Was tun gegen die Schädlinge im Garten
Bild: Gemüsebeete mit feinmaschigem Gemüseschutznetz. Besonders für Kohlgewächse, Karotten, Lauch und Zwiebeln.
Natürlich bekämpfen wir Schädlinge im eigenen Garten nicht mit Gift. Sondern mechanisch Mitteln oder mit Kräutertees und ungiftigen biologischen Hausmitteln.
- Ackerwinde im Garten bekämpfen: Ackerwinde blüht, wenn man es genau betrachtet, sehr hübsch mit weißen Trichterblüten. Sie windet sich aber um alle anderen Pflanzen und vernichtet sie dadurch. Leider hilft gegen die ca. 1,5 Meter tiefen Wurzeln der Ackerwinde nichts. Graben sie ab dem Frühjahr immer wieder die weiße Wurzel der Ackerwinde sorgfältig aus. Sammeln sie jedes noch so kleine Teilstück der Wurzeln auf, den aus jedem Teilstück entstehen neue Pflanzen. Durch ständiges Ausgraben und Abreissen der Winde hungern sie die Pflanze über 2-3 Jahre hinweg aus.
- Ameisen im Garten: Sind Nützlinge und sollten deshalb im Garten belassen werden. Siedeln aber Ameisen im Gemüsebeet schaden sie dem Gemüse. Vor allem die Rote Ameise züchtet Wurzelläuse heran und melkt diese Läuse. Die Wurzelläuse wiederum verursachen Wurzelpilze und lassen unser Gemüse absterben. Aber auch große Nester anderer Ameisen haben einen oberirdischen Läusebefall zur Folge. Nun muss man wissen, dass die Ameisenkönigin oft bis zu 1 m tief in der Erde wohnt und deshalb für Gifte sowieso unerreichbar ist. Selbst wenn die große Ameisenfamilie Gift ins Nest einträgt hat die Königin Vorkoster und rührt dieses giftige Futter nicht mehr an. Innerhalb kürzester Zeit hat die Ameisenkönigin genug Eier gelegt, um ihr Volk wieder zu vergrößern. Ameisengift egal ob Köderdosen oder Streugift ist also keine Lösung. Und hat zwischen Gemüse sowieso nichts zu suchen. Oder wollen sie Ameisengift verspeisen? Deshalb müssen sie am besten vor dem Bepflanzen von Beeten die störenden Ameisenhaufen im Gemüsegarten beseitigen. Kochen sie in großen Töpfen Wasser. gießen sie das kochende Wasser auf das Ameisennest. Nach 15 Minuten heben sie 20 cm Erde aus und lagern es seitlich. Die Prozedur mit dem kochenden Wasser noch 4-5 Mal wiederholen und jedes mal eine Schicht Erde abtragen, bis sie 1 m tief bei der Königin angelangt sind. Selbst wenn sie mit dieser Aktion die Ameisenkönigin nicht erwischen, haben sie das Nest so dezimiert, dass sie bis zur nächsten Gemüsesaison Ruhe haben. Und wenn das Gemüse schon wächst? Nun dann graben sie die Pflanzen vor der Prozedur aus. Bei kleinen Pflanzen werden die Wurzeln in kaltem Wasser gespült. Mittelgroßes Gemüse wird gleich verzehrt und neue Pflanze auf das Beet gesetzt. Möchte man das muntere Ameisen-Treiben an bestimmten Stellen im Garten eindämmen, werden folgende Pflanzen gepflanzt: Lavendel, Weinraute, Thymian, Majoran und Wermut. Diese stark duftenden Pflanzen vergrämen die Ameisen.
- Ameisen mit Wermut vertreiben: 200 g Wermut mit 5 l kochendem Wasser überbrühen, 15 Minuten ziehen lassen. Gießen sie den kalten Wermuttee auf Kübelpflanzen, um dort die Ameisen los zu werden. Sie können aber auch auf Nester im Blumenbeet gießen. Die Ameisen mögen den Wermut-Geruch nicht und ziehen um. Sie können den Wermut auch 2 Wochen lange in Wasser verjauchen und damit ihre Kübelpflanzen gießen. Auch das vertreibt die Ameisen und düngt zudem noch.
- Ameisennester umsiedeln: Ameisen bauen ihr Eigenheim sehr gerne in der Sonne und in lockere Erde. Hat sich ein Staat schon angesiedelt, stülpt man einen mit Holzwolle oder feuchtem Stroh gefüllten Blumentopf über das Nest. Innerhalb von 2-3 Tagen ziehen die Arbeiterinnen in das warme Quartier um. Sobald auch die Puppen im Topf sind, ist die Umzugs-Aktion beendet. Danach lässt sich das Nest im Topf vorsichtig an einen neuen Platz im Garten umsiedeln. Sitzt auch die Königin mit im Blumentopf, dann bleibt der Staat mit Sicherheit dauerhaft am neuen Wohnort.
- Ameisen im Haus: Sind nur einzelne Ameisen unterwegs, handelt es sich um Kundschafter, saugen sie diese auf und versprühen sie Lavendelöl oder Essig, legen sie Wermut aus, streuen sie Chilipulver oder verreiben sie Zitronenschalen an den Eintrittspforten. Der starke Duft schreckt die Tiere ab und verwirrt ihren Geruchssinn, so dass sie den Weg in den Bau oder zur Nahrungsquelle nicht mehr finden. Entdeckt man die Tiere erst, wenn sie zahlreich unterwegs sind, kann man im Notfall an der Ameisenstraße Köderdosen auslegen. Die Tiere tragen das Mittel in den Bau und füttern damit die Brut. Auch Backpulver vermengt mit Puderzucker als Futter ausgelegt soll funktionieren. Das Backpulver gärt im Bauch der Ameisen und sie platzen. Das Futter aus den Köderdosen wirkt aber nicht gegen die Ameisenkönigin, den ihre Majestät hat Vorkoster. Es lässt sich als mit Köderdosen nicht der ganze Ameisenstaat vernichten! Den Zugang ins Haus erschweren Sie an der Eintrittsstelle zusätzlich mit einem doppelseitigen Klebeband. Zusätzlich zu diesen Maßnahmen sauge ich die Tiere immer auf. Aus dem Staubsaugerbeutel können sie nicht mehr entfliehen, sie sterben im Luftwirbel.
- Zitronen-Wasserjauche gegen Ameisen an Hauseingängen, Terrassen etc. Die Schalen von 5-10 ausgepressten Zitronen in Wasser einlegen, 10 Tage ziehen lassen, dann unverdünnt an die entsprechenden Stellen unter Hauseingängen, Terrassen etc. gießen. Der Duft verwirrt die Ameisen und verleitet sie zum Umzug, bzw. zum Beschreiten neuer Ameisenwege.
- Hausmittel gegen Ameisen: Barriere aus Zimtpulver ausstreuen; eine Grenzlinie mit Kreide, Backpulver oder Gartenkalk ziehen; Aromatische Pflanzenteile auslegen (z.B. Lavendel, Wermut, Farnkraut, Thymian, Zitrusschalen); Ameisenwege mit Zitronensaft oder Essig besprühen; Lebensmittel und Tierfutter nicht offen lagern; Brennnesseljauche in Ameisennester gießen; Bei Neuverlegen von Weg- und Terrassenplatten einen Unterbau aus groben Splitt anlegen; Fallobst immer sofort absammeln und auf den Kompost geben.
Birnenkrankheiten und Schädlinge:
- Steineinschlüsse bei Birnen: Hat eine Birne in der Schale harte nach innen gezogene Stellen, welche bis ins Fruchtfleisch reichen leidet die Pflanze unter Bor-Mangel. Düngen sie im Folgejahr 3x mit Bor
- Birnengitterrost: Wenn sich auf den Birnenblättern kleine orange Flecken bilden, welche auf der Unterseite Stecknadelkopfgroße Spitzen bilden, handelt es sich um den Birnengitterrost. Der Pilz überwintert auf Wachholderstauden. – Also am Besten den Wachholder im Garten entfernen. Der heimische Gemeine Wachholder (J. communis) dient jedoch nicht! als Wirtspflanze. Die befallenen Blätter an der Birne absammeln und in der Biotonne entsorgen. Die Früchte leiden übrigens nicht unter dem Birnengitterrost. Er schwächt lediglich die Blätter und damit die Photosynthese des Birnbaums. Bei sehr starkem Befall können sie mit Meerrettich-Tee spritzen. 200 g Meerrettich frisch reiben, 1 l kochendes Wasser angießen und 15 Min ziehen lassen. Abseihen, mit 4 l kaltem Wasser aufgießen. 200 ml Öl und 1 Spritzer Geschirrspülmittel als Haftmittel gut unterrühren. Spritzen sie Abends! den ganzen Birnbaum tropfnass.
- Blattläuse und saugende Insekten werden erst einmal mit einem scharfen Wasserstrahl aus dem Gartenschlauch von der Pflanze gespritzt. Die verbleibenden Läuse übernehmen dann die Nützlinge. Es kann sein, dass sie die Wasserstrahl-Methode alle 3-4 Wochen wiederholen müssen.
- Blattläuse mit schwarzem Tee oder kaltem Kaffee bekämpfen: Spritzen sie übrig gebliebenen kalten schwarzen Tee oder kalten schwarzen Kaffee gegen ihre Blattläuse. Das enthaltene Teein, bzw. Koffeein vertragen Läuse nicht. Selbstverständlich sollten Tee und Kaffee ohne Milch und Zucker sein.
- Blattläuse mit Kräutertees bekämpfen: Selbst gemachte Spritzbrühen aus Rainfarn, Rhabarberblättern, Wurm- und Adlerfarn oder Wermut haben sich gegen Blattläuse bewährt. Dazu einen starken Tee kochen und erkaltet die Pflanzen von allen Seiten tropfnass spritzen.
- Brennnesseltee als Schädlingsabwehr: Weichen sie grob zerkleinerte Brennnesseln 24 Stunden in Wasser ein. Das gelöste Nesselgift wirkt Schädlingsabwehrend. Wenn sie den Ansatz 2 Wochen stehen lassen entsteht Brennnesseljauche, diese ist 1:10 mit Wasser verdünnt ein schnell wirkender Stickstoffdünger.
- Blattläuse und saugende Insekten zerdrücken und Rapsöl spritzen: Seien sie besonders im Frühjahr wachsam und untersuchen sie die neuen Triebspitzen von Pflanzen. Dort sitzen die überwinternden Mutterläuse. Wer diese rechtzeitig zerdrückt hat später sehr viel weniger Läuse im Garten. Nehmen die saugenden Insekten wie z. Beispiel Weiße Fliegen, Spinnmilben, Blatt- und Schildläuse, sowie Gallmilben überhand verwende ich eine selbst hergestellte Rapspöl-Spritzung: Ich verwende eine Mischung aus 1/3 Wasser, 1/3 flüssige Schmierseife und 1/3 Rapsöl (aus der Küche). Damit werden die befallenen Pflanzen von oben und unten tropfnass gespritzt. Nach 2-3 Tagen die befallenen Pflanzen mit Wasser abbrausen, damit sich die Öl-Seifenrückstände wieder lösen und schon ist alles wieder im Lot. Die überlebenden Blattläuse erledigen dann meine Nützlinge. Die Rapsöl-Mischung kann für Zierpflanzen, Obst und Gemüse gegen saugende Insekten eingesetzt werden. Obst und Gemüse können direkt nach einer Behandlung verzehrt werden. Rapsöl wirkt nur, wenn die Insekten direkt getroffen werden. Diese werden dann in einen dünnen Ölfilm gehüllt, ersticken und sterben in wenigen Sekunden ab. Es wirkt auch auf Larven und Eier. Für den Menschen ist die Mischung ungefährlich. Aber das Öl schadet auch Nützlingen, weshalb Biogärtner es nur selten und wenn, dann ganz gezielt anwenden. Bei der Pflanzenverträglichkeit sind aber kleine Abstiche zu machen. Bei jungen und zarten Blättern oder Blüten kann es zu Verbrennungen kommen. Deshalb nie bei praller Sonne ausbringen. Das Öl greift die natürliche Wachsschicht der Pflanzen an, diese ist nach 2 Tagen wieder erneuert. Also besser bei bedeckten Wetter ausbringen. Wichtig ist ein frühzeitiger Einsatz. Sind die Blätter erst einmal durch den Befall aufgerollt, trifft man mit dem Mittel nur noch schwer die eingerollten Schädlinge.
- Blattläuse mit Neemöl bekämpfen: Neem ist der Extrakt eines indischen Baumes. Der Extrakt kann bedenkenlos angewendet werden, den seine gallebitteren Wirkstoffe sind ungiftig, verhindern aber die Häutung von Insekten. Diese sterben dann ab.
- Blattläuse mit Waschnuss-Sud bekämpfen: 1 Handvoll Waschnüsse mit 3 Liter Wasser aufkochen. 15 Min sanft köcheln lassen. Mit dem abgekühlten Sud die befallenen Pflanzen tropfnass spritzen. 1x im Abstand von 1 Woche wiederholen. Da die indische Waschnuss ungiftig ist, können damit auch Zimmerpflanzen behandelt werden. Waschnüsse kann man im Reformhaus oder im Bio-Supermarkt kaufen.
- Bohnenlaus, schwarze; – Läuse treten zuerst nur an einzelnen Pflanzen auf, dann mit der Hand zerdrücken, Rest mit einem scharfen Wasserstrahl abspritzen. Die Schwarze Bohnenläuse sind nicht sehr widerstandsfähig und können meist nicht wieder auf die Pflanze klettern.
Brombeerkrankheiten und Schädlinge:
- Brombeermilbe: Reifen die Brombeeren nicht vollständig aus, dann hat an einigen Einzelbeeren der Brombeersträucher die Brombeermilbe gesaugt. Die winzigen weißen Milben (0,15 mm) schlürfen den Beerensaft und scheiden dabei ein Gift aus, das die Fruchtreife stoppt. Werfen sie befallene Beeren in die Biotonne. Die Milben verkriechen sich im Herbst in den Knospenschuppen. Im März futtern sie erst an Blättern und Blüten, schließlich an den Beeren. Um das im nächsten Jahr zu verhindern, schneiden sie abgeerntete Brombeerranken nach der Ernte bis knapp über den Boden zurück und entfernen sie alle Fruchtmumien. Im Frühjahr treibt ihre Brombeere neue gesunde Ruten. Auch eine durchgehend geschlossene Mulchschicht beugt vor. Spritzen sie mit Efeutee: Dazu werden 200 g frischer Efeu und 1 Knoblauchzehe, grob zerkleinert in einen Eimer gegeben. Mit 5-6 Liter kochendem Wasser auffüllen und über Nacht ziehen lassen. Den abgeseiten Sud ab März im Abstand von 2 Wochen spritzen, bis die Seitentriebe getrieben sind und die ersten Blüten reifen. Spritzen sie die gesamte Brombeerpflanze von allen Seiten tropfnass. spritzen sie den Efeutee auch auf den Boden rund um die Brombeeren, um alle Milben mit den im Efeu enthaltenen milden Pflanzengift zu erfassen.
- Brombeerrutenkrankheit: Rotviolette oder bräunliche Flecken auf den Ruten verraten die Brombeerrankenkrankheit. Befallene Triebe kümmern oder sterben sogar ab. Moderne Sorten sind zwar kaum anfällig für den Pilz, stehen die Pflanzen und Ranken aber zu dicht oder wurden verletzt (etwa durch Hagelkörner), können sie Sporen aber dennoch in die Rinde eindringen. Kranke Triebe entfernt man so rasch wie möglich und sorgt für eine luftige Erziehung der Brombeerhecke. Die befallenen Triebe in der Biotonne entsorgen.
- Grauschimmel an Brombeeren: Feuchte Witterung während der Fruchtreife ist ein Fest für den Grauschimmel. Dann überzieht der Pilz die Beeren rasch mit einem grauen Rasen, sie werden ungenießbar. Wer kranke Ruten im Winter entfernt, beugt einer erneuten Infektion im nächsten Frühjahr vor. Entsorgen sie befallene Beeren in der Biotonne, damit sich der Pilz nicht ausbreitet und gesunde Früchte ansteckt.
- Buchsbaumzünsler: Siehe unter Garten-Block „Buchsbaumzünsler“
- Dickmaulrüssler: Der schwarze, sehr harte Käfer frisst runde Löcher, bzw. buchtgen- und bogenförmige Halbkreise in Blätter an Nutz- und Zierpflanzen (besonders Rhododendren, Azaleen, Kirschlorbeer, Buchsbaum, Wein, Beeren (Erdbeeren) und Blumen. Solange der Käfer nicht überhand nimmt, kann man diese Fraßschäden tolerieren. Ansonsten sprühen sie mit Neem. Der Dickmaulrüssler legt dann keine Eier mehr und frisst auch nicht mehr an den Pflanzen, solange das Neem, anhaftet. Larven des Dickmaulrüsslers sind nur durch entsprechende Nematoden aus dem Fachhandel bekämpfbar.
- Drahtwürmer: Immer wieder kommt es vor, das im Salatbeet plötzlich einzelne Pflänzchen anfangen zu welken. Graben sie dann die Pflänzchen aus und untersuchen die Wurzel, oft entdecken sie einen kleinen gelben Wurm. Beim Drahtwurm handelt es sich jedoch nicht um einen Wurm, sondern um die Larve verschiedener Getreideschnellkäfer. Die Käfer legen ihre Eier im Hochsommer ab, vorzugsweise in dicht bewachsenen Böden. Rasen- bzw. Wiesenflächen sind besonders beliebt. Im Rasen stören die Käfer jedoch nicht, aber im Gemüsebeet machen sie sich durch ihren Hunger nach Pflanzenwurzeln unangenehm bemerkbar. Aus den Eiern schlüpfen nach etwa 6 Wochen Larven. Diese Larven benötigen 3-5 Jahre für ihre Entwicklung. Sie ernähren sich von Wurzeln und humosen Stoffen im Boden. Chemische Mittel für die Bekämpfung stehen nicht zur Verfügung! Maßnahmen: Legen sie halbe rohe Kartoffeln neben die Pflanzen auf betroffenen Beeten aus. Morgens können sie die Maden von den Kartoffeln absammeln und mittig durchschneiden.
Erdbeerkrankheiten und Schädlinge:
- Schnecken kommen selten in den Genuss von frischem Obst, weil es meist außerhalb ihrer Reichweite wächst. Saftige Erdbeeren auf Mundhöhe nehmen sie dankend an. Wer das verhindern möchte, setzt die Pflanzen mit großem Abstand in die volle Sonne. Dort finden die Tiere keine Tages-Verstecke und halten sich ungerne lange auf. Oder sie gestalten ein kleines Hochbeet aus einem Holzrahmen und bringen rundherum einen Schneckenzaun an. Vorteil dieses Hochbeetes ist, dass man es mit bester Komposterde füllen kann – für die nährstoffbedürftigen Erdbeeren ein großer Vorteil.
- Moos-Tee verdirbt Schnecken den Appetit und wirkt gleichzeitig gegen Grauschimmelfäule und Mehltau: Neueste Forschungen der Universität Jena haben ergeben, dass in Moosen enthaltene Oxylipine verdirbt Schnecken den Appetit und wirkt fungizid also Pilz-abtötend. Die Forscher haben sich dabei auf das Gabelzahnmoos und das Besenmoos (Dicranum scoparium) beschränkt. Sie können also etwas Moos (50 g getrocknetes oder 150 g frisches) aus ihrer Wiese pulen. Mit 1 Liter kaltem Wasser übergießen und über Nacht ziehen lassen. Sprühen sie damit unverdünnt ihre Erdbeeren ein. Der Moos-Geschmack verdirbt den Schnecken die Lust an den Gemüsepflanzen. Übrigens liest man von dieser Methode in Büchern über Klostergärtnerei schon lange. Da die Schnecken auf den Geruch nach Moos reagieren, ist es wichtig, nach Regentagen die Behandlung zu wiederholen.
- Grauschimmel an Erdbeeren breitet seinen flaumigen Rasen vor allem bei feucht-warmen Wetter aus. Auch starke Stickstoff-Düngung hilft dem Pilz beim wachsen. Was den Schimmel bremst: Die Blüten durch Mulch vor Bodennässe schützen. Kranke Früchte, Blütenstände und verdorrte Blätter entfernen, grüne Früchte mit braunen Flecken pflücken und alles Pilz-Befallene in der Biotonne entsorgen. Altes Laub nach der Ernte abschneiden, damit der Pilz nicht auf dem Beet überwintert. Gießen sie Erdbeeren am besten Vormittags, damit die Pflanzen über den Tag wieder abtrocknen können. Dies beugt auch Mehltau vor.
- Wurzelpilze an Erdbeeren: Wenn die eigenen Ableger kümmern und mikrig bleiben, liegt es meist an Wurzel- oder Bodenpilzen. Oft verbräunt die ganze Pflanze. Die Wurzeln der Erdbeerpflanzen sind dann nicht gesund und weiß, sondern braun bis schwarz. Hier hilft nur neue Pflanzen kaufen und an einen anderen Platz im Garten pflanzen. Es hilft auch nicht an Ort und Stelle die Erde auszutauschen, der Pilz muss ausgehungert werden. Auf das alte Beet solle 4 Jahre nichts gepflanzt werden.
- Blattfleckenkrankheiten an Erdbeeren: Befallene Blätter abschneiden. Die Herzblätter aber stehen lassen. Die befallenen Blätter in der Tonne entsorgen. Die Früchte von Erdbeeren mit Blattfleckenkrankheiten können bedenkenlos verzehrt werden.
- Mehltau an Erdbeeren: Gießen sie ihre Erdbeeren mit einer Backpulver-Lösung. Hierzu 2-3 Pck Backpulver in 10 Liter Wasser einrühren und über die befallenen Pflanzen gießen. Im wöchentlichen Rhythmus 2-3 x wiederholen.
- Vögel lieben rote Beeren. Um Amseln auszusperren, spannt man Schutznetze über das Beet. Am besten wählen sie feinmaschige Gemüseschutznetze. Wer sich einen Art Netztunnel bastelt, kann diesen zum Ernten schnell nach hinten kippen. Dazu wird ein Holzrahmen in Beetgröße verschraubt. In den Rahmen werden Löcher gebohrt um Bögen einzustecken. Nun noch ein Netzt über die Konstruktion ziehen und befestigen.
- Engerlinge: Schädlichen sind die Larven/Engerlinge von Maikäfer, Junikäfer oder Gartenlaubkäfer. Sie fressen an den Wurzeln von Pflanzen. Andere Engerlinge ernähren sich vorwiegend auf dem Kompost von absterbenden Pflanzenmaterial. Wenn sie Engerlinge in Kübelpflanzen oder Hochbeet haben, sieben sie die Erde und sammeln sie Engerlinge einfach ab und geben sie die kleinen Tierchen umgehend auf einen Feldrain, wo sie sich wieder vergraben können. Die Natur benötigt auch die Insekten, welche sich aus Engerlingen entwickeln für ihr ökologisches Gleichgewicht. Wenn Sie Engerlinge in großen Mengen in Ihrem Garten haben, dann stimmt etwas Grundsätzliches nicht. In Ihrem Garten herrscht kein ökologisches Gleichgewicht zwischen Nützlingen und Schädlingen. Natürlicher Feinde, wie Igel, Spitzmäuse, Maulwürfe und auch Vögel wie der Grünspecht fressen die Engerlinge. Die fühlen sich allerdings meist nur in einem naturnah angelegten Garten wohl.
- Engerlinge mit Nematoden bekämpfen: Nematoden der Art Heterorhabditis bacteriophora sind die natürlichen Feinde der Engerlinge und können für deren biologische Bekämpfung eingesetzt werden. Die Nematoden gehen in der Erde gezielt auf der Suche nach den Engerlingen, dringen in diese ein und töten Sie ab.
- Erdflöhe = Kohlerdflöhe: Wenn die Sämlinge und Jungpflanzen im Frühling nicht voll mit ihren kleinen runden Fraßlöchern wären, würde man sie glatt übersehen. Die Trockenheit und Wärme liebenden Erdflohkäfer, die weit springen können, sind artspezifisch unterschiedlich gefärbt und tragen manchmal zwei Längsstreifen. Bei hoher Befallsstärke können sie vor allem junge Pflanzen zum Absterben bringen. Senfglykoside schmecken Erdflöhen besonders. (Kohlarten, Kapuzinerkresse, Levkoje, Steinkraut und Goldlack, sowie Meerrettich, Ölrettich, Raps, Rüben, Radieschen und Rettich). Bei Rettich, Rukola und Kohl entweder die Löcher akzeptieren oder Gemüse-Netz (Maschenweite 0,8mm) spannen, die Flöhe können dann nicht springen und Hochzeit halten. Erde stets feucht und locker halten, die Erdflöhe meiden raue Oberflächen. Auch Mulchen kann helfen. Besonders gefährdeten Rukola im Balkonkasten ziehen. Die kleinen Flöhe können durch Abschütteln und gleichzeitiges Abfangen mit ausgelegten Gelbtafeln eingedämmt werden. Das Stäuben mit Gesteinsmehl kann ebenfalls helfen. Wermutbrühe hilft als Abwehrmittel (siehe hierzu auch Schädlinge vorbeugen und Bekämpfen mit Brühen, Jauchen). Gelockerten und feuchten Boden mögen sie ebenfalls nicht. Helfen soll auch mit Ginster zwischen gefährdeten Pflanzen zu mulchen.
- Erdraupen, Eulenfalterlarven: Wenn über Nacht Fraßstellen an Stängeln, Blättern und Wurzeln entstehen. Jungpflanzen sterben. Dann graben sie im Boden nach Larven, welche sich zusammenringeln. Es handelt sich um die Larven des Eulenfalters. Salate, alle Kohlarten, Möhren, Schwarzwurzeln, Erdbeeren und Tomaten sind betroffen. Fördern sie Nützlinge wie Spitzmäuse, Igel, Laufkäfer und Singvögel. Hacken sie die Erde regelmäßig. Raupen in der Nähe befallener Pflanzen ausgraben und abends mit Taschenlampe absammeln. Da die Raupen Nachts aktiv sind. Bei großflächigem Befall helfen Bacillus-thuringiensis-Präparate.
- Fallobst enthält Schädlinge, deshalb an die Hühner verfüttern oder im Biomüll entsorgen. Dies gilt für den Juni-Fall von Obst. Reifes Obst im Herbst enthält seltener Schädlinge und kann auf dem Kompost gegeben werden. Wenn sie den diversen Obst-Wicklern entgegen wirken wollen, sammeln sie das Fallobst ab Juni konsequent spätestens jeden zweiten Tag ab und entsorgen sie es in der Biotonne. So sammeln sie auch die Maden im Obst mit ab und diese können nicht mehr in den Boden schlüpfen und sich dort verpuppen und im Frühjahr wieder schlüpfen.
- Feuerwanzen (Pyrrhocoris apterus) : Feuerwanzen sind keine Schädlinge sondern zählen eher zu den nützlichen aber gelegentlich lästigen Insekten im Garten. Auf dem Speiseplan von Feuerwanzen stehen unter anderem Insekten- und Schneckeneier. Damit sorgen sie dafür, dass Populationen von Gartenschädlingen nicht zu groß werden. Wer also Feuerwanzen bei sich im Garten entdeckt, hat Gewissheit, dass hier ein natürliches Gleichgewicht für Tiere und Pflanzen herrscht. Feuerwanzen sind allenfalls sogenannte „Lästlinge“. Sie fügen den Pflanzen in Ihrem Garten keinen nennenswerten Schaden zu, auch wenn sie in Scharen kommen.
Warum sind meine Feuerwanzen so viele?
Milde Temperaturen und Sonneneinstrahlung lockt die Tiere aus ihren Winterquartieren, und über Duftstoffe, die sie in die Luft abgeben, finden sich die geselligen Feuerwanzen in großen Ansammlungen zusammen. Sie sind allenfalls lästig, wenn sie sich zu Hunderten auf der Terrasse sonnen. Es reicht, wenn sie ihre Terrasse dann mit dem Staubsauger einmal gründlich saugen. Ansonsten vertilgen Hühner, Specht und andere Vögel die Feuerwanzen, auch wenn sie ein stinkendes Sekret abgeben. Sie müffeln, wenn wir sie anfassen, oder ein Vogel sie Fressen möchte, weil sie sich dann bedroht fühlen, aber das ist auch alles. Feuerwanzen können nicht beißen oder stechen. Bei besonders hohem Aufkommen des feuerroten Lästlings, kann es jedoch dazu kommen, dass vermehrt Fraßschäden an den Knospen Ihrer geliebten Rosengewächse auftreten. Dann hilft nur absammeln. Oder sie spritzen mit Spüliwasser. Wenn sie sich zum Beispiel an sonnigen Tagen an Hauswänden oder auf Terrassen versammeln oder ganze Sträucher im Garten belagern, dann möchte man vielleicht doch gern ab und an eine solche „Versammlung“ auflösen.Der Einsatz von chemischen Mitteln oder auch von natürlichen Kontaktinsektiziden, ist trotzdem nicht zu empfehlen. Wenn man versucht, Feuerwanzen mit Hilfe von Chemie loszuwerden, dann gefährdet man auch andere Nützlinge im Garten.
Ein natürliches, aber effektives Mittel zur Bekämpfung von Feuerwanzen ist ein Gemisch aus einem halben Liter Wasser und ein bis zwei Esslöffeln Spülmittel. Beides wird in eine Sprühflasche gegeben. Die Nester beziehungsweise Ansammlungen werden damit besprüht, sodass die Tiere binnen kurzer Zeit verenden. Aber selbst dieses „Hausmittel“ muss vorsichtig und gezielt eingesetzt werden.
- Gemüsefliegen: Lauchminiermotte, Möhrenfliege und Kohlschädlinge: Engmaschige Gemüseschutznetze sind die beste Art um folgende Pflanzen vor tierischen Schädlingen zu schützen: Alle Kohlarten, Möhren, Lauch und Zwiebel. Die besten, weil breitesten Netze gibt es bei “Wolfgang Nixdorf (jetzt Saatgut Dillmann)” im Internet. Nur hier bekommen sie entsprechend breite und lange Netze. Den das beste Netz nützt nichts, wenn es nicht über das ganze Beet gespannt und am Boden ordentlich fixiert werden kann. Wählen sie immer die engste Maschenweite. Bereits beim Auspflanzen und Aussähen werden Metall- oder Kunststoff-Bögen über das Beet gesteckt und ein feinmaschiges Gemüseschutznetz darüber gebreitet. Die Enden mit langen Latten und Steinen beschweren. So kann das Netz für Pflegearbeiten auch immer wieder geöffnet werden. Bei hochwachsenden Rosenkohl werden 2 Kabelverlegungsrohre aus dem Baumarkt ineinander gesteckt und als Bogen gespannt. Im Herbst die Netzte gründlich säubern, trocknen lassen und ordentlich zusammengerollt und zusammengebunden lagern. So halten Gemüseschutznetze jahrelang. Meine ältesten sind bereits 20 Jahre alt und immer noch im Gebrauch.
- Gespinnstmotten im Obstbaum: Vorsicht der Eichenprozessionsspinner ist stark behaart. Diese Haare sollten nicht in die Atemwege gelangen. Andere Gespinnstmotten sind für den Menschen ungiftig. Ziehen sie bei der Bekämpfung trotzdem lange Kleidung, Handschuhe und eine Atemmaske an. Saugen sie die Gespinnstmotten mit den Staubsauer gründlich von den Ästen. Entsorgen sie den Staubsaugerbeutel anschließend im Restmüll, bevor sie sich wieder in ihre Sommerkleidung werfen. Örtliche Nester an nur einem Ast kann man auch mit einer Plastiktüte umhüllen, den Ast abschneiden und die Tüte anschließend gut verschlossen im Restmüll entsorgen. Um auch evtl. noch vorhandene restliche Raupen zu erreichen, können sie mit „Xentari Raupenfrei“ noch den ganzen Baum tropfnass spritzen.
- Giersch bekämpfen: Gießen sie ihren Giersch immer wieder mit dem kalten Wasser vom Pellkartoffel-kochen. Natürlich nur ungesalzenes, völlig abgekühltes Kartoffel-Kochwasser verwenden. Das Kartoffelwasser tötet die oberirdischen Teile von Giersch ab. Bei ständiger Wiederholung wird der Giersch geschwächt. Andere Pflanzen profitieren von der im Kartoffelwasser gelösten Stärke.
Gurkenkrankheiten und Schädlinge:
- Fruchtwechsel, alle 4 Jahre am selben Platz!?: Beim jährlichen Anbau von Salatgurken kommt der Fruchtwechsel oft zu kurz, da man ja nur ein Gewächshaus hat und dort sollte die Gurke immer geschützt hinten stehen. Da Gurken mit sich selbst unverträglich sind, sollten sie aber frühestens nach 4 Jahren wieder an dieselbe Stelle gepflanzt werden. Gibt es keine andere geschütze Stelle im Gewächshaus, pflanzen sie kleine Snack-Gurken in große Kübel mit frischer torffreier Bio-Gemüseerde. Zu empfehlen sind auch veredelte Pflanzen auf Feigenblattkürbis zu kaufen. Diese Unterlage ist resistent gegen Pilze wie Fusarium oxysporum, die an jungen Gurkenpflanzen Welkekrankheiten verursachen. Die Veredelungsstelle darf nicht den Boden berühren, da der aufgepfropfte nicht resistente Spross sonst anfällige Wurzeln bildet.
- Spinnmilben: Wie gelbe Sommersprossen sitzen sie auf der Blattoberseite der Gurkenpflanze. Spinnmilben stechen mit ihren Mundwerkzeugen die Blätter an und saugen Zellsaft. Die Gespinste überziehen die Blattunterseite. Die Pflanze vergilbt und trocknet ein. Bereits im Frühjahr beginnt die Spinnmilbe mit der Eiablage. Mit Nützlingen wie Raubwanzen bekommt man die Spinnmilben am Besten in den Griff. Es hilft aber auch die Gurken morgens etwas feucht zu spritzen, denn Spinnmilben mögen keine Feuchtigkeit. Sie vermehren sich bei trockenem Klima am Besten. Sprühen sie aber nur morgens, damit die Pflanze wieder abtrocknen kann und keine Pilzkrankheiten entwickelt.
- Spinnmilben vernichten: Spritzen sie mit Efeu-Tee, 20 g Efeu mit 1 Liter Wasser überbrühen. Oder mit Orangenreiniger: 20 ml Orangenreiniger auf 1 Liter Wasser und 1 Spritzer Geschirrspülmittel. Orangenreiniger nicht bei Sonne spritzen, da sonst Brennflecken entstehen können. Gurken spritzt man Vorbeugend mit Netz-Schwefel.
- echter Mehltau mit Backpulver bekämpfen: Entfernen sie die am schlimmsten befallenen Blätter und Pflanzen. Für die Backpulverlösung 1 Liter Wasser mit 50 g Backpulver (3 Pck) und einem Spritzer Hand-Geschirrspülmittel oder 1 Eßl flüssige Schmierseife vermengen. Bei den ersten Anzeichen von Mehltau (kleine weiße punktuelle Pilzrasen auf den Blättern) werden damit die Blätter und Blattunterseiten tropfnass gespritzt. Dies geschieht idealerweise am Morgen, damit die Blätter wieder abtrocknen können. Besonders hilft diese Behandlung Gurken, Zucchini und Kürbis. Diese Behandlung muss 2x wöchentlich wiederholt werden. Wir haben damit gute Erfahrungen gemacht und konnten so bis zum Frost ernten. Ohne diese Behandlung waren oft schon im Juli die Pflanzen kaputt.
- Vorbeugend gegen Mehltau an Gurken: Helfen soll auch Koblauchtee gegen Mehltau. 2 Knoblauch-knollen mit Schale grob hacken und in 5 l Wasser 15 Min leicht köcheln lassen. Damit der kalte Knoblauch-Tee an der Pflanze besser haftet 20 ml Rapsöl und 1 Spritzer Spüli kräftig unterrühren. Die Gurkenblätter von oben und unten tropfnass spritzen.
- Vorbeugend gegen Mehltau an Gurken: Es soll helfen Basilikum neben seine Gurken zu pflanzen um Mehltau zu verhindern.
- Blattläuse an Gurken: Gurkenblattläuse (Aphis gossypii) machen vor keinem Pflanzenteil der Gurke halt. Sie saugen bereits im Frühjahr an den Gurkenpflanzen. Dabei bleiben Honigtau-Ausscheidungen zurück, die Pilzbefall begünstigen. Ab Mitte Mai wechseln geflügelte Tiere den Wirt. Die Generation des nächsten Frühjahrs überwintert als Ei an Gehölzen. Abhilfe verschaffen Nützlinge wie Marienkäfer, Florfliegen- und Schwebefliegenlarven, sie vertilgen die ungebetenen Mitesser. Sie können aber auch mit Brennnesseljauche und Schachtelhalmbrühe spritzen und so die Blattläuse fern halten.
- Gurkenmosaik-Virus: Die Symptome sind sehr vielfältig und können je nach Gurkensorte, Witterung und Standort variieren. Das Gurkenmosaik-Virus verursacht bei über 24 Grad Celsius gescheckte Aufhellungen an jungen Blättern. Gurkenfrüchte tragen warzenähnliche Missbildungen, die ebenfalls helle Verfärbungen aufweisen. Bei Temperaturen unter 20 Grad Celsius beginnt die Pflanze zu verwelken und der Wuchs ist gestaucht. Das Virus wird von Blattläusen übertragen, nach 14 Tagen zeigen sich erste Symptome. Bekämpfen sie also Blattläuse konsequent. Widerstandsfähige Sorten gegen das Gurkenmosaik-Virus sind: Silor, Marketmore oder Loustik.
- Gurkenwelke(Fusarium oxysporum) : Hängen die Blätter der Gurke trotz genügend Wasser schlapp herunter könnte die Gurkenwelke am Werk sein. Der Bodenpilz verstopft die Pflanzenadern und unterbricht so den Transport von Wasser und Nährstoffen. Faule Wurzeln, ein brauner Stängelgrund und ein rosa gefärbter Pilzrasen am Stängel sind sichere Symptome. Entfernen sie die Pflanzen vollständig, sie sind nicht mehr zu retten. Entsorgen sie auch die Erde ringsherum großzügig mit den kaputten Pflanzen in der Biotonne. Bauen sie an dieser Stelle 4 Jahre keine Gurken mehr an um den Pilz auszuhungern. Gießen sie jährlich mehrmals mit Ackerschachtelhalm-Tee den Boden, um die Pilzsporen einzudämmen. Reinigen sie ihr Gewächshaus im Frühjahr gründlich und sprühen sie Alkohol (40 %) in alle Ritzen, um die Pilze abzutöten. Wer keinen anderen Platz im Gewächshaus hat und die Gurken unbedingt wieder an diese Stelle pflanzen möchte, sollte kleine Snack-Gurken in einem auf die Erde im Gewächshaus gelegten aufgeschlitzten Sack mit Blumenerde kultivieren oder auf die befallene Erde im Gewächshaus große Pflanzkübel mit gekaufter torffreier Bio-Blumenerde zum einpflanzen stellen. Der Welkepilz wird so in den nächsten 4 Jahren ausgehungert. Für die Bodenkultur empfiehlt es sich veredelte Pflanzen auf Feigenblattkürbis zu kaufen. Diese Unterlage ist resistent gegen Pilze wie Fusarium oxysporum, die an jungen Gurkenpflanzen Welkekrankheiten verursachen. Die Veredelungsstelle darf nicht den Boden berühren, da der aufgepfropfte nicht resistente Spross sonst anfällige Wurzeln bildet.
- Gurkenwelke wegen Spinnmilben: Hängen die Blätter der Gurke schlapp nach unten, muss nicht gleich der Welkepilz am Werk sein, sehen sie sich die Blätter von unten mit einer Lupe an. Krabbeln da spinnenähnliche Tiere, handelt es sich um Spinnmilben. Spritzen sie mit einem Tee aus 1 Knoblauchzehe und 3 Zwiebeln, grob zerkleinert und mit 1-2 Liter kochendem Wasser überbrühen. 15 Min ziehen lassen. auf 5 Liter mit kaltem Wasser aufgießen und die Gurken im Abstand von jeweils 2-3 Tagen von unten und oben tropfnass spritzen. Da die Gurken wieder abtrocknen müssen, am besten in den frühen Morgenstunden spritzen.
- Haselnussbohrer: Es handelt sich um einen Rüsselkäfer, der von Mitte Mai bis Ende Juni fliegt und die noch weichen, grünen Nüsse anbohrt, um seine Eier darin abzulegen. Daraus entwickeln sich dann Larven, und die wiederum fressen die Nuss im inneren vollständig auf. Mit Spritzungen ist gegen diesen Schädling leider nichts auszurichten, weil auch kein Mittel zugelassen ist. Und selbst wenn es ein Spritzmittel gäbe, wollen wir kein Gift im eigenen Garten verwenden. Besser ist es, vorbeugen etwas zu tun und möglichst häufig unter den Sträuchern die abgefallenen Früchte aufzusammeln und in den Müll zu werfen. Auch am Strauch soll man von Juli bis Anfang August regelmäßig die Nüsse mit Loch entfernen, bevor die Larven die Nüsse verlassen haben. Da die Käfer als Larven im Boden überwintern hat sich auch eine herbstliche Kalkung des Bodens in der Umgebung der Sträucher bewährt. Absammeln der betroffenen Nüsse Ende Mai und Juni ist jedoch immer noch die wirksamste Methode. Die fertigen Larven schlüpfen zwischen Juli und August.
- Hortensie hat gelbe Blätter: Hortensien benötigen einen sehr sauren Boden. Pflanzen sie deshalb am besten in Kübeln in eine Rhododendronerde. Der PH-Wert sollte bei 4,5 liegen. Düngen sie ihre Hortensie regelmäßig alle 2 Wochen mit einem flüssigen Volldünger oder alle 3 Monate mit einem Blumen-Langzeitdünger. Geben sie 2x jährlich eine aufgelöste Calciumtablette (Drogerie) in das Gießwasser und gießen sie 2x jährlich mit einem Eisendünger.
Igel fördern
- Igel sind nützliche Gartenhelfer, die Egerlinge, Insekten und Schnecken vertilgen. Damit sich in ihrem Garten ein Igel ansiedelt müssen sie ihm etwas bieten. Zum einen muss er unter dem Zaun durchschlüpfen können, den ein Garten allein ernährt keinen Igel. Ein Igel benötigt 4-5 Gärten. 15-20 cm sollte der Zaun vom Boden entfernt sein. Bodennahe Gabionen-Zäune und Mauern scheiden also hier als Möglichkeit aus. Bieten sie dem Igel auch ein Igel-Haus. Dazu reicht es eine Holz- Kiste mit oder ohne Deckel. Der Boden der Kiste wird komplett ausgeschlagen oder abgeschraubt. Nageln sie auf die Kiste obenauf Dachpappe, damit das Innere schön trocken bleibt. Der Innenraum sollte mindestens 30 x 30 cm haben. Die Kiste wird nun mit Heu oder Stroh locker befüllt. Nun die Kiste mit dem offenen Ende nach unten auf 4 Ziegelsteine stellen, so dass ein Abstand zum Boden von ca. 10 cm entsteht. Igel lieben es versteckt hinter hohem Gras oder Zweigen zu wohnen. Igel sind nachtaktive Tiere. Sie bekommen im Frühjahr und im Herbst Junge. Sollte ein Igelbaby im November, Anfang Dezember tagsüber unterwegs sein und weniger als 500 g wiegen bringen sie es zu einer Igelstation, dem Tierarzt oder ins Tierheim Ingolstadt. Hier kann man sie über die Pflege dieser kleinen Stachelgefährten aufklären und ihnen helfen.
- Johannisbeer-Blasenlaus: Wenn die Johannisbeer-Blätter Blasen werfen, sieht das schlimmer aus als es sit. Sträucher oder die Ernte leiden nicht darunter. Das Laub kräuselt sich, weil die Johannisbeer-Blasenlaus im Frühling von unten daran saugt. Nur wenn die Pflanzensaft-Partys der Läuse ausufern, lohnt es im Frühjahr Rapsöl zu spritzen, welches die Eier der Läuse schädigt. Schneiden sie nach der Ernte regelmäßig die ältesten Äste der Johannisbeeren bodennah heraus. Dadurch halten sie den Strauch jung und kräftig. Die ältesten Äste erkennt man an Moos und Flechten an der Rinde, an der gesprungenen Rinde oder einfach weil es die dicksten Äste sind. 5-8 Ruten sollten jeweils stehen bleiben. Übrigens liebt unsere Blaumeise die Läuse auf den Johannisbeeren. Sie räumt damit gründlich auf. Bauen sie doch einen Blaumeisen-Kobel.
- Kalkanstrich für Obstbäume: Durch einen Kalkanstrich wird der Baumstamm vor Frostrissen geschützt. Durch die Temperaturunterschiede, kalte Nacht und morgens scheint gleich die Sonne auf den Stamm, reißen die Baumstämme ein und die Rinde löst sich. Dadurch kann die Wachstumsschicht das Kambium nachhaltig gestört oder zerstört werden, der Baum hat für sein weiteres Wachstum nicht genügend Nährstoffe zur Verfügung. Außerdem werden durch das saure Milieu des Kalk Schädlinge und Eigelege, welche sich in die Baumrinde eingenistet haben zerstört. Der richtige Zeitpunkt für das weißeln der Stämme ist zwischen September und Januar. Geweißelt werden vor allem der Baumstamm es kann aber bis zur Baumspitze gestrichen werden. Es gibt viele fertige Präparate zu kaufen, wer etwas mehr braucht, kann sich einen Kalkanstrich auch selbst herstellen. Dafür benötigt man 1,5 kg Branntkalk zu 10 Liter Wasser und 0,5 kg einfachen Tapetenkleister (ohne Zusätze wie Harz und dergleichen). Benutzen sie zum Anrühren ihre Schubkarre oder einen großen Maurerbottich. Den Branntkalk geben sie in die Schubkarre und rühren nach und Nach das Wasser ein, bis eine dickflüssige schön streichfähige Masse entsteht. Tragen sie dabei eine Schutzbrille und Schutzhandschuhe den der Kalk ist ätzend, er wird heiß und es kann spritzen. Vorsicht, Dämpfe und Staub nicht einatmen. Danach lässt man die Masse 1-2 Stunden lange quellen. Nun den angerührten Tapetenkleister unterrühren und die Masse ist fertig zum streichen. Zum Aufbringen benutzen sie einen großen viereckigen Malerpinsel. Streichen sie ruhig schön dünn, dafür 2x, damit sie auch in alle Ecken und Ritzen kommen. Tragen sie dabei alte Kleidung, den die spritzt auf jeden Fall mit Kalk voll und wird anschließend entsorgt.
- Kartoffelkäfer: Kartoffelkäfer und deren Larven fressen die Blätter von Kartoffeln ratzekahl ab. Die Pflanze kann keine Photosynthese mehr betreiben und bildet keine neuen Kartoffeln. Sammeln sie Kartoffelkäfer und deren Larven ab. Wenn sie viele Kartoffeln haben, sprühen sie Rainfarn-Tee. Den kalten Tee sprühen sie auf alle Kartoffelreihen, bis auf eine. Dorthin wandern die Käfer und ihre Larven dann und sie können bequem an der ungespritzen Reihe alle Käfer und Larven absammeln.
- Kirschbaum hat Gummifluß: Messen sie den PH-Wert rund um die Erde des Obstbaumes. Für eine Süßkirsche sollte er bei 6,5 – 6,7 liegen. Für eine Sauerkirsche 3,1 – 3,6 also sehr saurer Boden. Stimmen die Werte nicht, heben sie mit 100 g Algenkalk pro Quadratmeter den PH-Wert um 1 Punkt an und senken ihn mit 100 g Netz-Schwefel je Quadratmeter um 1 Punkt.
- Süßkirschen pflegen: Düngen sie jährlich 1x mit etwas Algenkalk. Geben sie 2 Händvoll in 10 Liter Wasser und gießen sie damit die Baumscheibe im Bereich der Wurzeln. Merke, der Wurzelbereich ist immer mindestens so groß wie die Baumkrone.
- Kirschessigfliegen in die Falle locken. Die Fliege aus Asien ist weiter auf dem Vormarsch. Ihre Laven befallen Früchte und vernichten oft einen großen Teil der Ernte. Fangen sie deshalb möglichst viele Fliegen einfach weg. Sie benötigen eine Plastikflasche und eine Nadel von 3-4 mm Durchmesser. Schmelzen sie mit der über einer Kerzenflamme erhitzten Nadel 10-20 Löcher in den oberen Bereich der Flasche. Sind die Öffnungen kleiner, passen die Fliegen nicht hindurch, sind sie größer, gehen viele andere Insekten in die Falle. Eine Flaschenseite lässt man lochfrei, so kann man die Flüssigkeit später auskippen, ohne zu kleckern. Füllen sie als Köder naturtrüben Apfelessig 1:1 mit Wasser vermengt in die Flasche. Damit die Fliegen versinken 1-2 Tropfen Spülmittel zugeben. Noch mehr Fliegen fängt man, wenn 10% Rotwein sowie 1 Eßl Zucker und etwas frische Hefe untergemengt werden. Befüllen sie die Köderflaschen 2-4 cm hoch mit der Flüssigkeit. Den Flaschendeckel aufschrauben. Mit einer stabilen Schnur oder Draht um den Flaschenhals können sie die Flasche an das Rankgitter von Himbeeren, Brombeeren oder in Obstbäume hängen. In einer Himbeerreihe bringt man alle 1-3 Meter eine Flasche an, am besten in Fruchthöhe. Spätestens alle 2 Wochen erneuert man die Köderflüssigkeit. Entsorgen sie die Flüssigkeit immer über den Abfluss in die Kanalisation, nicht über den Kompost!
- Kirschfruchtfliege: siehe unter Obstmaden
- Kohlhernie/Kohlgallenrüssler: Befallen werden alle Kohlarten, auch Radieschen und Rettich zählen dazu. Kümmerwuchs, Knoten an den Wurzeln. Sind in dem Knoten Larven, handelt es sich um Kohlgallenrüssler ohne Larve handelt es sich um den bodenbrütigen Pilz Kohlhernie. Entsorgen sie kranke Pflanzen sofort in der Biotonne. Auf Standorten mit Kohlhernie sollten sie mindestens 4 Jahre lang keine Kohlpflanzen mehr anbauen, um den Pilz auszuhungern. Handelt es sich um Kohlgallenrüssler versorgen sie den Boden mit Kalk. Halten sie grundsätzlich eine Fruchtfolge ein.
- Lauchminiermotte, Zwiebelthripse, Lauch-Minierfliege, Lauchmotten: Schütten sie ihre zwiebelartigen Pflanzen mit einem besonders feinmaschigem Gemüseschutznetz. Zu den zwiebelartigen gehören: Lauch, Zwiebeln, Schnittlauch, Winterheckezwiebel usw.
- Lilienhähnchen (Zwiebelhähnchen) absammeln: Wenn es um Lilien geht, sieht so mancher Gärtner im Frühling Rot. Ende März, Anfang April kommen die knallroten länglichen Lilienhähnchen aus ihren Winterversteck und fressen nicht nur Lilienblätter sondern leider auch Blütenknospen. Auch Maiglöckchen, Schnittlauch, Zwiebeln, Lauch, Knoblauch, Madonnenlilie und Kaiserkronen sind betroffen. Bei Gefahr lassen sich die roten Käfer einfach zur Erde fallen. Da sie dann ihre schwarze Bauchseite nach oben drehen, sind sie in der Erde nicht mehr zu sehen. Deshalb muss man beim Absammeln schnell sein, Hand darunter halten und die Lilienhähnchen abschütteln. Nicht erschrecken, beim Aufsammeln machen die Käfer ihrem Namen Hähnchen alle Ehre und gackern, sie beißen aber nicht. Die Käfer sitzen meist an den Blattunterseiten, wo sie 1 mm kleine, rötlich gelbe Eier ablegen. Ab Mai schlüpfen daraus graue, mit schleimigem Kot bedeckte Larven, die Nacktschnecken ähneln. Am besten man sammelt auch diese Tiere ab. Wer kein Jagdglück hat, kann befallene Pflanzen mit Urgesteinsmehl bestäuben.Die Larven und deren Kot können sie mit einem kräftigen Wasserstrahl unwiederbringlich fortspülen. Andre Hähnchen stehen auf Zwiebel und Spargel. Es gibt bis zu 3 Generationen Lilienhähnchen im Jahr.
- Lilienhähnchen mit Salbei vertreiben: 1 Handvoll Salbeiblätter und 1 Stück Eichenrinde werden mit 1 Liter Wasser 15 Minuten leicht sprudelnd ausgekocht. Die Lilien werden mit dem abgekühlten Tee tropfnass gesprüht. Das verdirbt den Lilienhähnchen den Appetit und sie wandern zum Nachbarn ab. Wiederholen sie eine Spritzung mit abgekühlten Salbeitee wöchentlich.
- Mehltau, falscher; Schadbild: Falscher Mehltau tritt immer bei einer langen Schlechtwetterperiode auf. Wenn Blätter vergilben oder blattoberseits weiße Flecken, auf der Blattunterseite weißer Schimmelrasen entsteht, welcher aber nicht abwischbar ist, handelt es sich um falschen Mehltau. Befallen werden bevorzugt Kohlarten, Spinat, Feldsalat, Zwiebeln, Salat, Kartoffeln und Tomaten.
- Mehltau, echter; Schadbild: Echter Mehltau tritt immer bei einer langen Schönwetterperiode mit sonnigem, trockenem Wetter auf., die Nächte sind aber kalt. Mehlig-weißer, abwischbarer Belag auf Blättern; Blätter vertrocknen; Befallen werden bevorzugt Gurken, Kürbis, Zucchini, Erbsen, Feldsalat, Tomate.
- Mehltau mit Backpulver bekämpfen: Entfernen sie die am schlimmsten befallenen Blätter und Pflanzen. Für die Backpulverlösung 1 Liter Wasser mit 50 g Backpulver (3 Pck) und einem Spritzer Hand-Geschirrspülmittel oder 1 Eßl flüssige Schmierseife vermengen. Bei den ersten Anzeichen von Mehltau (kleine weiße punktuelle Pilzrasen auf den Blättern) werden damit die Blätter und Blattunterseiten tropfnass gespritzt. Dies geschieht idealerweise am Morgen, damit die Blätter wieder abtrocknen können. Besonders hilft diese Behandlung Gurken, Zucchini und Kürbis. Diese Behandlung muss 2x wöchentlich wiederholt werden. Wir haben damit gute Erfahrungen gemacht und konnten so bis zum Frost ernten. Ohne diese Behandlung waren oft schon im Juli die Pflanzen kaputt.
- Vorbeugend gegen Mehltau: Helfen soll auch Koblauchtee gegen Mehltau. 2 Knoblauch-knollen mit Schale grob hacken und in 5 l Wasser 15 Min leicht köcheln lassen. Damit der kalte Knoblauch-Tee an der Pflanze besser haftet 20 ml Rapsöl und 1 Spritzer Spüli kräftig unterrühren. Die Gurkenblätter von oben und unten tropfnass spritzen.
- Mehltau mit Rhabarbersud vorbeugen bzw. bekämpfen: Entfernen sie die am schlimmsten befallenen Blätter der Pflanzen. Für den Rhabarbersud kochen sie klein geschnittene Rhabarberblätter 20 Minuten bei kleiner Flamme auf. Spritzen sie mit dem abgekühlten! Sud die Pflanzen tropfnass. Dies können sie bereits vorbeugend gegen Mehltaupilze anwenden.
- Mehltau, falschen und echten mit Milch-Spritzung bekämpfen: Entfernen sie auch hier zuerst die am schlimmsten befallenen Blätter und Pflanzen. 100 ml Rohmilch unabgekocht frisch vom Bauernhof mit 900 ml Wasser vermengen und die vom Mehltau befallenen Pflanzen oben und unten tropfnass spritzen. Im wöchentlichen Rhythmus wiederholen. Diese Spritzung haben wir auch ausprobiert, leider hat sie nicht gut gewirkt. Es stank lediglich der ganze Garten nach saurer Milch.
- Milben an Johannisbeeren: Wer im Februar und März seine Johannisbeersträucher aufmerksam untersucht stellt vielleicht spitze und runde Knospen fest. Die runden Knospen sind von Johannisbeer-Gallmilben befallen. Sind es nur wenige Knospen reicht es diese auszubrechen. Sind ganze Zweige stark befallen, werden diese bodennah ausgeschnitten und in der Biotonne entsorgt. Milben mögen keinen Schwefel oder Knoblauchtee. Spritzen sie daher vorbeugend bereits ab März. Entweder 2 Eßl Netzschwefel in 1 Liter Wasser auflösen und spritzen oder für Knoblauchtee: 2 Knollen Knoblauch grob zerkleinern und in 2 Liter Wasser 15 Min köcheln lassen. Den abgekühlten Tee spritzen.
- Minierfliegen: Minierfliegen sind leicht durch ihre silbernen Gänge in Blättern zu erkennen. Oft erkennt man unter der dünnen silbrigen äußeren Blattschicht sogar die gelbe oder weiße Miniermade. Befallen werden oft Pflanzen aus der Zwiebelfamilie oder Basilikum. Entfernen sie befallene Blätter und entsorgen sie sie im Biomüll. Auf dem Kompost würden sie sich weiter vermehren.
- Möhrenfliege: Die Möhrenfliege legt ihre Eier Mitte Mai bis Anfang Juli (1. Generation), Juli bis August (2. Generation) und September bis Oktober (3. Generation) an den Wurzelhals von Möhren. Die schlüpfenden Larven beißen sich dann in die Schale und das obere Drittel der Möhre. Die Möhre reagiert auf dieses „große Fressen“ mit Bitterstoffen. Nun könnte man also den Fraßschaden an Möhren gut wegschneiden und schälen, allein, die Möhre schmeckt bitter und nicht mehr süß. Schützen sie ihre Möhren mit einem feinmaschigem Gemüseschutznetzt. Oder probieren sie die Sorte „Fly Away“ sie soll angeblich mit ihrem Duft die Möhrenfliege von Eierlegen abhalten.
- Monilia Spitzendürre: Die Blätter an den einjährigen Triebspitzen von Obstbäumen werden zunächst fahl grün, später verbräunen und vertrocknen sie, fallen jedoch nicht ab. Vielmehr hängen sie schlaff nach unten. Häufig betroffen sind Sauerkirschen und Pfirsich. Ursache ist der Monilia laxa ein Pilz. Schneiden sie betroffene Triebe bis ins gesunde Holz zurück. Setzen sie die Schere mindestens 20-30 cm unterhalb der welken Spitze an. Nach der Ernte lichten sie die Krone des Baumes gut aus und entfernen alle Fruchtmumien. Die beste Vorsorge ist die Wahl wenig anfälliger Sorten.
- Obstmaden (Apfelwickler, Pflaumenwickler, Kirschfruchtfliege etc.): Früher sorgte das liebe Hühnervieh dafür, dass Fallobst unter dem Baum vertilgt wurde. Die Hühnerschar vertilgte dabei auch die Maden im Obst und verhinderte so die Verpuppung im Boden. Die Vermehrung der Obstschädlinge wurde also eingedämmt. Ein Baum wirft ab Juni/Juni zu viel und schadhaftes Obst ab. Sammeln sie dieses Fallobst spätestens alle 2 Tage auf und entsorgen sie es in der Biotonne. Nicht auf den Kompost geben, den dort würden die Maden in den Kompost kriechen, dort überwintern und im Frühjahr wieder als fertiger Falter die Obstbäume befallen. Sie können unter den Bäumen Gemüseschutznetze ausbreiten. Rundherum, so groß wie die Baumkrone sollte auch der Boden abgedeckt werden. Das Netzt verhindert, das Maden aus Fallobst in den Boden kriechen können, aber auch, das aus dem Boden kriechende Maden auf den Baum kriechen können. Sammeln sie trotzdem herunterfallendes befallenes Obst regelmäßig ab. Zum Rasen mähen entfernen sie das Netz.
- Pfingstrose blüht nicht mehr: Pfingstrosen wandern mit den Jahren immer tiefer, bzw. es sammelt sich immer mehr Erde über der Wurzel. Das mögen Pfingstrosen nicht und werden bei zu viel Erde über der Wurzel blühfaul. Denken sie daher bereits beim Pflanzen daran Pfingstrosen möglichst hoch zu setzten. Bei alten Pfingstrosen hilft es die Erdschicht über den Wurzeln abzutragen. Graben sie die Pfingstrose aber nicht aus um sie höher zu setzen. Pfingstrosen setzen dann mindestens 1 Jahr mit dem Blühen aus.
- Pfirsichkräuselkrankheit: Die Blätter von Pfirsichen kräuseln sich und bekommen rot/gelbe Flecken. Spritzen sie bevor der Baum austreibt Algenkalk. Also so etwa ab Anfang März. Kochen sie dafür aus 20 g getrocknetem Zinnkraut und 1 Liter Wasser einen Tee 15 Minuten auf. Lassen sie den Zinnkrauttee über Nacht ziehen. Seihen sie dann ab. In diesem Tee lösen sie 4 gehäufte Eßl Algenkalk gut auf und spritzen sie die Zweige und Knospen von allen Seiten gut ein. Gut eignet sich hierfür eine Qualitätsspritze der Firma „Mesto“, die Düse verstopft nicht so leicht. Sie können aber auch mit einem dicken Pinsel den Baum einstreichen. Wiederholen sie die Anwendung nach jedem Regen, bis die Blätter anfangen auszutreiben. Achten sie auch auf einen Sauren PH-Wert im Boden rund um den Pfirsichbaum. Der Wert sollte ungefähr bei 5,5 liegen. Sind die Blätter bereits ausgetrieben und die Blätter kräuseln sich, hilft Meerrettich. Reiben sie 200 g frische Meerrettich-Wurzel und gießen sie mit 1 Liter kochendem Wasser auf. Lassen sie den Tee 15 Minuten ziehen. Geben sie 20 ml Rapsöl und 1 Spritzer Geschirrspülmittel als Haftmittel zu. Schütteln sie alles gut und spritzen sie alle Blätter und Zweige tropfnass.
- Quitte verliert Rinde / und Blätter: Verliert ein alter Quittenbaum nur die Rinde, oft in ganzen Streifen, braucht man sich keine Sorgen zu machen. Den dies ist der ganz natürliche Vorgang der Rindenerneuerung von Quitten. Sie können anders ihr Dickenwachstum des Stammes nicht steuern. Darunter wächst schon die neue Rinde. Sie ist sehr dünn. Helfen kann dann ein Lehmanstrich (siehe unter „Obstbäume verstehen“. Anders ist es, wenn gleichzeitig die Blätter mitten im Sommer fallen. Dann hat die Quitte einen Virus erwischt und ist nur sehr schwer zu retten. Vermengen sie 3 Hände Algenkalk mit 10 Liter Wasser mische Sie Bacillus subtilis unter und gießen sie rund um den Stamm. Der Bacillus subtilis kann den Virus im Anfangsstadium oft noch bekämpfen. Ist der Virus jedoch zu stark eingedrungen und die Quitte verliert auch im nächsten Jahr alle Blätter, hilft nur noch Fällen. An der Stelle sollte dann kein Baum mehr angepflanzt werden um den Virus auszuhungern.
- Rapsglanzkäfer: Wenn der Raps verblüht ist, sind oft ganze Schwärme von Rapsglanzkäfern auf der Suche nach Futter unterwegs. Fündig werden die Winzlinge im Garten an Taglilien, Ringelblumen und auf gelben Rosen. Meist gibt es keinen Grund zur Sorge. Wenn die Käfer doch überhand nehmen und lästig werden, hilft folgender Tipp: Ein gelbes Gefäß randvoll mit Wasser füllen und etwas Spülmittel dazugeben. Die Farbe zieht die Käfer magisch an und sie ertrinken. Wählen sie bei Planschbecken keine gelben oder orangen Exemplare aus und ziehen sie auch keine gelbe Kleidung an. Die Farbe zieht die Käfer magisch an.
Rasenkrankheiten
- Moos im Rasen: Ungedüngter Rasen neigt dazu Moos anzusetzen. Düngen sie ihren Rasen im Frühjahr und im Herbst. Benutzen sie für die gleichmäßige Ausbringung des Düngers einen Streuwagen. Achten sie auf die Angaben auf der Düngerpackung und düngen sie nicht zu viel. Verwenden sie im Herbst einen Herbst-Rasendünger. Die Düngezusammensetzung ist dann anders als im Frühjahr. Im Frühjahr enthält der Dünger mehr Stickstoff für das Grünwachstum. Im Herbst enthält der Dünger mehr Kalium damit der Rasen im Winter keine Frostschäden bekommt. Prüfen sie außerdem den PH-Wert ihres Rasens. Für sandige und leichte Böden ist ein pH-Wert zwischen 5,5 und 6,0 für Rasengräser optimal, damit der Rasen die Nährstoffe gut aufnehmen kann. Für tonige und schwere Böden wiederum ist ein pH-Wert zwischen 6,5 und 7,0 optimal. Düngen sie mit Rasenkalk, nur wenn der PH-Wert unter 5 ist. Ein altes Sprichwort sagt: Kalk macht reiche Väter und arme Söhne, da Kalk den Humus im Boden abbaut. Ist der PH-Wert über 7 düngen sie mit Netz-Schwefel.
- Staunässe im Rasen: Bohren sie mit einem sehr langen, sehr dicken Bohrer, den sie in ihre Bohrmaschine spannen Löcher in den Rasen. Füllen sie diese Löcher mit Sand auf.
- Pilze im Rasen: Eine Mischung aus 1 Liter Wasser und 3 Pck Backpulver oder unverdünnter Essig können gegen Pilze im Garten gegossen werden. Diese Lösungen sollten direkt auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden. Es ist wichtig, regelmäßig zu kontrollieren und bei Bedarf die Behandlung zu wiederholen.
- Rasenrost: Düngen sie mit einem Kalibetontem Dünger.
- Ratten: Meistens sind die Nager im Komposthaufen zu finden. In erster Linie ist es wichtig, das Nahrungsangebot klein zu halten. Deshalb darf man auf keinen Fall gekochte Speisereste kompostieren und schon gar keine Fleischreste oder Knochen auf dem Kompost entsorgen. Dies alles gehört in Zeitungspapier eingewickelt in die Biotonne. Tierfutter sollte immer in gut schließenden Kunststoffbehältern aufbewahrt werden. Haben sie doch einen Befall zu verzeichnen, legen sie Köder in den Rattengängen aus. Sie sollten zunächst kleine Mengen auslegen und sicher zu gehen, dass die Ratten den Köder auch wirklich fressen. Ist das Angebot zu reichlich, legen die schlauen Tierchen Vorräte für schlechte Zeiten an. Die Giftköder wirken zeitverzögert, damit die Ratten nicht merken, das ihr Futter vergiftet wurde. Achten sie darauf, dass Haustiere oder Igel nicht an die Köder gelangen können. Nach ca. 2 Wochen setzten sie den Kompost um.
- Raupengespinste und -Nester an Obstbäumen: Auch unsere Obstbäume werden von dem Eichen-Prozessionsspinner und anderen Gespinnstmotten befallen. Setzten sie eine FFP2 Maske auf und ziehen sie langärmelige Kleidung an. Stülpen sie abends, wenn die Raupen alle im Nest sind einen Plastiksack über den befallenen Ast und entfernen sie am besten den gesamten befallenen Ast. Geben sie den Ast in die Restmülltonne oder verbrennen sie ihn im Kachelofen. Ist der ganze Baum befallen, muss eine Spezialfirma für Schädlingsbekämpfung informiert werden. Eichen-Prozessionsspinner haben Allergie-Auslösende Nesselhaare, ein Befall ist außerdem dem Kreisfachberater am Landratsamt zu melden.
- Rettichschwärze: Die Sporen des Pilzes breiten sich besonders stark in alkalischen (sauren) Böden aus. Befallen werden Rettich und Radieschen. Durch Haarwurzeln und Risse dringt der Pilz in die Knolle ein. Diese verfärbt sich blauschwarz und reißt auf. Maßnahmen: Fruchtwechsel beachten. Boden nicht kalken, kein frischer Stallmist. Befallene Pflanzen vernichten. Mulch auf Rettichbeeten begünstigt den Pilz. Am besten schmecken sowieso die ersten Radies und Radieschen im Frühjahr. Dann ist der Pilz der Rettichschwärze noch nicht aktiv und die Rettiche bilden beim beim Wachsen nicht so viele Senföle, werden also milder im Geschmack.
Rosenkrankheiten und Schädlinge:
- Blattläuse an Rosen: Zerdrücken sie bereits im zeitigen Frühjahr die überwinternden Mutterläuse an den Knospen. Läuse pflanzen sich durch jungfräuliche Geburt fort. Ansonsten hilft Abspritzen der Pflanzen mit scharfem Wasserstahl oder Spritzen mit Schmierseifenlösung. Auch Zwiebel- und Knoblauchtee als Spritzmittel vertreiben die kleinen Plagen. Dazu 100 g Zwiebeln und 100 g Knoblauch klein hacken, mit 2 Liter kochendem Wasser überbrühen und 30 Minuten ziehen lassen. Abseihen. 100 ml Rapsöl zugeben und verrühren. In eine Spritzflasche füllen (der Rest kann in einem Kanister bis zur Anwendung aufbewahrt werden). Damit die Blattläuse an den Rosen tropfnass spritzen. Auf die Blätter gesprüht, soll die Knobi-Zwiebelmischung auch gegen andere Rosenkrankheiten vorbeugend wirken.
Bild: Blattläuse an Rosenknospen frühzeitig mit den Fingern zerdrücken
- Rosenrost: Diese Pilzkrankheit äußert sich durch orangefarbene bis bräunliche Flecken auf der Blattoberseite. Später entstehen untersetzt gelbe, stecknadelgroße Pusteln, die im weiteren Verlauf verbräunen und schließlich schwarz werden. Rosenrost tritt vor allem bei kühl-feuchtem Sommerwetter auf. Entfernen sie befallene Blätter frühzeitig und werfen sie sie in die Biotonne, ehe der Wind Sporen verbreitet. Vorbeugend mit Ackerschachtelhalm-, Wermut- oder Farnkrautbrühe spritzen.
- Sternrußtau: Ist die häufigste Pilzerkrankung und tritt fast jeden Spätsommer oder Herbst auf. Zuerst erscheinen braune bis schwarzviolette Flecken auf den Lauboberseiten. Später vergilben die Blätter und fallen schließlich ab. Bei starkem Befall führt dies zur vollständigen Entlaubung. Stärken sie ihre Rosen vorbeugend mit Ackerschachtelhalm- oder Rainfarnbrühe. Das Falllaub unbedingt aufsammeln und in der Biotonne entsorgen, damit der Pilz nicht im Boden überwintern kann.
- Rosenzauber vorbeugend gegen Rosenrost und Sternrußtau: 200 g Zinnkraut, 2 Knollen Knoblauch und 3 Zwiebeln mit Schale grob zerkleinert in 5 l Wasser 15 Min leicht köcheln lassen. Anschließend noch 2 Stunden ziehen lassen. Absieben. Sprühen sie den kalten Sud 1:3 mit kaltem Wasser verdünnt wöchentlich vorbeugend auf alle ihre Rosen und auch rund herum auf die Erde.
Bild: Sternrußtau an Rosenblatt
- Echter und falscher Mehltau: Zeigt sich ein mehliger weißer Belag auf den Blättern und Triebspitzen, leidet die Rose unter Mehltau. Manchmal überzieht der Belag sogar Blüten und das Laub beginnt sich einzurollen. Vor allem im Spätsommer, wenn taufeuchte, kühle Nächte auf trocken heißte Tage folgen, findet der Pilz ideale Bedingungen vor. Mehltau mit Backpulver bekämpfen: Entfernen sie die am schlimmsten befallenen Blätter der Pflanzen. Für die Backpulverlösung 1 Liter Wasser mit 50 g Backpulver (3 Pck) und einem Spritzer Hand-Geschirrspülmittel oder 1 Eßl flüssige Schmierseife vermengen. Bei den ersten Anzeichen von Mehltau (kleine weiße punktuelle Pilzrasen auf den Blättern) werden damit die Blätter und Blattunterseiten tropfnass gespritzt. Dies geschieht idealerweise am Morgen, damit die Blätter wieder abtrocknen können. Diese Behandlung muss 2x wöchentlich wiederholt werden. Wir haben damit gute Erfahrungen gemacht.
- Blattrollwespe: Man bekommt sie selten zu Gesicht. Ihre Anwesenheit fällt erst durch die eingerollten Blätter auf. Die 3-4 mm kleine Blattrollwespe legt Ende April bis Anfang Juni ihre Eier in die Laubränder der Rosen. Daraufhin schwellen die Blätter an und rollen sich entlang der Mittelrippe nach unten ein. In dieser Röhre wachsen 9 mm lange grünliche Larven heran, die sich im Sommer zu Boden fallen lassen. Knipsen sie deshalb befallene Blätter frühzeitig aus und entsorgen sie diese in der Biotonne.
- Spinnmilben: Sie heißt auch rote Spinne, das 0,5 mm winzige Spinnentierchen ist orangerot. Die Weibchen saugen an den Blättern und überziehen diese mit einem feinen weißen Gespinst. An den Blattoberseiten erscheinen gelbliche Sprenkel, später verbräunen die Blätter und fallen ab. Spinnmilben treten vor allem bei trocken-heißen Verhältnissen auf. Befallene Triebe entfernen und Rose stets ausreichend wässern. Spritzungen mit Schachtelhalmbrühe stärken das Laub. Oder Spritzung mit Efeutee: 2 Hand voll frische Efeublätter (vorsicht, Efeu ist giftig. Empfindliche Menschen sollten mit Handschuhen arbeiten.) Die Efeublätter mit 1 Liter kochendem Wasser überbrühen. 1 Stunde ziehen und abkühlen lassen. Den Sud 1:4 mit Wasser verdünnen und alle 3 Tage die Pflanzen tropfnass spritzen.
- Rosentriebbohrer: Wenn plötzlich ganze Triebe ohne ersichtlichen Grund welken und schlapp nach unten hängen wohnt der Rosentriebbohrer in der Pflanze. Die 12 mm großen Larven dieser Blattwespenart fressen sich durch das weiße Mark junger Zweige und verlassen sie durch ein Bohrloch, das oft über einem Blattansatz oder unter einem Stachel sitzt. Schneiden sie befallene Triebe sofort weg und werfen sie diese in den Biomüll.
- Grauschimmel: Wenn an Blütenblättern, Knospen und Triebspitzen hässliche, graubraune Faulstellen auftauchen, spricht man von Grauschimmel. Mitunter erscheinen an den Außenseiten der Blütenblätter auch rote, pockige Flecken, Befallene Knospen trocknen nach und nach ein und fallen ab. Schneiden sie wie bei allen Pilzkrankheiten befallene Blüten und Pflanzenteile sofort ab und geben diese in den Biomüll.
- Rostpilze an Sellerie, Bohnen, Lauch, Schnittlauch, Pfefferminz und Malvenarten: Erst entstehen gelbliche Flecken, später rostrote oder orange Pusteln auf den Blattunterseiten. Entfernen sie alle befallenen Blätter und Triebe. Sammeln sie im Herbst alle erkrankten Blätter und Stängel vom Beet ab und entsorgen sie diese in der Biotonne, da es sich um einen bodenbrütigen Pilz handelt. Spritzen sie vorbeugend immer wieder mit Schachtelhalmtee. Dazu wird Schachtelhalm (frisch oder getrocknet) über Nacht in Wasser eingeweicht, anschließend 20 Min gekocht. Abseihen, abkühlen lassen. 1:10 mit Wasser verdünnen und über die gefährdeten Pflanzen sprühen oder gießen. Im Abstand von 14 Tagen wiederholen. Dies stärkt die Abwehrkraft der Pflanzen durch die enthaltene Kieselsäure und hält den Schadpilz im Boden klein.
- Salatfäule: besonders die äußeren Salatblätter faulen; häufig bei feuchter Witterung. Düngen sie nicht zu viel Stickstoff – Salat ist ein Schwachzeher. Pflanzen sie Salat so, das er im Wind wedeln kann. Die Salatblätter dürfen den Boden nicht berühren. Wählen sie große Pflanzabstände.
Schnecken
- Schnecken: siehe auch unter Garten-Block „Schnecken erfolgreich im Zaum halten“
- Schnecken absammeln: Legen sie 2-3 Scheiben frische Salatgurke als Köder aus. Schnecken lieben die saftigen Gurken. Daneben plazieren sie kleine Bretter als Unterschlupf. Nun können sie täglich Tagüber die Schnecken unter den Brettern absammeln. Achtung Häuslschnecken und auch die meisten Nacktschnecken vor allem der Tigerschnegel sind Nützlinge, sie schaden den Pflanzen nicht und fressen nur Verwelktes. Der Tigerschnegel ernährt sich sogar von den Eigelegen anderer Schnecken. Anders die deutsche und spanische Wegschnecke diese zerschneidet man am besten beherzt mit der Schere. Alles andere lässt die Tiere nur unnötig leiden.
- Schneckenzaun und Schneckenring: Wirksam ist auch ein Schneckenzaun rund um das Beet oder ein Kunststoff-Schneckenring für Kohl und Kürbispflanzen. Achten sie unbedingt darauf, das daneben wachsendes Gras nicht zu hoch wird – es dient den findigen Wegschnecken als Leiter. Auch ein mindestens 2 cm breites Kupferband rund um Beete und Kübelpflanzen soll Schnecken wirksam vom Gemüse fern halten. Der Schneckenschleim reagiert mit den Kupfersalzen und die Schnecken drehen wieder um.
- Schneckengift Feramol = Eisen III Phosphat: Wenn die Schneckenplage in besonders nassen Jahren trotzdem zu groß wird hilft Eisen II Phosphat – Feramol. Zerfällt in Eisen und Phosphat ist also für die Pflanze und Boden nicht giftig, die Schnecke verträgt das Eisen nicht, muss aber 10 Korn fressen um zu sterben. Wer Igel, Erdkröte und Eidechse im Garten bewahren will, verwendet kein Schneckengift, da diese Tiere an den Schnecken sterben, welche das Gift gefressen haben. Eine Anwendung empfiehlt sich also nur auf Hochbeeten und im geschlossenen Gewächshaus.
Kunststoffschneckenring zum Schutz von Kürbis, Zucchini und Gurken. Besonders auf dem Komposthaufen sehr nützlich.
- Moos-Tee verdirbt Schnecken den Appetit: Neueste Forschungen der Universität Jena haben ergeben, dass in Moosen enthaltene Oxylipine verdirbt Schnecken den Appetit. Die Forscher haben sich dabei auf das Gabelzahnmoos und das Besenmoos (Dicranum scoparium) beschränkt. Sie können also etwas Moos (50 g getrocknetes oder 150 g frisches) aus ihrer Wiese pulen. Mit 1 Liter kaltem Wasser übergießen und über Nacht ziehen lassen. Sprühen sie damit unverdünnt ihre frisch gesetzten Gemüsepflanzen ein. Der Moos-Geschmack verdirbt den Schnecken die Lust an den Gemüsepflanzen. Übrigens liest man von dieser Methode in Büchern über Klostergärtnerei schon lange. Da die Schnecken auf den Geruch nach Moos reagieren, ist es wichtig, nach Regentagen die Behandlung zu wiederholen.
- Spinnmilben: Vor allem im Gewächshaus, wenn zu trockene Luft herrscht verbreiten sich Spinnmilben. Spritzen sie mit Efeu-Tee, 20 g Efeu mit 1 Liter Wasser überbrühen. Oder mit Orangenreiniger: 20 ml Orangenreiniger auf 1 Liter Wasser und 1 Spritzer Geschirrspülmittel. Orangenreiniger nicht bei Sonne spritzen, da sonst Brennflecken entstehen können. Gurken spritzt man Vorbeugend mit Netz-Schwefel.
- Thripse: Spritzen sie mit 20 ml Orangenöl auf 1 Liter Wasser, und 1 Spritzer Geschirrspülmittel. Die Thripse ersticken unter dem Ölfilm. Hängen sie außerdem Blautafeln auf.
Tomatenkrankheiten und Schädlinge:
- Tomatenpflanzen pflegen und gesund erhalten: Tomaten sind Starkzehrer und benötigen außreichend Stickstoff, Kali, Schwefel und Calcium. Düngen sie im Frühjahr mit 150 g Hornspähne und Horngrieß gemischt je Quadratmeter, sowie mit 3 Liter Kompost je Quadratmeter. Dies versorgt ihre Pflanzen mit Stickstoff. Geben sie evtl. in jedes Pflanzloch 1 Handvoll Schafwolle. Die Schafwolle wird sehr langsam über 6 Monate zersetzt und speichert außerdem gut Wasser unter den Pflanzenwurzeln. Gießen sie Anfang Juni mit 2-3 Tabletten Calcium in 10 Liter Wasser aufgelöst (Calciumtabletten gibt es im Drogeriemarkt, gerne auch die mit Orangen- oder Zitronengeschmack wie für Menschen, der Geschmack ist den Tomaten egal). Im Juli gießen sie mit einer Jauche aus Brennnesseln und Beinwell, verdünnt 1:10 mit Wasser. Brennnesseln enthalten viel Stickstoff, Beinwell viel Kalium. Da der Dünger flüssig ist, ist er schnell pflanzenverfügbar. So sollten ihre Tomaten optimal gedüngt sein. Auch ihre Paprika, Auberginen und Gurken im Gewächshaus schätzen übrigens diese Düngergaben. Geizen sie die Tomaten wöchentlich aus. Große Geiztriebe schneiden sie lieber mit einer Schere ab, damit die Pflanze nicht beschädigt wird. Die Blätter immer vom Boden her abschneiden, immer bis zur ersten Blüte. Vermeiden sie beim Gießen aufspritzende Erde, sie könnte mit Braunfäule-Pilzen belastet sein. Alle Pflanzen im Gewächshaus lieben es mit warmen Wasser von unten! gegossen zu werden. Stellen sie also immer genügend Gießkannen über Nacht ins Gewächshaus, damit das Wasser sich aufheizen kann. Wichtig: im Herbst werden die Tomaten nicht entspitzt. Die oberen gesunden Blätter betreiben Fotosynthese und sind für die Tomaten als Energielieferant wichtig. Schneiden sie lieber Blütentriebe, welche nicht mehr ausreifen werden mit einer Schere ab.
- Braunfäule an Tomaten: Hier hilft nur Vorbeugen und die richtigen Sorten wählen. Kartoffeln niemals auf der selben Hausseite wie Tomaten anpflanzen. Denn die Braunfäule holen sich unsere Tomaten meist von Kartoffelpflanzen. Entsorgen sie befallene Pflanzen und Tomaten über den Restmüll. Töpfe und Stäbe desinfizieren sie mit Alkohol.
- Vorbeugend gegen Braunfäule: Hatten sie im Vorjahr im Gewächshaus oder auf dem Beet mit Braunfäule zu kämpfen, gießen sie mehrmals mit Ackerschachtelhalm-Tee. Dazu 1 kg Ackerschachtelhalm frisch oder 500 g getrocknet mit 10 Liter kochendem Wasser in einem Eimer übergießen. Den Tee über Nacht ziehen lassen, abseihen und 1:10 mit Wasser verdünnt den Boden und die Pflanzen damit übergießen. Die im Schachtelhalm enthaltene Kieselsäure wirkt gegen bodenbrütige Pilzarten. Um eine Wirkung zu erzielen muss auch hier wie bei allen biologischen Pflanzenschutzmaßnahmen wöchentlich mit Ackerschachtelhalm Brühe gegossen werden. Am besten immer Morgens gießen, damit die Blätter der Pflanzen über den Tag wieder abtrocknen können. Abends feuchte Blätter bilden über Nacht, zumal im Feuchtwarmen Klima eines Gewächshauses erst recht Pilzkrankheiten aus.
- Vorbeugend gegen Braunfäule: 200 g Rhabarberblätter grob hacken, 200 g frischer Meerrettich reiben, mit 5 l Wasser überbrühen und 15 Min ziehen lassen. Sprühen sie ihre Tomaten- und Kartoffelpflanzen wöchentlich vorbeugend mit dem abgekühlten Sud.
- Vorbeugend werden die Tomatensetzlinge außerdem mit etwas Kalium gedüngt, damit die Pflanzen gekräftigt werden. Und Merken: Tomaten und Gurkenpflanzen niemals von oben, also über die Blätter wässern. Das Laub stets trocken halten, dies beugt einem Pilzbefall vor. Wenn sie den Boden zwischen den Tomatenstauden Mulchen, verhindern sie außerdem, dass Erde beim Gießen hochspritzt und die Pflanzen mit dem bodenbrütigem Pilz infiziert werden. Die Blätter einer Tomatenpflanze werden stets bis zum ersten Blütenansatz entfernt. Da die Tomatenrispen von unten nach oben abreifen, werden die abgeernteten Blätter und Rispen immer von unten her abgeschnitten (Nicht abreissen, sie verletzten beim Reissen den Tomatenstiel). Tomatenstangen werden vor der Verwendung mit Seifenwasser abgewaschen, damit alte Pilzsporen entfernt werden. Pflanzen sie auch stets mehrere Tomatensorten an, einige Sorten sind immer Resistenter als andere. Im Internet können sie sich über resistente Sorten informieren – Beispiele Cocktailtomate: Gelbe Birnenförmige, Primabella, Sunviva, Stabtomate: de Berao, Harzfeuer, Harzglut, Philophita, Phantasia F1, Fleischtomate: Vivagrande, Rose Crush F1.
- Heutee hilft auch vorbeugend gegen bodenbrütige Pilzkrankheiten. Einen 10 Liter Eimer zur Hälfte mit Heu füllen. Mit 8 Liter kochendem Wasser überbrühen. Über Nacht ziehen lassen. Abseihen und unverdünnt über die Erde gießen. Gerne auch Morgens die Pflanzen damit besprühen.
- Pilzkrankheiten im Gewächshaus, richtig lüften beugt Krankheiten vor: Pilzkrankheiten wie Braunfäule und Mehltau bilden sich oft erst im feucht-warmen Klima eines Gewächshauses. Wer hat schon Zeit jeden Morgen pünktlich um 5 Uhr die Gewächshaus-Türen zu öffnen und um 23 Uhr wieder zu schließen. Lassen sie vom Mitte Mai bis Mitte/Ende September die Gewächshaus-Türen deshalb auch Nachts offen. So können die Blätter der Pflanzen abtrocknen. Tomaten werden durch den Wind bestäubt und Bienen, Hummeln und Co. können so lange wie möglich ihre Bestäubungsarbeit leisten. Nur wenn schwere Sommergewitter über das Land ziehen. Nachts die Temperaturen unter 8 – 10 Grad sinken oder gar Nachtfröste drohen (etwa bei der Schafskälte) werden die Gewächshaustüren auch im Sommer Nachts geschlossen. (Ein Tipp von Birgit Rascher, Leiterin Gemüseanbau in der Versuchsanstalt in Bamberg)
- Senfmehl oder Senfschrot gegen Kraut- und Braunfäule sowie Samtfleckenkrankheit: Wenn sie im Vorjahr eine dieser Krankheiten im Gewächshaus hatten, können sie 3-4 Wochen vor dem Pflanzen im Frühjahr den vorbeugend Boden behandeln. Streuen sie je m² 300 g Senfmehl oder Senfschrot auf den Boden. harken sie das Mehl in den Boden leicht ein und halten sie den Boden gleichmäßig feucht. Die Senföle sollen nun die bodenbrütigen Pilze schwächen und die Samtfleckenkrankheit sogar ganz bekämpfen. Leider ist diese Methode sehr teuer. Für ein 15-16 m² großes Gewächshaus benötigen sie 4,5 – 5 kg Senfmehl. Selbst im Internet kostet 1 kg ab 12-15 Euro. Die Behandlung kostet also 60-70 Euro.
- Meerrettich-Tee gegen Braunfäule: Reiben sie 200 g frische Meerrettich-Wurzel und gießen sie mit 1 Liter kochendem Wasser auf. Lassen sie den Tee 15 Minuten ziehen. Geben sie 20 ml Rapsöl und 1 Spritzer Geschirrspülmittel als Haftmittel zu. Schütteln sie alles gut und spritzen sie alle Blätter und Zweige tropfnass.
- Blütenendfäule an Tomaten: Wenn die Tomaten am unteren Ende grau-braun und glasige Flecken zeigen, handelt es sich um die Blütenendfäule. Die Tomaten haben keine Krankheit, es fehlt ihnen an Calcium. Dabei ist im Boden meist genügend Calcium vorhanden. Ein pH-Test des Bodens zeigt, ob tatsächlich zu wenig Calcium (PH-Wert < 5,5) in der Erde lagert. Das Calcium schafft den langen Weg nicht bis in die Blüten und Früchte. Der Nährstoff fließt im Wasserstrom der Pflanzen mit. Weil Früchte und Blüten weniger Feuchtigkeit verdunsten als Blätter, saugen sie weniger Wasser und Calcium nach. Pflücken Sie betroffene Tomaten ab und entsorgen sie diese auf ihrem Kompost. Sorgen Sie für eine gleichmäßige Feuchtigkeit im Boden. Ein Wechsel zwischen trockenen und nassen Phasen fördert die Blütenendfäule – ebenso wie übermäßige Düngergaben. Denn wenn zu viele Nährsalze an einen Platz im Wasser-Aufzug der Pflanze drängeln, hat das schwerfällige Calcium oft das Nachsehen. Brechen sie außerdem die Blätter auf den untersten Etagen aus, damit nicht schon dort viel Calcium abzweigt und bis zu den Blüten und Früchten gelangt. Neben regelmäßigen Gießen kann auch eine Portion Algenkalk für das nötige Calcium in den Früchten sorgen, den dies erhöht den PH-Wert im Boden und somit die Leitfähigkeit für Calcium.
- Geplatzte Tomaten: Wenn die Tomaten aufplatzen, reißen die Früchte meist ringförmig oder längs auf. Die frischen Wunden bilden ein dünnes Schutzhäutchen und sind manchmal verhärtet. Wenn es nach längerer Trockenheit ausgiebig regnet, platzen die Früchte häufig auf, ebenso wenn sich die Früchte nach dem Gießen stark erhitzen. Immer in den zeitigen Morgenstunden oder Abends gießen,, die Erde nie völlig austrocknen lassen. Die geplatzten Früchte lassen sich problemlos noch verarbeiten, schneiden sie die geplatzten Stellen mit einem scharfen Messer aus. Manche Sorten sind anfälliger. Wählen sie vor allem im Feiland platzfeste Sorten.
- Grün- oder Gelbkragen an Tomaten: Manchmal behalten die Früchte am Stielansatz einen Grün- oder Gelbkragen, unter dem das Fruchtfleisch hart bleibt. Oft ist dies Sortenabhängig. Diesen Grünkragen kann man wie andere Schadstellen auch vor dem Essen großzügig wegschneiden. Hitze und Sonneneinstrahlung lassen vor allem die äußeren Früchte reagieren. Betroffen sind meist alte Sorten. Auch starkes Ausgeizen oder hohe Stickstoffgaben begünstigen die Stoffwechsel-Störung. Ein leichter Sonnenschutz aus Vlies über dem Gewächshaus und sparsames Düngen beugen vor. in heißen Sommern hilft es, die Pflanzen vor allem in der Mittagszeit zu schattieren.
- Eingerollte Blätter an Tomaten: Dunkelgrüne, eingerollte Blätter treten auf, wenn überdüngt wurde. Der Nährstoffüberschuss verstärkt sich oft lokal. Hat man z.B. zu viel Blattmasse entfernt, kommt es an den benachbarten Blättern zum Nährstoffstau und sie verformen sich. Häufig saugen Blattläuse an den eingerollten, weichen Blättern. Verzichten sie auf weiteres Düngen und verwenden Sie grundsätzlich organischen Dünger, der seine Nährstoffe langsam freisetzt. z.B. Schafwolle oder Hornspäne/Horngries.
Vogelfraß
- Vogelfraß an Jungpflänzchen: Vor allem frisch gesetzte Salatpflänzchen sind bei Vögeln immer wieder beliebt. Deshalb kleine Stöckchen in das Beet stehen und kreuz und quer blaue Wollfäden spannen. Blau deshalb, weil diese Farbe für Vögel unnatürlich ist, sie sehen die Fäden und verheddern sich nicht im Fadengespinnst.
- Vogelfraß an Knospen von Obstbäumen: Oft ist es nur der Durst, der die Vögel dazu treibt. Stellen sie eine Vogeltränke auf. Hierzu einfach einen sauberen Blumenuntersetzter mit einem Kiesel beschweren und täglich mit frischem Wasser befüllen. Da die Vögel darin auch baden, die Vogeltränke öfters säubern.
- Vogelfraß an Obst und Gemüsesaaten: Basteln sie einen „Federstern“ und hängen ihn auf. Dazu Kartoffeln ringsum mit Federn bestecken und auf einem Besenstiel aufgehängt in das Beet stecken. Auch die gute alte Vogelscheuche hilft. Mit wedelndem glitzernden Streifen aus Alufolien an den Armen ist sie besonders wirksam.
- Vögel fressen die Rasensaat auf: Binden sie an kleine Stöckchen Streifen von Alufolie oder stellen sie Windräder auf. Die plötzlich im Wind flatternden Gerätschaften vertreiben die Vögel
Walnusskrankheiten und Schädlinge:
- Walnuss-Schädlinge: Schwarzes, schleimiges Fruchtfleisch, in dem sich helle, weißlich-gelbiche Maden finden, deuten auf die Walnussfruchtfliege (Rhagoletis completa) hin. Die Fliegen schlüpfen Ende Juni, fliegen bis September und legen ihre Eier in die grüne Fruchtschale. Die Maden lassen sich mit der Nuss zu Boden fallen, wo sie sich vergraben und verpuppt überwintern. Eine Abdeckung unter dem Baum un das Entsorgen der Blätter und befallenen Nüsse im Biomüll erschweren die Verbreitung.
- Bakterienbrand zeigt sich durch schwarze, punktförmige, oft gelbrandige Flecken auf den Blätter, jungen Trieben oder Fruchtschalen. Das Xanthomonas-Bakterium überwintert in Knospen und Trieben und gelangt über Wunden ins Gewebe. Folge: vorzeitiger Blatt- undFruchtfall, Absterben junger Triebe, bei frühem Befall auch des Baumkerns. Maßnahmen: Rückschnitt und Fallaub vernichten. „Geisenheimer“, „Mosel-Walnuss“ oder „Weinheimer“ sind weniger anfällig.
- Der Pilz der Blattbräune überwintert auf dem Falllaub und befällt Blätter, Jungtriebe und Nüsse. Kennzeichen sind dunkle Blattflecken und Punkte auf Blattoberseiten und Nuss sowie vergilbende Blätter. Die Nüsse reifen schlecht aus und fallen vorzeitig ab. Abhilfe schafft: Falllaub in der Biotonne entsorgen, mehrmaliges Vorbeugen mit Schachtelhalmbrühe-Spritzung des gesamten Baumes und Schnitt einer windoffenen Krone.
- Weiße Fliege im Gewächshaus: Weiße Fliege sind 1-2 mm große, weiße Motten an Blattunterseiten. Die befallenen Blätter vergilben und sterben ab. Häufig treten sie in trockenen Perioden auf. Vor allem Tomaten und Gurken unter Glas sind davon betroffen. Im Freiland an Kohlarten handelt es sich um die Kohlfliege. Pflanzen sie eine “Nicandra” auch Giftbeere genannt in eine Ecke des Gewächshauses. Sobald die Nicandra blüht ist sie für die weiße Fliege, welche daran saugt giftig und sie geht ein. Aber vorsicht, die Früchte ähneln der Kapstachelbeere (Physalis) – die Früchte der Nicandra sind aber auch für Menschen giftig. Sie heißt auf deutsch nicht umsonst Giftbeere. Gegen die weiße Kohlfliege wirkt Nicandra allerdings nicht. Die Kohlfliege saugt ausschließlich an Kohlarten. Hier helfen engmaschige Pflanzenschutznetze.
- Wühlmäuse sind Nagetiere und leben ausschließlich unter der Erde, dort ernähren sie sich von Pflanzenwurzeln, Knollen und Blumenzwiebeln. Anders als der geschützte Maulwurf dürfen sie bekämpft werden. z. Bsp. mit Kastenfallen bestückt mit einem Pflanzenköder. Zum Schutz von jungen Bäumen empfiehlt es sich bei der Pflanzung einen engmaschigen Drahtkorb aus unverzinktem Eisen 50-100 cm tief in den Boden mit einzugraben. der den Wurzelballen in ausreichendem Abstand umgibt. Nach einigen Jahren, wenn die Baumwurzeln ausreichend große sind, dass der Wühlmausfraß dem Obstbaum nicht mehr schadet, ist auch der Drahtkorb im Erdreich verrottet. Auch Gruppen von Blumenzwiebeln können Sie in kleine Gitter-Pflanzkörbe gesetzt schützen. Unter Hochbeete legt man ebenfalls eine Drahtsperre. In schweren Lehmböden hat man erfahrungsgemäß mit Wühlmäusen wenig Probleme. Achtung: Verwechseln sie Wühlmäuse niemals mit Spitzmäuse. Spitzmäuse sind keine! Nagetiere und ernähren sich ausschließlich von Würmern, Schnecken und Insekten. Wühlmäuse sind Nützlinge. Siehe auch im Garten-Blog „Wühlmäuse“.
- Wurzellaus: Sie leben in der Erde und saugen an den Pflanzenwurzeln. Wurzelläuse mögen Salat, Möhren, Petersilie, Johannisbeeren, Wein und viele Arten von Zimmerpflanzen ebenso wie Kakteen. Befallene Pflanzen kümmern im Wachstum. Im Freien leben rote Ameisen und Wurzelläuse in Symbiose. Die Ameisen melken die Wurzelläuse.
- Wurzelläuse im Garten: Pflanzen ausgraben und den Bode gegen die Ameisen mit kochendem Wasser behandeln. Siehe Ameisen. Die befallenen Pflanzen in der Biotonne entsorgen. Den Boden anschließend mit einer Rainfarn-Brühe gießen. (Rezept siehe Beitrag Schädlingsbekämpfung und Pflanzenstärkung mit Brühe, Tee und Jauche)
- Zucchini werden als junge Frucht von den Spitzen her braun. Auch hierbei handelt es sich um Blütenendfäule (siehe auch Blütenendfäule bei Tomaten). Schneiden sie betroffene Früchte frühzeitig aus und entsorgen sie diese auf dem Kompost. Die Pflanzen setzten dann neue, gesunde Früchte an. Sorgen sie für eine gleichmäßige Feuchte im Boden und düngen sie bei Bedarf eine Portion Algenkalk, wenn die Pflanze vermehrt Früchte mit Blütenendfäule produziert.
Vorbeugende Pflanzenmedizin:
Acker-Schachtelhalm Tee: Haben sie auch viel Acker-Schachtelhalm im Garten. Ab sofort müssen sie sich darüber nicht mehr ärgern sondern freuen. Immer nach einem ausgiebigen Regen ziehe ich mir die Schachtelhalme aus dem Boden. Bündle sie und trockne sie auf Vorrat. Aus einem großen Bund frischem oder getrocknetem Ackerschachtelhalm brühe ich in einem alten Malereimer 10 Liter Tee und lasse diesen über Nacht ziehen. Dann abseihen und verdünnt gießen. Verdünnt wird je 1 Liter Tee auf 10 Liter kühles Gießwasser. Die so übergossenen Pflanzen sind nun gegen Pilzkrankheiten wie Mehltau und Braunfäule gestärkt. Besonders Tomaten, Zucchini, Kürbisse, Gurken und Rosen sind für so eine Dusche dankbar. Gießen sie aber in den Morgenstunden, damit Abends wieder alle Blätter trocken über die Nacht kommen. Diese Behandlung alle 2-3 Wochen wiederholen.
Heu Tee: Wirkt ebenfalls vorbeugend gegen bodenbrütige Pilzkrankheiten: Einen 10 Liter Eimer zur Hälfte mit Heu füllen. Mit 8 Liter kochendem Wasser überbrühen. Über Nacht ziehen lassen. Abseihen und unverdünnt über die Erde gießen. Gerne auch Morgens die Pflanzen damit besprühen. Die Kräuter im Heu wirken Pflanzenstärkend. Diese Behandlung alle 2-3 Wochen wiederholen.
Knoblauch-Tee auf die selbe Art zubereitet und ausgebracht hilft gegen vielerlei saugende Schädlinge.
Ringelblumen und Tagetes zwischen die Gemüsepflanzen gepflanzt wirken gegen Boden-Ählchen welche an den Wurzeln saugen und verbessern die Bodenqualität.
Kartoffel-Kochwasser: Das Kochwasser von Pellkartoffeln, natürlich nur solches ohne Salz im Kochwasser, kann abgekühlt zur Pflanzenstärkung über junge Gemüse-Setzlinge versprüht werden. Die im Kochwasser enthaltene Stärke düngt die Pflanzen sehr milde und härtet sie ein wenig ab.
Noch mehr Tipps und Pflanzen-Medizin gibt es unter dem Blog „Schädlingsbekämpfung und Pflanzenstärkung mit Jauche und Tee“
Empfehlenswertes Buch: „Der große Wadas“ von Renè Wadas, Pflanzenarzt, bekannt aus dem MDR. Es enthält nur biologische Pflanzenschutz sowie Pilz-, Schädlingsabwehrmittel.
Autorin Petra Herbach