Nützlingsförderung für Erdkröten und Grasfrösche

Erdkröte

Hallo ich bin Mume die Erdköte:

Schön bin ich nicht, aber sie lieben mich doch, weil ich viele Schnecken, Würmer, Asseln und Spinnen vertilge. Manche Menschenfrauen sagen ja, man muss viele Frösche küssen, bis man einen Prinzen findet und manchmal ist auch eine Erdkröte dabei. Aber ganz ehrlich: Ich möchte nicht geküsst werden. Viel lieber sitze ich unter meinem Totholzhaufen oder unter der Benjeshecke und warte auf die kühle Dämmerung und Nacht zur Insekten-Jagd. Bei Kröten uns sind die Weibchen immer größer als die Männchen. Unsere Hochzeit findet von März bis April im Wasser statt. Wir benötigen also einen Gartenteich oder einen flach in die Erde eingelassenen größeren Wassertrog. Dorthinein legt die Krötenfrau ihre Laichschnüre ab. Daraus schlüpfen nach 2-3 Wochen Kaulquappen, die sich innerhalb von 2-3 Monaten zu jungen Kröten verwandeln. Unsere jungen Kröten sind zunächst tagaktiv und werden dann dämmerungs- und nachtaktiv. Wir können bis zu 36 Jahre alt werden. Für den Winterschlaf suchen wir uns Verstecke im Boden, gerne unter Totholzhaufen oder einer Benjeshecke.

Hallo ich bin Grasi der Grasfrosch:

Ich bin der am häufigsten vorkommende Frosch und werde bis zu 8 Jahre alt. Im Gegensatz zur Erdkröte kann ich sogar quaken, aber nicht besonders laut und nur während der Paarungszeit. Gut, es klingt eher wie ein Knurren oder Grunzen – Für Froschfrauen-Ohren aber unwiderstehlich. Auch ich vermehre mich über Laich in Gartenteichen. Durch meine nächtlichen Beutezüge trage ich dazu bei, Massenentwicklungen von Schadinsekten zu begrenzen. Zusammen mit der Erdkröte bin ich ein wichtiger Helfer des Gärtners

Was wir lieben und brauchen:

  • Einen Teich mit flachen Ufern. Ohne Fische, denn diese fressen meinen Laich.
  • Laubbedeckten Boden unter Hecken und Büschen, gerne auch Steinhaufen, Reisighaufen, Komposthaufen, Totholzhaufen und Benjeshecken. Dort übernachte und überwintere ich.

Was wir nicht mögen oder was uns sogar umbringt:

  • Wenn du meinen Laich aus der freien Natur entfernst. Ich weiß besser als der Mensch, wo meine Jungen gut aufwachsen können. Wenn du mir in deinem Garten gute Bedingungen bietest, werde ich von selbst zuwandern.
  • Sehr böse Menschen haben meinen Verwandten schon Zigaretten in den Mund gesteckt. Ja, wir Kröten können einatmen und es sieht dabei so aus, als würden wir rauchen. Aber wir bekommen den Rauch nicht mehr aus der Lunge – wir sterben, weil unsere Lunge platzt. Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu.

Wie du einen Totholzhaufen/Benjeshecke baust:

Du brauchst

  • Für eine Benjeshecke ein paar Pflöcke zum in die Erde schlagen
  • Reisig, Baumschnitt, morsches Brennholz und Laub
  1. Für eine Benjeshecke die Pflöcke in 30 cm breitem Abstand in die Erde schlagen. Alle 50 cm jeweils 2 Pflöcke einschlagen.
  2. Dazwischen werden Laub und Reisig sowie Baumschnitt geschichtet. Die einzelnen Schichten immer gut festdrücken oder feststampfen. Da die Benjeshecke von unten kompostiert, kann jedes Jahr von Oben wieder Baum- und Gehölzschnitt nachgefüllt werden.
  3. Für einen Totholzhaufen wirfst du einfach Gehölz- und Baumschnitt sowie dazwischen Laub auf einen Haufen

Wie du einen kleinen Teich mit Fertigbecken baust:

Kröten, Lurche und Molche wandern von selbst in den Garten ein. Auch Libellen, Wasserläufer und andere Wasser-Insekten werden den Teich entdecken und lieben.

Tipp: Die Anleitung zum Bau für einen großen Teich mit Teichfolie findest du unter „Nützlingshotel für Teichmolche“

 

Du brauchst

  • Eine große Mörtelwanne, oder ein Teich-Fertigbecken
  • Sand
  • Ein paar Kieselsteine, einen Ziegelstein
  • Winterharte Wasserpflanzen: kleine Rohrkolben zur Wasserreinigung!
  1. Ein Loch in der Größe der Mörtelwanne bzw. dem Teich- Fertigbecken graben. Der Teich sollte an der tiefsten Stelle im Garten angelegt werden. Am besten im Halbschatten.
  2. Damit das Teichbecken nicht gleich Löcher bekommt den Boden mit Sand auffüllen. Das Becken einsetzen. Dabei mit einer Wasserwage prüfen, dass das Becken waagerecht liegt.
  3. Die Ränder mit Sand auffüllen.
  4. Den Rand der Fertigbecken gut mit Kiesel bedecken. Alle Kunststoffe sind lichtempfindlich und bröseln mit der Zeit. Deshalb ist ein Schutz durch Kiesel wichtig
  5. In den Teich einen Ziegelstein legen. Am besten mit den Löchern zur Seite, nicht nach oben und unten. Im Ziegelstein können sich die Kaulquappen vor Fressfeinden verstecken.
  6. Kieselsteine auf den Teichboden legen.
  7. Wasserpflanzen in Pflanztrögen in den Teig pflanzen. Dabei die Pflanztröge mit Kiesel beschweren, damit keine Teicherde aufgeschwemmt wird. Achte dabei auf die Pflanztiefe für die einzelnen Pflanzen.
  8. Vorsichtig mit Wasser auffüllen.

Autorin Petra Herbach