebrochene und von Algen bewachsene Rinde.
  • Weinstöcke ausbeeren, damit die verbleibenden Trauben größer werden. Dazu zart über die Trauben streichen. Trauben evtl.  mit Netzen vor Vogelfraß schützen. Aber vorsicht, das Netzt sollte so fein sein, dass kein Vogel sich darin verfangen kann. Also am besten Gemüsschutznetze verwenden.
  • Süßkirschen und Pflaumen vor der Ernte mit Netzen vor Vogelfraß und der Kirschfruchtfliege schützen. Dazu werden große engmaschige Gemüseschutznetz-Säcke über den gesamten Baum (Spindelbäume) oder einzelne Zweige gestülpt und am Ende sachte zugebunden.
  • Süßkirschen, Sauerkirschen und Pfirsiche nach der Ernte schneiden. Kernobst verträgt Winterschnitt nur sehr schlecht, die Schnittwunden würden ausbluten (harzen).
  • Obstbäume jetzt düngen und 1x wöchentlich 15 Minuten durchdringend wässern, die Knospen für nächstes Jahr bilden sich. Entlang dem Umfang der Baumkrone einen Bewässerungsring graben, denn dort enden die Baumwurzeln.
  • stark behangene Obstbäume stützen
  • Fallobst enthält Schädlinge, deshalb an Hühner verfüttern oder in den Biomülleimer!
  • Wellpappring um den Baum anbringen. Die Pappringe regelmäßig auf Befall kontrollieren und erneuern. Alte Pappringe verheizen (Grillanzünder!)

Blumen:

  • Verblühte Blumen und verblühte Rosen-Blüten schneiden.
  • Balkonblumen und Kübelpflanzen die mit Langzeitdünger gedüngt wurden, ab jetzt alle 2 Wochen mit sehr wenig Dünger flüssig nachdüngen. Kübelpflanzen am besten mit einem Kalibetonten Dünger, das fördert das Wachstum von härterem Gewebe.
  • Katzenminze Ende des Monats zurückschneiden, dann blüht sie im September nochmal
  • Fuchsien entspitzen, sie wachsen dann buschiger
  • Lilien: Lilienhähnchen (kleine, lackrote Käfer) absammeln, Schadbild sind Löcher in den Lilienblättern. Am besten am frühen morgen, wenn sie von der Kälte noch steif sind. Von den Trieben abschütteln und vom Boden aufsammeln. Die schleimigen, rosafarbenen Larven, die in einem schwarzen Kothaufen unter den Blättern sitzen von den Stängeln abstreifen. Die Eier auf der Blattunterseite aufsammeln.
  • Taglilien, Bartiris, Schwertlilien nach der Blüte teilen, damit die blühfreudigkeit nicht nachlässt. Die holzige Mitte kompostieren, den Rand teilen und wieder einpflanzen.
  • Knollenbegonien, Geranien, Petunien besonders gut gießen, ab jetzt alle 2 Wochen mit sehr wenig Dünger flüssig nachdüngen.
  • Strohblumen zum Trocknen ernten
  • Ringelblume für Salbe sammeln und trocknen
  • Teepflanzen wie Pfefferminze, Malve, Kornblume, Ringelblume, Lindenblüte, Kamille sammeln und auf flachen Gittern gut trocknen lassen.
  • Duftblätter von Rosen, Jasmin, Lavendel etc sammeln, an einem luftigen schattigen Platz trocknen und als Portpourie in geschlossene Glasdosen geben. Zur Duftfixierung je Handvoll Blätter einen Teelöffel Veilchen- oder Iriswurzelpulver (Reformhaus und Naturwarenläden) zugeben. Im Winter dann offen auf den Kachelofen oder auf Heizkörper stellen.
  • Ende des Monats Blumenwiese mit der Sense auf 10 cm Höhe schneiden. 3-4 Tage auf der Fläche trocknen lassen, die Samen abklopfen, damit sie sich wieder ausstreuen können und Heu für Igelhaus verwenden oder Gemüsebeete und Beerensträucher damit mulchen.
  • Rasenschnitt an heißen Tagen nur auf ca. 6cm Schnitthöhe abschneiden. Gelber Rasen kann auch an Stickstoffmangel liegen. Deshalb vor Regenperiode nochmals Rasendünger ausbringen.
  • Rhododendron und Azzaleen: nach der Blüte die welken Blüten ausknipsen, vorsicht, direkt darunter liegen die Ansätze für nächstes Jahr. Damit die Kraft nicht in die Samenbildung, sondern in das Wachstum fließt. Dafür keine Schere verwenden, sonst brechen die frischen Triebspitzen mit ab. Anschließend nochmals mit wenig Rhododendron-Dünger versorgen und gut wässern.
  • Hecken schneiden. Die erste Brut der Vögel ist ausgeflogen. Deshalb den diesjährigen Heckenzuwachs um ¾ zurückschneiden. Die Basis soll deutlich breiter sein als die Krone. Schnitt evtl. für Stecklingsvermehrung nehmen. Dazu die untere Rinde entfernen, in Bewurzelungspulver tauchen, in Erde stecken und unter Folie bewurzeln lassen. (Auch für Hortensien und andere Ziergehölze)

Ernten:

Blumenkohl, Brokkoli, Erbsen, Kohlrabi, Mangold, Karotten, Neuseeländer Spinat, Blaukraut, Frühkartoffeln, Schalotten, Salat, Buschbohnen, Tomaten, Mais, Zwiebeln, Radies, Gurken, Zucchini, Perlzwiebeln ernten und trocknen

große Kräuterernte, Kirschen, große Beerenernte

Autorin Petra Herbach