Was tun gegen die Schädlinge im Garten

Bild: Gemüsebeete mit feinmaschigem Gemüseschutznetz. Besonders für Kohlgewächse, Karotten, Lauch und Zwiebeln.

Natürlich bekämpfen wir Schädlinge im eigenen Garten nicht mit Gift. Sondern mechanisch oder mit Kräutertees und biologischen Mitteln.

  • Ameisen im Garten: Sind Nützlinge und sollten deshalb im Garten belassen werden. Siedeln aber Ameisen im Gemüsebeet schaden sie dem Gemüse. Vor allem die Rote Ameise züchtet Wurzelläuse heran und melkt diese Läuse. Die Wurzelläuse wiederum verursachen Wurzelpilze und lassen unser Gemüse absterben. Aber auch große Nester anderer Ameisen haben einen oberirdischen Läusebefall zur Folge. Nun muss man wissen, dass die Ameisenkönigin oft bis zu 1 m tief in der Erde wohnt und deshalb für Gifte sowieso unerreichbar ist. Selbst wenn die große Ameisenfamilie Gift ins Nest einträgt hat die Königin Vorkoster und rührt dieses giftige Futter nicht mehr an. Innerhalb kürzester Zeit hat die Ameisenkönigin genug Eier gelegt, um ihr Volk wieder zu vergrößern. Ameisengift egal ob Köderdosen oder Streugift ist also keine Lösung. Und hat zwischen Gemüse sowieso nichts zu suchen. Oder wollen sie Ameisengift verspeisen? Deshalb müssen sie am besten vor dem Bepflanzen von Beeten die störenden Ameisenhaufen im Gemüsegarten beseitigen. Kochen sie in großen Töpfen Wasser.  gießen sie das kochende Wasser auf das Ameisennest. Nach 15 Minuten heben sie 20 cm Erde aus und lagern es seitlich. Die Prozedur mit dem kochenden Wasser noch 2-3 Mal wiederholen und jedes mal eine Schicht Erde abtragen. Selbst wenn sie mit dieser Aktion die Ameisenkönigin nicht erwischen, haben sie das Nest so dezimiert, dass sie bis zur nächsten Gemüsesaison Ruhe haben. Und wenn das Gemüse schon wächst? Nun dann graben sie die Pflanzen vor der Prozedur aus. Bei kleinen Pflanzen werden die Wurzeln in kaltem Wasser gespült. Mittelgroßes Gemüse wird gleich verzehrt und neue Pflanze auf das Beet gesetzt. Möchte man das muntere Ameisen-Treiben an bestimmten Stellen im Garten eindämmen, werden folgende Pflanzen gepflanzt: Lavendel, Weinraute, Thymian, Majoran und Wermut. Diese stark duftenden Pflanzen vergrämen die Ameisen.
  • Ameisennester umsiedeln: Ameisen bauen ihr Eigenheim sehr gerne in der Sonne und in lockere Erde. Hat sich ein Staat schon angesiedelt, stülpt man einen mit Holzwolle oder feuchtem Stroh gefüllten Blumentopf über das Nest. Innerhalb von 2-3 Tagen ziehen die Arbeiterinnen in das warme Quartier um. Sobald auch die Puppen im Topf sind, ist die Umzugs-Aktion beendet. Danach lässt sich das Nest im Topf vorsichtig an einen neuen Platz im Garten umsiedeln. Sitzt auch die Königin mit im Blumentopf, dann bleibt der Staat mit Sicherheit dauerhaft am neuen Wohnort.
  • Ameisen im Haus: Sind nur einzelne Ameisen unterwegs, handelt es sich um Kundschafter, saugen sie diese auf und versprühen sie Lavendelöl an den Eintrittspforten. Der starke Kräuterduft schreckt die Tiere ab und verwirrt ihren Geruchssinn. Entdeckt man die Tiere erst, wenn sie zahlreich unterwegs sind, kann man im Notfall an der Ameisenstraße Köderdosen auslegen. Die Tiere tragen das Mittel in den Bau und füttern damit die Brut. Auch Backpulver vermengt mit Puderzucker als Futter ausgelegt soll funktionieren. Das Backpulver gärt im Bauch der Ameisen und sie platzen. Den Zugang ins Haus erschweren Sie an der Eintrittsstelle zusätzlich mit einem doppelseitigen Klebeband.
  • Zitronen-Wasserjauche gegen Ameisen an Hauseingängen, Terassen etc. Die Schalen von 5-10 ausgepressten Zitronen in Wasser einlegen, 10 Tage ziehen lassen, dann unverdünnt an die entsprechenden Stellen unter Hauseingängen, Terassen etc gießen. Der Duft verwirrt die Ameisen und verleitet sie zum Umzug, bzw. zum Beschreiten neuer Ameisenwege.
  • Wirkungsvolle Hausmittel gegen Ameisen: Barriere aus Zimtpulver ausstreuen; eine Grenzlinie mit Kreide, Backpulver oder Gartenkalk ziehen; Aromatische Pflanzenteile auslegen (z.Bsp. Lavendel, Wermut, Farnkraut, Thymian, Zitusschalen); Ameisenwege mit Zitronensaft oder Essig besprühen; Lebensmittel und Tierfutter nicht offen lagern; Brennnesseljauche in Ameisennester gießen; Bei Neuverlegen von Weg- und Terassenplatten einen Unterbau aus groben Splitt anlegen; Fallobst immer sofort absammeln und auf den Kompost geben.
  • Birnenschädlinge:
  • Steineinschlüsse bei Birnen: Hat eine Birne in der Schale harte nach innen gezogene Stellen, welche bis ins Fruchtfleisch reichen leidet die Pflanze unter Bor-Mangel. Düngen sie im Folgejahr 3x mit Bor
  • Birnengitterrost: Wenn sich auf den Birnenblättern kleine orange Flecken bilden, welche auf der Unterseite Stecknadelkopfgroße Spitzen bilden, handelt es sich um den Birnengitterrost. Der Pilz überwintert auf Wachholderstauden. – Also am Besten den Wachholder im Garten entfernen. Der heimische Gemeine Wachholder (J. communis) dient jedoch nicht! als Wirtspflanze. Die befallenen Blätter an der Birne absammeln und in der Biotonne entsorgen. Die Früchte leiden übrigens nicht unter dem Birnengitterrost. Er schwächt lediglich die Blätter und damit die Photosynthese des Birnbaums.
  • Blattläuse und saugende Insekten werden erst einmal mit einem scharfen Wasserstrahl aus dem Gartenschlauch von der Pflanze gespritzt. Die verbleibenden Läuse übernehmen dann die Nützlinge. Es kann sein, dass sie die Wasserstrahl-Methode alle 3-4 Wochen wiederholen müssen.
  • Blattläuse und saugende Insekten zerdrücken und Rapsöl spritzen: Seien sie besonders im Frühjahr wachsam und untersuchen sie die neuen Triebspitzen von Pflanzen. Dort sitzen die überwinternden Mutterläuse. Wer diese rechtzeitig zerdrückt hat später sehr viel weniger Läuse im Garten. Nehmen die saugenden Insekten wie z. Beispiel Weiße Fliegen, Spinnmilben, Blatt- und Schildläuse, sowie Gallmilben überhand verwende ich eine selbst hergestellte Rapspöl-Spritzung: Ich verwende eine Mischung aus 1/3 Wasser, 1/3 flüssige Schmierseife und 1/3 Rapsöl (aus der Küche). Damit werden die befallenen Pflanzen von oben und unten tropfnass gespritzt. Nach 2-3 Tagen die befallenen Pflanzen mit Wasser abbrausen, damit sich die Öl-Seifenrückstände wieder lösen und schon ist alles wieder im Lot. Die überlebenden Blattläuse erledigen dann meine Nützlinge. Die Rapsöl-Mischung kann für Zierpflanzen, Obst und Gemüse gegen saugende Insekten eingesetzt werden. Obst und Gemüse können direkt nach einer Behandlung verzehrt werden. Rapsöl wirkt nur, wenn die Insekten direkt getroffen werden. Diese werden dann in einen dünnen Ölfilm gehüllt, ersticken und sterben in wenigen Sekunden ab. Es wirkt auch auf Larven und Eier. Für den Menschen ist die Mischung ungefährlich. Aber das Öl schadet auch Nützlingen, weshalb Biogärtner es nur selten und wenn, dann ganz gezielt anwenden.  Bei der Pflanzenverträglichkeit sind aber kleine Abstiche zu machen. Bei jungen und zarten Blättern oder Blüten kann es zu Verbrennungen kommen. Deshalb nie bei praller Sonne ausbringen. Das Öl greift die natürliche Wachsschicht der Pflanzen an, diese ist nach 2 Tagen wieder erneuert. Also besser bei bedeckten Wetter ausbringen. Wichtig ist ein frühzeitiger Einsatz. Sind die Blätter erst einmal durch den Befall aufgerollt, trifft man mit dem Mittel nur noch schwer die eingerollten Schädlinge.
  • Blattläuse mit Neem bekämpfen: Neem ist der Extrakt eines indischen Baumes. Der Extrakt kann bedenkenlos angewendet werden, den seine gallebitteren Wirkstoffe sind ungiftig, verhindern aber die Häutung von Insekten. Diese sterben dann ab.
  • Blattläuse mit Waschnuss-Sud bekämpfen: 1 Handvoll Waschnüsse mit 3 Liter Wasser aufkochen. 15 Min sanft köcheln lassen. Mit dem abgekühlten Sud die befallenen Pflanzen tropfnass spritzen. 1x im Abstand von 1 Woche wiederholen. Da die indische Waschnuss ungiftig ist, können damit auch Zimmerpflanzen behandelt werden. Waschnüsse kann man im Reformhaus oder im Bio-Supermarkt kaufen.
  • Blattläuse mit Kräutertees bekämpfen: Selbst gemachte Spritzbrühen aus Rainfarn, Rhabarberblättern, Wurm- und Adlerfarn oder Wermut haben sich gegen Blattläuse bewährt. Dazu einen starken Tee kochen und erkaltet die Pflanzen von allen Seiten tropfnass spritzen.
  • Blattläuse mit Milchspritzung bekämpfen: 100 ml Rohmilch (nicht abgekocht vom Bauernhof) mit 900 ml Wasser vermengen und die Pflanzen von allen Seiten tropfnass spritzen. Diese Mischung hilft auch gegen Mehltau. Aber vorsicht, nur für Pflanzen im Freien anwenden, da der Milchfilm sauer wird und dann riecht. Sies ist aber das Zeichen dafür, dass die Milchsäurebakterien ihre Arbeit machen.
  • schwarze Bohnenlaus – Läuse treten zuerst nur an einzelnen Pflanzen auf, dann mit der Hand zerdrücken, Rest mit einem scharfen Wasserstrahl abspritzen. Die Schwarze Bohnenläuse sind nicht sehr widerstandsfähig und können meist nicht wieder auf die Pflanze klettern.
  • Brombeerkrankheiten und Schädlinge:
  • Brombeermilbe: Reifen die Brombeeren nicht vollständig aus, dann hat an einigen Einzelbeeren der Brombeersträucher die Brombeermilbe gesaugt. Die winzigen weißen Milben (0,15 mm) schlürfen den Beerensaft und scheiden dabei ein Gift aus, das die Fruchtreife stoppt. Werfen sie befallene Beeren in die Biotonne. Die Milben verkriechen sich im Herbst in den Knospenschuppen. Im März futtern sie erst an Blättern und Blüten, schließlich an den Beeren. Um das im nächsten Jahr zu verhindern, schneiden sie abgeerntete Brombeerranken nach der Ernte bis knapp über den Boden zurück und entfernen sie alle Fruchtmumien. Im Frühjahr treibt ihre Brombeere neue gesunde Ruten. Auch eine durchgehend geschlossene Mulchschicht beugt vor.
  • Brombeerrutenkrankheit: Rotviolette oder bräunliche Flecken auf den Ruten verraten die Brombeerrankenkrankheit. Befallene Triebe kümmern oder sterben sogar ab. Moderne Sorten sind zwar kaum anfällig für den Pilz, stehen die Pflanzen und Ranken aber zu dicht oder wurden verletzt (etwa durch Hagelkörner), können sie Sporen aber dennoch in die Rinde eindringen. Kranke Triebe entfernt man so rasch wie möglich und sorgt für eine luftige Erziehung der Brombeerhecke. Die befallenen Triebe in der Biotonne entsorgen.
  • Grauschimmel an Brombeeren: Feuchte Witterung während der Fruchtreife ist ein Fest für den Grauschimmel. Dann überzieht der Pilz die Beeren rasch mit einem grauen Rasen, sie werden ungenießbar. Wer kranke Ruten im Winter entfernt, beugt einer erneuten Infektion im nächsten Frühjahr vor. Entsorgen sie befallene Beeren in der Biotonne, damit sich der Pilz nicht ausbreitet und gesunde Früchte ansteckt.
  • Clorose an Zitruspflanzen und anderen Pflanzen.  Erscheinen die Blattadern in dunklen Grün, das restliche Blatt aber ist unnatürlich hellgrün handelt es sich um die Clorose. Der Pflanze leidet an Eisenmangel. Düngen sie zunächst mit einem eisenhaltigen Dünger nach Düngeanweisung nach. Sollte sich das Problem jedoch nach 2 Monaten immer noch zeigen, ist zwar genügend Eisen im Boden aber die Pflanze kann das Eisen nicht aufnehmen. Das liegt am falschen PH-Wert. Bei Zitruspflanzen sollte der PH-Wert des Bodens bei 5,5 bis 6,5 liegen. Also leicht sauer sein. Dies lässt sich mit einem Testset messen. Einfacher und ohne Messung geht es, wenn sie die Pflanze in frische Zitruserde umtopfen. Dabei den alten Boden gründlich aus den Wurzeln schütteln und ausspülen. Die neue Zitruserde ist optimal in ihrer Nährstoffzusammenstellung. Nach spätestens 1 Jahr sollte sich das Clorosen-Problem erledigt haben.
  • Drahtwürmer: Immer wieder kommt es vor, das im Salatbeet plötzlich einzelne Pflänzchen anfangen zu welken. Graben sie dann die Pflänzchen aus und untersuchen die Wurzel, oft entdecken sie einen kleinen gelben Wurm. Beim Drahtwurm handelt es sich jedoch nicht um einen Wurm, sondern um die Larve verschiedener Getreideschnellkäfer. Die Käfer legen ihre Eier im Hochsommer ab, vorzugsweise in dicht bewachsenen Böden. Rasen- bzw. Wiesenflächen sind besonders beliebt. Im Rasen stören die Käfer jedoch nicht, aber im Gemüsebeet machen sie sich durch ihren Hunger nach Pflanzenwurzeln unangenehm bemerkbar.  Aus den Eiern schlüpfen nach etwa 6 Wochen Larven. Diese Larven benötigen 3-5 Jahre für ihre Entwicklung. Sie ernähren sich von Wurzeln und humosen Stoffen im Boden. Chemische Mittel für die Bekämpfung stehen nicht zur Verfügung! Maßnahmen: Legen sie halbe rohe Kartoffeln neben die Pflanzen auf betroffenen Beeten aus. Morgens können sie die Maden von den Kartoffeln absammeln und mittig durchschneiden.
  • Erdbeerschädlinge und -Krankheiten:
  • Schnecken kommen selten in den Genuss von frischem Obst, weil es meist außerhalb ihrer Reichweite wächst. Saftige Erdbeeren auf Mundhöhe nehmen sie dankend an. Wer das verhindern möchte, setzt die Pflanzen mit großem Abstand in die volle Sonne. Dort finden die Tiere keine Tages-Verstecke und halten sich ungerne lange auf. Oder sie gestalten ein kleines Hochbeet aus einem Holzrahmen und bringen rundherum einen Schneckenzaun an. Vorteil dieses Hochbeetes ist, dass man es mit bester Komposterde füllen kann – für die nährstoffbedürftigen Erdbeeren ein großer Vorteil.
  • Grauschimmel an Erdbeeren breitet seinen flaumigen Rasen vor allem bei feucht-warmen Wetter aus. Auch starke Stickstoff-Düngung hilft dem Pilz beim wachsen. Was den Schimmel bremst: Die Blüten durch Mulch vor Bodennässe schützen. Kranke Früchte, Blütenstände und verdorrte Blätter entfernen, grüne Früchte mit braunen Flecken pflücken und alles Pilz-Befallene in der Biotonne entsorgen. Altes Laub nach der Ernte abschneiden, damit der Pilz nicht auf dem Beet überwintert. Gießen sie Erdbeeren am besten Vormittags, damit die Pflanzen über den Tag wieder abtrocknen können. Dies beugt auch Mehltau vor.
  • Wurzelpilze an Erdbeeren: Wenn die eigenen Ableger kümmern und mikrig bleiben, liegt es meist an Wurzel- oder Bodenpilzen. Oft verbräunt die ganze Pflanze. Die Wurzeln der Erdbeerpflanzen sind dann nicht gesund und weiß, sondern braun bis schwarz. Hier hilft nur neue Pflanzen kaufen und an einen anderen Platz im Garten pflanzen. Es hilft auch nicht an Ort und Stelle die Erde auszutauschen, der Pilz muss ausgehungert werden. Auf das alte Beet solle 4 Jahre nichts gepflanzt werden.
  • Blattfleckenkrankheiten an Erdbeeren: Befallene Blätter abschneiden. Die Herzblätter aber stehen lassen. Die befallenen Blätter in der Tonne entsorgen. Die Früchte von Erdbeeren mit Blattfleckenkrankheiten können bedenkenlos verzehrt werden.
  • Mehltau an Erdbeeren: Gießen sie ihre Erdbeeren mit einer Backpulver-Lösung. Hierzu 2-3 Pck Backpulver in 10 Liter Wasser einrühren und über die befallenen Pflanzen gießen. Im wöchentlichen Rhythmus 2-3 x wiederholen.
  • Vögel lieben rote Beeren. Um Amseln auszusperren, spannt man Schutznetze über das Beet. Am besten wählen sie feinmaschige Gemüseschutznetze. Wer sich einen Art Netztunnel bastelt, kann diesen zum Ernten schnell nach hinten kippen. Dazu wird ein Holzrahmen in Beetgröße verschraubt. In den Rahmen werden Löcher gebohrt um Bögen einzustecken. Nun noch ein Netzt über die Konstruktion ziehen und befestigen.
  • Erdflöhe = Kohlerdflöhe: Wenn die Sämlinge und Jungpflanzen im Frühling nicht voll mit ihren Fraßlöchern wären, würde man sie glatt übersehen. Die Trockenheit und Wärme liebenden Erdflohkäfer, die weit springen können, sind artspezifisch unterschiedlich gefärbt und tragen manchmal zwei Längsstreifen. Bei hoher Befallsstärke können sie vor allem junge Pflanzen zum Absterben bringen. Senfglykoside schmecken Erdflöhen besonders. (Kohlarten, Kapuzinerkresse, Levkoje, Steinkraut und Goldlack, sowie Meerrettich, Ölrettich, Raps, Rüben, Radieschen und Rettich). Bei Rettich, Rukola und Kohl entweder die Löcher akzeptieren oder Gemüse-Netze spannen, die Flöhe können dann nicht springen und Hochzeit halten. Erde stets feucht und locker halten. Besonders gefährdeten Rukola im Balkonkasten ziehen. Die kleinen Flöhe können durch Abschütteln und gleichzeitiges Abfangen mit ausgelegten Gelbtafeln eingedämmt werden. Das Stäuben mit Gesteinsmehl kann ebenfalls helfen. Wermutbrühe hilft als Abwehrmittel (siehe hierzu auch Schädlinge vorbeugen und Bekämpfen mit Brühen, Jauchen). Gelockerten und feuchten Boden mögen sie ebenfalls nicht. 
  • Erdraupen, Eulenfalterlarven: Wenn über Nacht Fraßstellen an Stängeln, Blättern und Wurzeln entstehen. Jungpflanzen sterben. Dann graben sie im Boden nach Larven, welche sich zusammenringeln. Es handelt sich um die Larven des Eulenfalters. Salate, alle Kohlarten, Möhren, Schwarzwurzeln, Erdbeeren und Tomaten sind betroffen. Fördern sie Nützlinge wie Spitzmäuse, Igel, Laufkäfer und Singvögel. Hacken sie die Erde regelmäßig. Raupen in der Nähe befallener Pflanzen ausgraben und abends mit Taschenlampe absammeln. Da die Raupen Nachts aktiv sind. Bei großflächigem Befall helfen Bacillus-thuringiensis-Präparate.
  • Fallobst enthält Schädlinge, deshalb an die Hühner verfüttern oder im Biomüll entsorgen. Dies gilt für den Juni-Fall von Obst. Reifes Obst im Herbst enthält seltener Schädlinge und kann auf dem Kompost gegeben werden.
  • Falscher Mehltau Schadbild: Falscher Mehltau tritt immer bei einer langen Schlechtwetterperiode auf. Wenn Blätter vergilben oder blattoberseits weiße Flecken, auf der Blattunterseite weißer Schimmelrasen entsteht, welcher aber nicht abwischbar ist, handelt es sich um falschen Mehltau. Befallen werden bevorzugt Kohlarten, Spinat, Feldsalat, Zwiebeln, Salat, Kartoffeln und Tomaten.
  • Echter Mehltau Schadbild: Echter Mehltau tritt immer bei einer langen Schönwetterperiode mit sonnigem, trockenem Wetter auf., die Nächte sind aber kalt. Mehlig-weißer, abwischbarer Belag auf Blättern; Blätter vertrocknen; Befallen werden bevorzugt Gurken, Kürbis, Zucchini, Erbsen, Feldsalat, Tomate.
  • Mehltau mit Backpulver bekämpfen: Entfernen sie die am schlimmsten befallenen Blätter und Pflanzen. Für die Backpulverlösung 1 Liter Wasser mit 50 g Backpulver und einem Spritzer Hand-Geschirrspülmittel oder 1 Eßl flüssige Schmierseife vermengen. Bei den ersten Anzeichen von Mehltau (kleine weiße punktuelle Pilzrasen auf den Blättern) werden damit die Blätter und Blattunterseiten tropfnass gespritzt. Dies geschieht idealerweise am Morgen, damit die Blätter wieder abtrocknen können. Besonders hilft diese Behandlung Gurken, Zucchini und Kürbis. Diese Behandlung muss 1x wöchentlich wiederholt werden. Wir haben damit gute Erfahrungen gemacht und konnten so bis zum Frost ernten. Ohne diese Behandlung waren oft schon im August die Pflanzen kaputt.
  • Mehltau und echten Mehltau mit Milch-Spritzung bekämpfen: Entfernen sie auch hier zuerst die am schlimmsten befallenen Blätter und Pflanzen. 100 ml Rohmilch unabgekocht frisch vom Bauernhof mit 900 ml Wasser vermengen und die vom Mehltau befallenen Pflanzen oben und unten tropfnass spritzen. Im wöchentlichen Rhythmus wiederholen.
  • Gemüsefliegen: Lauchminiermotte, Möhrenfliege und Kohlschädlinge: Engmaschige Gemüseschutznetze sind die beste Art um folgende Pflanzen vor tierischen Schädlingen zu schützen: Alle Kohlarten, Möhren, Lauch und Zwiebel. Die besten, weil breitesten Netze gibt es bei “Wolfgang Nixdorf” im Internet. Nur hier bekommen sie entsprechend breite und lange Netze. Den das beste Netz nützt nichts, wenn es nicht über das ganze Beet gespannt und am Boden ordentlich fixiert werden kann. Wählen sie immer die engste Maschenweite. Bereits beim Auspflanzen und Aussähen werden Bögen über das Beet gesteckt und ein feinmaschiges Gemüseschutznetz darüber gebreitet. Die Enden mit langen Latten und Steinen beschweren. So kann das Netzt für Pflegearbeiten auch immer wieder geöffnet werden. Bei hochwachsenden Rosenkohl werden 2 Kabelverlegungsrohre aus dem Baumarkt  ineinander gesteckt und als Bogen gespannt. I m Herbst die Netzte gründlich säubern, trocknen lassen und ordentlich zusammengerollt und zusammengebunden lagern. So halten Gemüseschutznetze jahrelang. Meine ältesten sind bereits 20 Jahre alt und immer noch im Gebrauch. 
  • Haselnussbohrer: Es handelt sich um einen Rüsselkäfer, der von Mitte Mai bis Ende Juni fliegt und die noch weichen, grünen Nüsse anbohrt, um seine Eier darin abzulegen. Daraus entwickeln sich dann Larven, und die wiederum fressen die Nuss im inneren vollständig auf. Mit Spritzungen ist gegen diesen Schädling leider nichts auszurichten, weil auch kein Mittel zugelassen ist. Und selbst wenn es ein Spritzmittel gäbe, wollen wir kein Gift im eigenen Garten verwenden.  Besser ist es, vorbeugen etwas zu tun und möglichst häufig unter den Sträuchern die abgefallenen Früchte aufzusammeln und in den Müll zu werfen. Auch am Strauch soll man von Juli bis Anfang August regelmäig die Nüsse mit Loch entfernen, bevor die Larven die Nüsse verlassen haben. Da die Käfer als Larven im Boden überwintern hat sich auch eine herbstliche Kalkung des Bodens in der Umgebung der Sträucher bewährt. Absammeln der betroffenen Nüsse Ende Mai und Juni ist jedoch immer noch die wirksamste Methode. Die fertigen Larven schlüpfen zwischen Juli und August. 
  • Kalkanstrich für Obstbäume: Durch einen Kalkanstrich wird der Baumstamm vor Frostrissen geschützt. Durch die Temperaturunterschiede, kalte Nacht und morgens scheint gleich die Sonne auf den Stamm, reißen die Baumstämme ein und die Rinde löst sich. Dadurch kann die Wachstumsschicht das Kambium nachhaltig gestört oder zerstört werden, der Baum hat für sein weiteres Wachstum nicht genügend Nährstoffe zur Verfügung. Außerdem werden durch das saure Milieu des Kalk Schädlinge und Eigelege, welche sich in die Baumrinde eingenistet haben zerstört. Der richtige Zeitpunkt für das weißeln der Stämme ist zwischen September und Januar. Geweißelt werden vor allem der Baumstamm es kann aber bis zur Baumspitze gestrichen werden.  Es gibt viele fertige Präparate zu kaufen, wer etwas mehr braucht, kann sich einen Kalkanstrich auch selbst herstellen. Dafür benötigt man 1,5 kg Branntkalk zu 10 Liter Wasser und 0,5 kg einfachen Tapetenkleister (ohne Zusätze wie Harz und dergleichen). Benutzen sie zum Anrühren ihre Schubkarre oder einen großen Maurerbottich. Den Branntkalk geben sie in die Schubkarre und rühren nach und Nach das Wasser ein, bis eine dickflüssige schön streichfähige Masse entsteht. Tragen sie dabei eine Schutzbrille und Schutzhandschuhe den der Kalk ist ätzend, er wird heiß und es kann spritzen. Vorsicht, Dämpfe und Staub nicht einatmen.  Danach lässt man die Masse 1-2 Stunden lange quellen. Nun den angerührten Taptenkleister unterrühren und die Masse ist fertig zum streichen. Zum Aufbringen benutzen sie einen großen viereckigen Malerpinsel. Streichen sie ruhig schön dünn, dafür 2x, damit sie auch in alle Ecken und Ritzen kommen. Tragen sie dabei alte Kleidung, den die spritzt auf jeden Fall mit Kalk voll und wird anschließend entsorgt.
  • Kirschessigfliegen in die Falle locken. Die Fliege aus Asien ist weiter auf dem Vormarsch. Ihre Laven befallen Früchte und vernichten oft einen großen Teil der Ernte. Fangen sie deshalb möglichst viele Fliegen einfach weg. Sie benötigen eine Plastikflasche und eine Nadel von 3-4 mm Durchmesser. Schmelzen sie mit der über einer Kerzenflamme erhitzten Nadel 10-20 Löcher in den oberen Bereich der Flasche. Sind die Öffnungen kleiner, passen die Fliegen nicht hindurch, sind sie größer, gehen viele andere Insekten in die Falle. Eine Flaschenseite lässt man lochfrei, so kann man die Flüssigkeit später auskippen, ohne zu kleckern. Füllen sie als Köder naturtrüben Apfelessig 1:1 mit Wasser vermengt in die Flasche. Damit die Fliegen versinken 1-2 Tropfen Spülmittel zugeben. Noch mehr Fliegen fängt man, wenn 10% Rotwein sowie 1 Eßl Zucker und etwas frische Hefe untergemengt werden. Befüllen sie die Köderflaschen 2-4 cm hoch mit der Flüssigkeit. Den Flaschendeckel aufschrauben. Mit einer stabilen Schnur oder Draht um den Flaschenhals können sie die Flasche an das Rankgitter von Himbeeren, Brombeeren oder in Obstbäume hängen. In einer Himbeerreihe bringt man alle 1-3 Meter eine Flasche an, am besten in Fruchthöhe. Spätestens alle 2 Wochen erneuert man die Köderflüssigkeit. Entsorgen sie die Flüssigkeit immer über den Abfluss in die Kanalisation, nicht über den Kompost!
  • Milben an Johannisbeeren: Wer im Februar und März seine Johannisbeersträucher aufmerksam untersucht stellt vielleicht spitze und runde Knospen fest. Die runden Knospen sind von Johannisbeer-Gallmilben befallen. Sind es nur wenige Knospen reicht es diese auszubrechen. Sind ganze Zweige stark befallen, werden diese bodennah ausgeschnitten und in der Biotonne entsorgt.
  • Igel sind nützliche Gartenhelfer, die Egerlinge, Insekten und Schnecken vertilgen. Damit sich in ihrem Garten ein Igel ansiedelt müssen sie ihm etwas bieten. Zum einen muss er unter dem Zaun durchschlüpfen können, den ein Garten allein ernährt keinen Igel. Ein Igel benötigt 4-5 Gärten.  15-20 cm sollte der Zaun vom Boden entfernt sein. Bodennahe Gabionen-Zäune und Mauern scheiden also hier als Möglichkeit aus. Bieten sie dem Igel auch ein Igel-Haus. Dazu reicht es eine Holz- Kiste mit oder ohne Deckel. Der Boden der Kiste wird komplett ausgeschlagen oder abgeschraubt. Nageln sie auf die Kiste obenauf Dachpappe, damit das Innere schön trocken bleibt. Der Innenraum sollte mindestens 30 x 30 cm haben. Die Kiste wird nun mit Heu oder Stroh locker befüllt. Nun die Kiste mit dem offenen Ende nach unten auf 4 Ziegelsteine stellen, so dass ein Abstand zum Boden von ca. 10 cm entsteht.  Igel lieben es versteckt hinter hohem Gras oder Zweigen zu wohnen. Igel sind nachtaktive Tiere. Sie bekommen im Frühjahr und im Herbst Junge. Sollte ein Igelbaby im November, Anfang Dezember tagsüber unterwegs sein und weniger als 500 g wiegen bringen sie es zu einer Igelstation, dem Tierarzt oder ins Tierheim Ingolstadt. Hier kann man sie über die Pflege dieser kleinen Stachelgefährten aufklären und ihnen helfen.
  • Johannisbeer-Blasenlaus: Wenn die Johannisbeer-Blätter Blasen werfen, sieht das schlimmer aus als es sit. Sträucher oder die Ernte leiden nicht darunter. Das Laub kräuselt sich, weil die Johannisbeer-Blasenlaus im Frühling von unten daran saugt. Nur wenn die Pflanzensaft-Partys der Läuse ausufern, lohnt es im Frühjahr Rapsöl zu spritzen, welches die Eier der Läuse schädigt. Schneiden sie nach der Ernte regelmäßig die ältesten Äste der Johannisbeeren bodennah heraus. Dadurch halten sie den Strauch jung und kräftig. Die ältesten Äste erkennt man an Moos und Flechten an der Rinde, an der gesprungenen Rinde oder einfach weil es die dicksten Äste sind. 5-8 Ruten sollten jeweils stehen bleiben. Übrigens liebt unsere Blaumeise die Läuse auf den Johannisbeeren. Sie räumt damit gründlich auf. Bauen sie doch einen Blaumeisen-Kobel.
  • Kohlhernie/Kohlgallenrüssler: Befallen werden alle Kohlarten, auch Radieschen und Rettich zählen dazu. Kümmerwuchs, Knoten an den Wurzeln. Sind in dem Knoten Larven, handelt es sich um Kohlgallenrüssler ohne Larve handelt es sich um den bodenbrütigen Pilz Kohlhernie. Entsorgen sie kranke Pflanzen sofort in der Biotonne. Auf Standorten mit Kohlhernie sollten sie mindestens 4 Jahre lang keine Kohlpflanzen mehr anbauen, um den Pilz auszuhungern. Handelt es sich um Kohlgallenrüssler versorgen sie den Boden mit Kalk. Halten sie grundsätzlich eine Fruchtfolge ein.
  • Lilienhähnchen absammeln: Wenn es um Lilien geht, sieht so mancher Gärtner im Frühling Rot. Ende März, Anfang April kommen die knallroten länglichen Lilienhähnchen aus ihren Winterversteck und fressen nicht nur Lilienblätter sondern leider auch Blütenknospen. Auch Maiglöckchen, Schnittlauch, Zwiebeln, Lauch, Knoblauch, Madonnenlilie und Kaiserkronen sind betroffen. Bei Gefahr lassen sich die roten Käfer einfach zur Erde fallen. Da sie dann ihre schwarze Bauchseite nach oben drehen, sind sie in der Erde nicht mehr zu sehen. Deshalb muss man beim Absammeln schnell sein, Hand darunter halten und die Lilienhähnchen abschütteln. Nicht erschrecken, beim Aufsammeln machen die Käfer ihrem Namen Hähnchen alle Ehre und gackern,  sie beißen aber nicht. Die Käfer sitzen meist an den Blattunterseiten, wo sie 1 mm kleine, rötlich gelbe Eier ablegen. Ab Mai schlüpfen daraus graue, mit schleimigem Kot bedeckte Larven, die Nacktschnecken ähneln. Am besten man sammelt auch diese Tiere ab. Wer kein Jagdglück hat, kann befallene Pflanzen mit Urgesteinsmehl bestäuben. Andre Hähnchen stehen auf Zwiebel und Spargel. Es gibt bis zu 3 Generationen Lilienhähnchen im Jahr.
  • Möhrenfliege: Die Möhrenfliege legt ihre Eier Mitte Mai bis Anfang Juli (1. Generation),  Juli bis August (2. Generation) und September bis Oktober (3. Generation) an den Wurzelhals von Möhren. Die schlüpfenden Larven beißen sich dann in die Schale und das obere Drittel der Möhre. Die Möhre reagiert auf dieses „große Fressen“ mit Bitterstoffen. Nun könnte man also den Fraßschaden an Möhren gut wegschneiden und schälen, allein, die Möhre schmeckt bitter und nicht mehr süß. Schützen sie ihre Möhren mit einem feinmaschigem Gemüseschutznetzt. Oder probieren sie die Sorte „Fly Away“ sie soll angeblich mit ihrem Duft die Möhrenfliege von Eierlegen abhalten.
  • Monilia Spitzendürre: Die Blätter an den einjährigen Triebspitzen von Obstbäumen werden zunächst fahl grün, später verbräunen und vertrocknen sie, fallen jedoch nciht ab. Vielmehr hängen sie schlaff nach unten. Häufig betroffen sind Sauerkirschen und Pfirsich. Ursache ist der Monilia laxa ein Pilz. Schneiden sie betroffene Triebe bis ins gesunde Hlz zurück. Seten sie die Schere mindestens 20-30 cm unterhalb der welken Spitze an. Nach der Ernte lichten sie die Krone des Baumes gut aus und entfernen alle Fruchtmumien. Die beste Vorsorge ist die Wahl wenig anfälliger Sorten. 
  • Rapsglanzkäfer: Wenn der Raps verblüht ist, sind oft ganze Schwärme von Rapsglanzkäfern auf der Suche nach Futter unterwegs. Fündig werden die Winzlinge im Garten an Taglilien, Ringelblumen und auf gelben Rosen. Meist gibt es keinen Grund zur Sorge. Wenn die Käfer doch überhand nehmen und lästig werden, hilft folgender Tipp: Ein gelbes Gefäß randvoll mit Wasser füllen und etwas Spülmittel dazugeben. Die Farbe zieht die Käfer magisch an und sie ertrinken. Wählen sie bei Planschbecken keine gelben oder orangen Exemplare aus und ziehen sie auch keine gelbe Kleidung an. Die Farbe zieht die Käfer magisch an.
  • Ratten: Meistens sind die Nager im Komposthaufen zu finden. In erster Linie ist es wichtig, das Nahrungsangebot klein zu halten. Deshalb darf man auf keinen Fall gekochte Speisereste kompostieren und schon gar keine Fleischreste oder Knochen auf dem Kompost entsorgen. Dies alles gehört in Zeitungspapier eingewickelt in die Biotonne. Tierfutter sollte immer in gut schließenden Kunststoffbehältern aufbewahrt werden. Haben sie doch einen Befall zu verzeichnen, legen sie Köder in den Rattengängen aus. Sie sollten zunächst kleine Mengen auslegen und sicher zu gehen, dass die Ratten den Köder auch wirklich fressen. Ist das Angebot zu reichlich, legen die schlauen Tierchen Vorräte für schlechte Zeiten an. Die Giftköder wirken zeitverzögert, damit die Ratten nicht merken, das ihr Futter vergiftet wurde. Achten sie darauf, dass Haustiere oder Igel nicht an die Köder gelangen können. Nach ca. 2 Wochen setzten sie den Kompost um.
  • Raupengespinste und -Nester an Obstbäumen: Auch unsere Obstbäume werden von dem Eichen-Prozessionsspinner und anderen Gespinnstmotten befallen. Setzten sie eine FFP2 Maske auf und ziehen sie langärmelige Kleidung an. Stülpen sie abends, wenn die Raupen alle im Nest sind einen Plastiksack über den befallenen Ast und entfernen sie am besten den gesamten befallenen Ast. Geben sie den Ast in die Restmülltonne oder verbrennen sie ihn im Kachelofen. Ist der ganze Baum befallen, muss eine Spezialfirma für Schädlingsbekämpfung informiert werden. Eichen-Prozessionsspinner haben Allergie-Auslösende Nesselhaare, ein Befall ist außerdem dem Kreisfachberater am Landratsamt zu melden.
  • Rettichschwärze: Die Sporen des Pilzes breiten sich besonders stark in alkalischen (sauren) Böden aus. Befallen werden Rettich und Radieschen. Durch Haarwurzeln und Risse dringt der Pilz in die Knolle ein. Diese verfärbt sich blauschwarz und reißt auf. Maßnahmen: Fruchtwechsel beachten. Boden nicht kalken, kein frischer Stallmist. Befallene Pflanzen vernichten. Mulch auf Rettichbeeten begünstigt den Pilz. Am besten schmecken sowieso die ersten Radies und Radieschen im Frühjahr. Dann ist der Pilz der Rettichschwärze noch nicht aktiv und die Rettiche bilden beim beim Wachsen nicht so viele Senföle, werden also milder im Geschmack.
  • Rosenschädlinge und Krankheiten
  • Blattläuse an Rosen: Zerdrücken sie bereits im zeitigen Frühjahr die überwinternden Mutterläuse an den Knospen. Läuse pflanzen sich durch jungfräuliche Geburt fort. Ansonsten hilft Abspritzen der Pflanzen mit scharfem Wasserstahl oder Spritzen mit Schmierseifenlösung. Auch Zwiebel- und Knoblauchtee als Spritzmittel vertreiben die kleinen Plagen.

Gartenbauverein Stammham, OGV Stammham, Garten- und Landschaftspflege Stammham

Bild: Blattläuse an Rosenknospen frühzeitig mit den Fingern zerdrücken

  • Rosenrost: Diese Pilzkrankheit äußert sich durch orangefarbene bis bräunliche Flecken auf der Blattoberseite. Später entstehen untersetzt gelbe, stecknadelgroße Pusteln, die im weiteren Verlauf verbräunen und schließlich schwarz werden. Rosenrost tritt vor allem bei kühl-feuchtem Sommerwetter auf. Entfernen sie befallene Blätter frühzeitig und werfen sie sie in die Biotonne, ehe der Wind Sporen verbreitet. Vorbeugend mit Ackerschachtelhalm-, Wermut- oder Farnkrautbrühe spritzen.
  • Sternrußtau: Ist die häufigste Pilzerkrankung und tritt fast jeden Spätsommer oder Herbst auf. Zuerst erscheinen braune bis schwarzviolette Flecken auf den Lauboberseiten. Später vergilben die Blätter und fallen schließlich ab. Bei starkem Befall führt dies zur vollständigen Entlaubung. Stärken sie ihre Rosen vorbeugend mit Ackerschachtelhalm- oder Rainfarnbrühe. Das Falllaub unbedingt aufsammeln und in der Biotonne entsorgen, damit der Pilz nicht im Boden überwintern kann.

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Bild: Sternrußtau an Rosenblatt

  • Echter Mehltau: Zeigt sich ein mehliger weißer Belag auf den Blättern und Triebspitzen, leidet die Rose unter Mehltau. Manchmal überzieht der Belag sogar Blüten und das Laub beginnt sich einzurollen. Vor allem im Spätsommer, wenn taufeuchte, kühle Nächte auf trocken heißte Tage folgen, findet der Pilz ideale Bedingungen vor. Sprühen sie mit einer Backpulver-Wasser-Mischung die Rosen tropfnass. Wiederholen sie dies 2x im Abstand von 2 Wochen.
  • Blattrollwespe: Man bekommt sie selten zu Gesicht. Ihre Anwesenheit fällt erst durch die eingerollten Blätter auf. Die 3-4 mm kleine Blattrollwespe legt Ende April bis Anfang Juni ihre Eier in die Laubränder der Rosen. Daraufhin schwellen die Blätter an und rollen sich entlang der Mittelrippe nach unten ein. In dieser Röhre wachsen 9 mm lange grünliche Larven heran, die sich im Sommer zu Boden fallen lassen. Knipsen sie deshalb befallene Blätter frühzeitig aus und entsorgen sie diese in der Biotonne.
  • Spinnmilben: Sie heißt auch rote Spinne, das 0,5 mm winzige Spinnentierchen ist orangerot. Die Weibchen saugen an den Blättern und überziehen diese mit einem feinen weißen Gespinst. An den Blattoberseiten erscheinen gelbliche Sprenkel, später verbräunen die Blätter und fallen ab. Spinnmilben treten vor allem bei trocken-heißen Verhältnissen auf. Befallene Triebe entfernen und Rose stets ausreichend wässern. Spritzungen mit Schachtelhalmbrühe stärken das Laub. Oder Spritzung mit Efeutee: 2 Hand voll frische Efeublätter (vorsicht, Efeu ist giftig. Empfindliche Menschen sollten mit Handschuhen arbeiten.) Die Efeublätter mit 1 Liter kochendem Wasser überbrühen. 1 Stunde ziehen und abkühlen lassen. Den Sud 1:4 mit Wasser verdünnen und alle 3 Tage die Pflanzen tropfnass spritzen.
  • Rosentriebbohrer: Wenn plötzlich ganze Triebe ohne ersichtlichen Grund welken und schlapp nach unten hängen wohnt der Rosentriebbohrer in der Pflanze. Die 12 mm großen Larven dieser Blattwespenart fressen sich durch das weiße Mark junger Zweige und verlassen sie durch ein Bohrloch, das oft über einem Blattansatz oder unter einem Stachel sitzt. Schneiden sie befallene Triebe sofort weg und werfen sie diese in den Biomüll.
  • Grauschimmel: Wenn an Blütenblättern, Knospen und Triebspitzen hässliche, graubraune Faulstellen auftauchen, spricht man von Grauschimmel. Mitunter erscheinen an den Außenseiten der Blütenblätter auch rote, pockige Flecken, Befallene Knospen trocknen nach und nach ein und fallen ab. Schneiden sie wie bei allen Pilzkrankheiten befallene Blüten und Pflanzenteile sofort ab und geben diese in den Biomüll.
  • Rostpilze an Sellerie, Bohnen, Lauch, Schnittlauch, Pfefferminz und Malvenarten: Erst entstehen gelbliche Flecken, später rostrote oder orange Pusteln auf den Blattunterseiten. Entfernen sie alle befallenen Blätter und Triebe. Sammeln sie im Herbst alle erkrankten Blätter und Stängel vom Beet ab und entsorgen sie diese in der Biotonne, da es sich um einen bodenbrütigen Pilz handel. Spritzen sie vorbeugend immer wieder mit Schachtelhalmtee. Dazu wird Schachtelhalm (frisch oder getrocknet) über Nacht in Wasser eingeweicht, anschließend 20 Min gekocht. Abseihen, abkühlen lassen. 1:10 mit Wasser verdünnen und über die gefährdeten Pflanzen sprühen oder gießen. Im Abstand von 14 Tagen wiederholen. Dies stärkt die Abwehrkraft der Pflanzen durch die enthaltene Kieselsäure und hält den Schadpilz im Boden klein.
  • Salatfäule: besonders die äußeren Salatblätter faulen; häufig bei feuchter Witterung. Düngen sie nicht zu viel Stickstoff – Salat ist ein Schwachzeher. Pflanzen sie Salat so, das er im Wind wedeln kann. Die Salatblätter dürfen den Boden nicht berühren. Wählen sie große Pflanzabstände.
  • Schildläuse an Zimmerpflanzen: gehören zu den ganz besonders hartnäckigen Schädlingen. 1. Alle sichtbaren Tiere abkratzen. 2. mit 60 % Alkohol alle Blätter der Pflanzen abwischen. Anschließend tropfnass mit einem Mittel auf Parafinölbasis besprühen. (Mittel auf  Parafinölbasis sind in diesem Fall wirksamer als Rapsöl-Produkte) Dabei die Pflanze von oben und auch die Blattunterseiten und Stiele behandeln. Da man immer ein paar Tierchen übersieht, muss diese Maßnahme 2 Wochen später nochmals durchgeführt werden. Kontrollieren sie also regelmäßig.
  • Selbst hergestellte Öllösung: 1/2 Liter Wasser mit 2 Eßl Öl (Rapsöl, Sonnenblumenöl oder besonders wirksam Orangenöl -> es greift die Panzer an. Achtung bei Orangenöl nur 1 Eßl Öl verwenden) und 1 Spritzer Spülmittel. Verrühren. Es entsteht eine Emulsion mit der die Pflanzen tropfnass gespritzt werden. Dabei überzieht man die Schädlinge mit einem Ölfilm und sie ersticken darunter. Wöchentlich wiederholen, bis auch mit einer Lupe keine frischen Schädlinge mehr sichtbar sind.
  • Schnecken: Rhabarberblätter oder Bretter als Schneckenfang auslegen und täglich Abends die Schnecken darunter absammeln. Achtung Häuslschnecken und auch die meisten Nacktschnecken vor allem der Tigerschnegel sind Nützlinge, sie schaden den Pflanzen nicht und fressen nur Verwelktes. Der Tigerschnegel ernährt sich sogar von den Eigelegen anderer Schnecken. Anders die deutsche und spanische Wegschnecke diese zerschneidet man am besten beherzt mit der Schere. Alles andere lässt die Tiere nur unnötig leiden.
  • Schneckenzaun und Schneckenring: Wirksam ist auch ein Schneckenzaun rund um das Beet oder ein Kunststoff-Schneckenring für Kohl und Kürbispflanzen. Achten sie unbedingt darauf, das daneben wachsendes Gras nicht zu hoch wird – es dient den findigen Wegschnecken als Leiter. Auch ein mindestens 2 cm breites Kupferband rund um Beete und Kübelpflanzen soll Schnecken wirksam vom Gemüse fern halten. Der Schneckenschleim reagiert mit den Kupfersalzen und die Schnecken drehen wieder um. 
  • Schneckengift: Wenn die Schneckenplage in besonders nassen Jahren trotzdem zu groß wird hilft Eisen II Phosphat – Feramol. Zerfällt in Eisen und Phosphat ist also für die Pflanze und Boden nicht giftig, die Schnecke verträgt das Eisen nicht, muss aber 10 Korn fressen um zu sterben.

Gartenbauverein Stammham, OGV Stammham, Garten- und Landschaftspflege Stammham                                     Kunststoffschneckenring zum Schutz von Kürbis, Zucchini und Gurken.  Besonders auf dem Komposthaufen sehr nützlich.

  • Spinnmilbe und andere saugende Insekten an Zimmerpflanzen oder Gemüse: Gelbe Pünktchen auf der Blattoberseite, unterseits winzige Tierchen und feine Gespinnste deuten auf die Spinnmilbe hin. Die Blätter vergilben und sterben ab. Befallen werden Bohnen, Gurken, Kürbis und Tomaten. Schädlingsfrei Spruzid besteht aus Rapsöl und Natur-Payrethrum. Letzteres wird aus einer im Afrika wachsenden Chrysanthemen-Art hergestellt. Spruzid wirkt gegen viele saugende Insekten wie Läuse, Spinnmilben, Wolläuse, Schildläuse, Tripse, Raupen und Käfer. Ein weiterer Vorteil Spruzid ist im ökologischen Landbau zugelassen. Die Wartezeit zwischen Spritzung und Genuss des Gemüses oder der Kräuter beträgt nur 7 Tage.  Sollte also ein Zurückschneiden und Abwaschen mit Wasser (z.Bsp. bei Kräutern) keine Abhilfe bringen. Ist Spruzid ein mildes Mittel. Aber unbedingt die Bedienungsanleitung genau durchlesen und einhalten.  (Etikett der Flasche lässt sich seitlich öffnen!).
  • Im Gewächshaus können sie Raubmilben einsetzen.
  • Spinnmilben mögen keine Feuchtigkeit, spritzen sie Vormittags ihre Pflanzen tropfnass, dann können sie über den Tag gut abtrocknen und die Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus wird erhöht.
  • Oder Spritzung mit Efeutee: 2 Hand voll frische Efeublätter (Vorsicht, Efeu ist giftig. Empfindliche Menschen sollten mit Handschuhen arbeiten.) Die Efeublätter mit 1 Liter kochendem Wasser überbrühen. 1 Stunde ziehen und abkühlen lassen. Den Sud 1:4 mit Wasser verdünnen und alle 3 Tage die Pflanzen tropfnass spritzen.  Da Efeu giftig ist, NICHT bei Nutzpflanzen (Gemüse oder Kräuter) anwenden.
  • Krankheiten an Tomaten:
  • Braunfäule an Tomaten: Hier hilft nur Vorbeugen und die richtigen Sorten wählen. Kartoffeln niemals auf der selben Hausseite wie Tomaten anpflanzen. Denn die Braunfäule holen sich unsere Tomaten meist von Kartoffelpflanzen.
  • Hatten sie im Vorjahr im Gewächshaus oder auf dem Beet mit Braunfäule zu kämpfen, gießen sie mehrmals mit Ackerschachtelhalm-Tee. Dazu 1 kg Ackerschachtelhalm frisch oder 500 g getrocknet mit 10 Liter kochendem Wasser in einem Eimer übergießen. Den Tee über Nacht ziehen lassen, abseihen und 1:10 mit Wasser verdünnt den Boden und die Pflanzen damit übergießen. Die im Schachtelhalm enthaltene Kieselsäure wirkt gegen bodenbrütige Pilzarten. Um eine Wirkung zu erzielen muss auch hier wie bei allen biologischen Pflanzenschutzmaßnahmen wöchentlich mit Ackerschachtelhalm Brühe gegossen werden. Am besten immer Morgens gießen, damit die Blätter der Pflanzen über den Tag wieder abtrocknen können. Abends feuchte Blätter bilden über Nacht, zumal im Feuchtwarmen Klima eines Gewächshauses erst recht Pilzkrankheiten aus.
  • Vorbeugend werden die Tomatensetzlinge außerdem mit etwas Kalium gedüngt, damit die Pflanzen gekräftigt werden. Und Merken: Tomaten und Gurkenpflanzen niemals von oben, also über die Blätter wässern. Das Laub stets trocken halten, dies beugt einem Pilzbefall vor. Wenn sie den Boden zwischen den Tomatenstauden Mulchen, verhindern sie außerdem, dass Erde beim gießen hochspritzt und die Pflanzen mit dem bodenbrütigem Pilz infiziert werden. Die Blätter einer Tomatenpflanze werden stets bis zum ersten Blütenansatz entfernt. Da die Tomatenrispen von unten nach oben abreifen, werden die abgeernteten Blätter und Rispen immer von unten her abgeschnitten.  Tomatenstangen werden vor der Verwendung mit Seifenwasser abgewaschen, damit alte Pilzsporen entfernt werden. Pflanzen sie auch stets mehrere Tomatensorten an, einige Sorten sind immer Resistenter als andere. Im Internet können sie sich über resistente Sorten informieren – Beispiele „Cocktailtomate die Birnenförmige“ „de Berao“ „Philophita“
  • Heutee hilft auch vorbeugend gegen bodenbrütige Pilzkrankheiten. Einen 10 Liter Eimer zur Hälfte mit Heu füllen. Mit 8 Liter kochendem Wasser überbrühen. Über Nacht ziehen lassen. Abseihen und unverdünnt über die Erde gießen. Gerne auch Morgens die Pflanzen damit besprühen.
  • Pilzkrankheiten im Gewächshaus, richtig lüften beugt Krankheiten vor: Pilzkrankheiten wie Braunfäule und Mehltau bilden sich oft erst im feucht-warmen Klima eines Gewächshauses. Wer hat schon Zeit jeden Morgen pünktlich um 5 Uhr die Gewächshaus-Türen zu öffnen und um 23 Uhr wieder zu schließen. Lassen sie vom Mitte Mai bis Mitte/Ende September die Gewächshaus-Türen deshalb auch Nachts offen. So können die Blätter der Pflanzen abtrocknen. Tomaten werden durch den Wind bestäubt und Bienen, Hummeln und Co. können so lange wie möglich ihre Bestäubungsarbeit leisten. Nur wenn schwere Sommergewitter über das Land ziehen. Nachts die Temperaturen unter 8 – 10 Grad sinken oder gar Nachtfröste drohen (etwa bei der Schafskälte) werden die Gewächshaustüren auch im Sommer Nachts geschlossen.  (Ein Tipp von Birgit Rascher, Leiterin Gemüseanbau in der Versuchsanstalt in Bamberg)
  • Blütenendfäule: Wenn die Tomaten am unteren Ende grau-braun und glasige Flecken zeigen, handelt es sich um die Blütenendfäule. Die Tomaten haben keine Krankheit, es fehlt ihnen an Calcium. Dabei ist im Boden meist genügend Calcium vorhanden. Ein pH-Test des Bodens zeigt, ob tatsächlich zu wenig Calcium (PH-Wert < 5,5) in der Erde lagert. Das Calcium schafft den langen Weg nicht bis in die Blüten und Früchte. Der Nährstoff fließt im Wasserstrom der Pflanzen mit. Weil Früchte und Blüten weniger Feuchtigkeit verdunsten als Blätter, saugen sie weniger Wasser und Calcium nach. Pflücken Sie betroffene Tomaten ab und entsorgen sie diese auf ihrem Kompost. Sorgen Sie für eine gleichmäßige Feuchtigkeit im Boden. Ein Wechsel zwischen trockenen und nassen Phasen fördert die Blütenendfäule - ebenso wie übermäßige Düngergaben. Denn wenn zu viele Nährsalze an einen Platz im Wasser-Aufzug der Pflanze drängeln, hat das schwerfällige Calcium oft das Nachsehen. Brechen sie außerdem die Blätter auf den untersten Etagen aus, damit nicht schon dort viel Calcium abzweigt und bis zu den Blüten und Früchten gelangt. Neben regelmäßigen Gießen kann auch eine Portion Algenkalk für das nötige Calcium in den Früchten sorgen.
  • Geplatzte Tomaten: Wenn die Tomaten aufplatzen, reißen die Früchte meist ringförmig oder längs auf. Die frischen Wunden bilden ein dünnes Schutzhäutchen und sind manchmal verhärtet. Wenn es nach längerer Trockenheit ausgiebig regnet, platzen die Früchte häufig auf, ebenso wenn sich die Früchte nach dem Gießen stark erhitzen. Immer in den zeitigen Morgenstunden oder Abends gießen,, die Erde nie völlig austrocknen lassen. Die geplatzten Früchte lassen sich problemlos noch verarbeiten, schneiden sie die geplatzten Stellen mit einem scharfen Messer aus.
  • Grün- oder Gelbkragen an Tomaten: Manchmal behalten die Früchte am Stielansatz einen Grün- oder Gelbkragen, unter dem das Fruchtfleisch hart bleibt. Oft ist dies Sortenabhängig. Diesen Grünkragen kann man wie andere Schadstellen auch vor dem Essen großzügig wegschneiden. Hitze und Sonneneinstrahlung lassen vor allem die äußeren Früchte reagieren. Betroffen sind meist alte Sorten. Auch starkes Ausgeizen oder hohe Stickstoffgaben begünstigen die Stoffwechsel-Störung. Ein leichter Sonnenschutz aus Vlies über dem Gewächshaus und sparsames Düngen beugen vor.
  • Trauermücken in der Erde von Zimmerpflanzen. Sie haben ihre Zimmerpflanzen in frische Erde umgetopft und nun fliegen bei jedem Gießen Wolken von kleinen Fliegen auf. Dann handelt es sich um Trauermücken. Sie legen ihre Eier in die Pflanzerde, wo sich im feuchten Milieu die kleinen Mücken entwickeln. Stecken sie Gelbtafeln in die Zimmerpflanzen. Die kleinen Mücken werden von der Farbe magisch angezogen und sie sind das Problem in wenigen Wochen los. Gießen sie mit übrig gebliebenem kalten Kaffee (ohne Milch und Zucker) Verdünnt 1:1 mit Wasser. Die Eier der Trauermücke vertragen kein Koffein, für ihre Pflanzen ist Koffein ein Dünger. Eine umweltfreundliche Lösung ist auch, wenn sie den Topf in eine alte Damen-Feinstumpfhose stellen. Am Pflanzenhals wird die Strumpfhose dann zusammengebunden. Die schlüpfenden Trauermücken können so nicht mehr auffliegen und Hochzeit halten. Eine neue Eiablage wird verhindert und die aus der Erde schlüpfenden Trauermücken können nicht im Zimmer umherfliegen. Wichtig, reduzieren sie das Gießen, ihre Zimmerpflanzen stehen zu feucht, das mögen Trauermücken.
  • Vogelfraß an Jungpflänzchen: Vor allem frisch gesetzte Salatpflänzchen sind bei Vögeln immer wieder beliebt. Deshalb kleine Stöckchen in das Beet stehen und kreuz und quer blaue Wollfäden spannen. Blau deshalb, weil diese Farbe für Vögel unnatürlich ist, sie sehen die Fäden und verheddern sich nicht im Fadengespinnst.
  • Vogelfraß an Knospen Oft ist es nur der Durst, der die Vögel dazu treibt. Stellen sie eine Vogeltränke auf. Hierzu einfach einen sauberen Blumenuntersetzter mit einem Kiesel beschweren und täglich mit frischem Wasser befüllen. Da die Vögel darin auch baden, die Vogeltränke öfters säubern.
  • Vogelfraß an Obst und Gemüsesaaten: Basteln sie einen „Federstern“ und hängen ihn auf. Dazu Kartoffeln ringsum mit Federn bestecken und auf einem Besenstiel aufgehängt in das Beet stecken. Auch die gute alte Vogelscheuche hilft. Mit wedelndem glitzernden Streifen aus Alufolien an den Armen ist sie besonders wirksam.
  • Vögel fressen die Rasensaat auf: Binden sie an kleine Stöckchen Streifen von Alufolie oder stellen sie Windräder auf. Die plötzlich im Wind flatternden Gerätschaften vertreiben die Vögel
  • Walnuss-Schädlinge: Schwarzes, schleimiges Fruchtfleisch, in dem sich helle, weißlich-gelbiche Maden finden, deuten auf die Walnussfruchtfliege (Rhagoletis completa) hin. Die Fliegen schlüpfen Ende Juni, fliegen bis September und legen ihre Eier in die grüne Fruchtschale. Die Maden lassen sich mit der Nuss zu Boden fallen, wo sie sich vergraben und verpuppt überwintern. Eine Abdeckung unter dem Baum un das Entsorgen der Blätter und befallenen Nüsse im Biomüll erschweren die Verbreitung.
  • Bakterienbrand zeigt sich durch schwarze, punktförmige, oft gelbrandige Flecken auf den Blätter, jungen Trieben oder Fruchtschalen. Das Xanthomonas-Bakterium überwintert in Knospen und Trieben und gelangt über Wunden ins Gewebe. Folge: vorzeitiger Blatt- undFruchtfall, Absterben junger Triebe, bei frühem Befall auch des Baumkerns. Maßnahmen: Rückschnitt und Fallaub vernichten. „Geisenheimer“, „Mosel-Walnuss“ oder „Weinheimer“ sind weniger anfällig.
  • Der Pilz der Blattbräune überwintert auf dem Falllaub und befällt Blätter, Jungtriebe und Nüsse. Kennzeichen sind dunkle Blattflecken und Punkte auf Blattoberseiten und Nuss sowie vergilbende Blätter. Die Nüsse reifen schlecht aus und fallen vorzeitig ab. Abhilfe schafft: Falllaub in der Biotonne entsorgen, mehrmaliges Vorbeugen mit Schachtelhalmbrühe-Spritzung des gesamten Baumes und Schnitt einer windoffenen Krone.
  • Weiße Fliege im Gewächshaus: Weiße Fliege sind  1-2 mm große, weiße Motten an Blattunterseiten. Die befallenen Blätter vergilben und sterben ab. Häufig treten sie in trockenen Perioden auf. Vor allem Tomaten und Gurken unter Glas sind davon betroffen. Im Freiland an Kohlarten handelt es sich um die Kohlfliege. Pflanzen sie eine “Nicandra” auch Giftbeere genannt in eine Ecke des Gewächshauses. Sobald die Nicandra blüht ist sie für die weiße Fliege, welche daran saugt giftig und sie geht ein. Aber vorsicht, die Früchte ähneln der Kapstachelbeere (Physalis) – die Früchte der Nicandra sind aber auch für Menschen giftig. Sie heißt auf deutsch nicht umsonst Giftbeere. Gegen die weiße Kohlfliege wirkt Nicandra allerdings nicht. Die Kohlfliege saugt ausschließlich an Kohlarten. Hier helfen engmaschige Pflanezenschutznetze. 
  • Wühlmäuse sind Nagetiere und leben ausschließlich unter der Erde, dort ernähren sie sich von Pflanzenwurzeln, Knollen und Blumenzwiebeln. Anders als der geschützte Maulwurf dürfen sie bekämpft werden. z. Bsp. mit Kastenfallen bestückt mit einem Pflanzenköder. Zum Schutz von jungen Bäumen empfiehlt es sich bei der Pflanzung einen engmaschigen Drahtkorb aus unverzinktem Eisen 50-100 cm tief in den Boden mit einzugraben. der den Wurzelballen in ausreichendem Abstand umgibt. Nach einigen Jahren, wenn die Baumwurzeln ausreichend große sind, dass der Wühlmausfraß dem Obstbaum nicht mehr schadet, ist auch der Drahtkorb im Erdreich verrottet. Auch Gruppen von Blumenzwiebeln können Sie in kleine Gitter-Pflanzkörbe gesetzt schützen. Unter Hochbeete legt man ebenfalls eine Drahtsperre. In schweren Lehmböden hat man erfahrungsgemäß mit Wühlmäusen wenig Probleme. Achtung: Verwechseln sie Wühlmäuse niemals mit Spitzmäuse. Spitzmäuse sind keine! Nagetiere und ernähren sich ausschließlich von Würmern, Schnecken und Insekten. Wühlmäuse sind Nützlinge.
  • Wurzellaus: Sie leben in der Erde und saugen an den Pflanzenwurzeln. Wurzelläuse mögen Salat, Möhren, Petersilie, Johannisbeeren, Wein und viele Arten von Zimmerpflanzen ebenso wie Kakteen. Befallene Pflanzen kümmern im Wachstum. Im Freien leben rote Ameisen und Wurzelläuse in Symbiose. Die Ameisen melken die Wurzelläuse.
  • Wurzelläuse bei Zimmerpflanzen sind leichter zu erkennen. Durch kurze Austopfen ist ein weißer Flaum an den Topfinnenwänden und an den Wurzeln erkennbar. Tauchen sie die Zimmerpflanzen in ein warmes Wasserbad mit Rapsöl und Natur-Pyrethrum. Bei starkem Befall nach einer Woche wiederholen (Bei Fertigprodukten nach Anleitung handeln)
  • Wurzelläuse im Garten: Pflanzen ausgraben und den Bode gegen die Ameisen mit kochendem Wasser behandeln. Siehe Ameisen. Die befallenen Pflanzen in der Biotonne entsorgen. Den Boden anschließend mit einer Rainfarn-Brühe gießen. (Rezept siehe Beitrag Schädlingsbekämpfung und Pflanzenstärkung mit Brühe, Tee und Jauche)
  • Zucchini werden als junge Frucht von den Spitzen her braun. Auch hierbei handelt es sich um Blütenendfäule (siehe auch Blütenendfäule bei Tomaten). Schneiden sie betroffene Früchte frühzeitig aus und entsorgen sie diese auf dem Kompost. Die Pflanzen setzten dann neue, gesunde Früchte an. Sorgen sie für eine gleichmäßige Feuchte im Boden und düngen sie bei Bedarf eine Portion Algenkalk, wenn die Pflanze vermehrt Früchte mit Blütenendfäule produziert.

Vorbeugende Pflanzenmedizin:

Acker-Schachtelhalm Tee: Haben sie auch viel Acker-Schachtelhalm im Garten. Ab sofort müssen sie sich darüber nicht mehr ärgern sondern freuen. Immer nach einem ausgiebigen Regen ziehe ich mir die Schachtelhalme aus dem Boden. Bündle sie und trockne sie auf Vorrat. Aus einem großen Bund frischem oder getrocknetem Ackerschachtelhalm brühe ich in einem alten Malereimer 10 Liter Tee und lasse diesen über Nacht ziehen. Dann abseihen und verdünnt gießen. Verdünnt wird je 1 Liter Tee auf 10 Liter kühles Gießwasser. Die so übergossenen Pflanzen sind nun gegen Pilzkrankheiten wie Mehltau und Braunfäule gestärkt. Besonders Tomaten, Zucchini, Kürbisse, Gurken und Rosen sind für so eine Dusche dankbar. Gießen sie aber in den Morgenstunden, damit Abends wieder alle Blätter trocken über die Nacht kommen. Diese Behandlung alle 2-3 Wochen wiederholen.

Heu Tee: Wirkt ebenfalls vorbeugend gegen bodenbrütige Pilzkrankheiten: Einen 10 Liter Eimer zur Hälfte mit Heu füllen. Mit 8 Liter kochendem Wasser überbrühen. Über Nacht ziehen lassen. Abseihen und unverdünnt über die Erde gießen. Gerne auch Morgens die Pflanzen damit besprühen. Die Kräuter im Heu wirken Pflanzenstärkend. Diese Behandlung alle 2-3 Wochen wiederholen.

Knoblauch-Tee auf die selbe Art zubereitet und ausgebracht hilft gegen vielerlei saugende Schädlinge.

Ringelblumen und Tagetes zwischen die Gemüsepflanzen gepflanzt wirken gegen Boden-Ählchen welche an den Wurzeln saugen und verbessern die Bodenqualität.

Kartoffel-Kochwasser: Das Kochwasser von Pellkartoffeln, natürlich nur solches ohne Salz im Kochwasser, kann abgekühlt zur Pflanzenstärkung über junge Gemüse-Setzlinge versprüht werden. Die im Kochwasser enthaltene Stärke düngt die Pflanzen sehr milde und härtet sie ein wenig ab.

Noch mehr Tipps und Pflanzen-Medizin gibt es unter dem Blog „Schädlingsbekämpfung und Pflanzenstärkung mit Jauche und Tee“

Autorin Petra Herbach