Nützlingsförderung für Igel

 

Igel-Pension aus einer alten Kiste                                                                                 Igel im Garten

Hallo ich bin Mecki der Igel:

Die Menschen lieben mich, weil ich von Raupen, Käfern und Schnecken lebe. Den hellen Tag verschlafe ich in einem geschützten Versteck: Laub- oder Reisighaufen, gerne auch im Igelhotel. In einem Garten habe ich meist mehrere Verstecke. Im Winter schlafe ich gerne in einer Igelkiste. 500 g sollte ich wiegen, wenn ich in den Winterschlaf gehe. Je nach Wetter wache ich Ende März oder April auf. Das kostet mich viel Kraft und dann habe ich erst einmal rießen Hunger. Durch den Winterschlaf habe ich 25 % von meinem Gewicht verloren. Deshalb freue ich mich im Frühjahr und im Herbst über Katzen-Nassfutter. Im Mai halte ich Hochzeit und im August kommen dann meine Jungen zur Welt. Diese sollten dann bis November wiederum mindestens 500 g wiegen, damit sie überwintern können. Wenn ich im Herbst tagsüber unterwegs bin bedeutet dies, dass ich Hunger habe. Stellst du mir dann frisches Wasser und Katzen-Nassfutter hin? Ich werde übrigens bis zu 10 Jahre alt und bleibe deinem Garten gerne treu.

Was ich liebe und brauche:

  • Holzhaufen, Reisighaufen und Laubhaufen. Dichte Hecken und versteckte Plätzchen im Garten. Wilde Ecken in denen Brennnesseln wachsen unter denen ich mich verstecken kann. Ich stehe nicht gerne im Mittelpunkt. Vor allem im Herbst solltest du Laub nicht aufräumen? bitte zu 50 cm großen Haufen oder Wällen aufschichten. Ein gemütliches Plätzchen für mich zum Überwintern.
  • Im April und Oktober ein Schälchen mit Katzen-Nassfutter, vermengt mit 1 Eßl Haferflocken oder Weizenkleie oder ungesalzenes, ungewürztes Rührei (keine rohen Eier – die können Salmonellen enthalten, dann werde ich krank. Und eine Schale mit frischem Wasser – gerne trinke ich auch aus der Vogeltränke. Beides (Wasser und Futter) sollte täglich gewechselt und gereinigt werden. Ich vertrage keine Milch und Obst fresse ich nicht! Ich mag nur die Insekten auf Fallobst.
  • Einen Gartenzaun unter dem ich durchschlüpfen kann. 20 cm sollte der Spalt schon haben. Über hohe Sockel von Gartenzäunen kann ich mit meinen kurzen Beinchen nicht klettern. Die Insekten in nur einem kleinen Garten machen mich nicht satt. Bis zu 3 km wandere ich jede Nacht auf Futtersuche umher.
  • Gartenteiche sollten eine flache Ufer-Landezone haben, damit ich im Ernstfall wieder herausklettern kann.
  • Über hohe Kellertreppen kann ich zwar hinunterfallen, komme dann aber nicht mehr hoch. Ein sägerauhes Brett über die Treppe gelegt hilft mir dann.
  • Kellerschächte mit offenen Spalten können ebenfalls zu einer Todesfalle für mich werden. Bitte mit einem Brett verschließen.
  • Insekten als natürliche Nahrungsquelle fördern, indem du heimische Blühpflanzen wachsen lässt. Auch heimische Hecken und Gehölze dienen heimischen Insekten und ich habe etwas zum schmausen.

Was ich nicht mag oder was mich sogar umbringt:

  • Schnecken, welche mit Schneckenkorn behandelt wurden bekommen mir nicht. Bekämpfe deine Schnecken lieber mechanisch. Den Rest erledige ich mit meinen Freunden den Vögeln und Erdkröten.
  • Chemie im Garten macht mich krank und tötet mich. Auch Kunstdünger bekommt mir nicht. Verzichte am besten darauf.
  • Netze die über Beerensträucher gestülpt sind und bis zum Boden reichen sind für mich gefährlich. In ihnen verheddere ich mich mit meinen Stacheln und komme nicht mehr los.
  • Gabionenzäune und alle anderen Zäune unter denen ich nicht durchschlüpfen kann.
  • Obst – ich fresse nur die Insekten, welche sich im Fallobst aufhalten.
  • Milch – davon bekomme ich Durchfall und werde ernsthaft krank.

Wie du eine Igelkiste baust:

Du brauchst

  • eine Holzkiste mit einer Grundfläche von mindestens 40 x 50 cm Grundfläche und mindestens 30 cm hoch. Geeignet sind alte Holz-Spielzeugkisten, Vollholz-Nachtkästchen oder ähnliches. (Günstig zu bekommen beim Ingolstädter Caritas-Verkauf). Oder du baust eine Kiste aus Latten und sägerauhen Holzbrettern.
  • 4 Steine, mindestens 10-15 m hoch (Klinkersteine oder ähnliches)
  • Dachpappe, damit es in der Kiste nicht hinein regnet
  • Stroh, Heu oder trockenes Laub
  • Werkzeug: Nägel, Schrauben, Akkubohrer, Stichsäge, Hammer, Schraubendreher
  1. Schlage oder schneide den Holzboden der Kiste komplett ab.
  2. Wenn du ein Nachtkästchen umbaust säge die Schubladen ab und schraube die Schubladenblenden wieder an die Kiste.
  3. Den Deckel der Kiste kannst du zum leichteren säubern mit Scharnieren versehen.
  4. Nagle die Dachpappe auf das Dach der Kiste
  5. Nun stellst du die Kiste auf die 4 Steine, so dass unten ein Bodenspalt entsteht unter welchem ich in die Kiste klettern kann.
  6. Fülle das Stroh, Heu oder trockenes Laub in die Kiste, bis die ganze Kiste locker gefüllt ist.
  7. Stelle die Kiste in einer ruhigen Gartenecke, am besten in einer Hecke oder zwischen Beerenbüschen auf.
  8. Jedes Jahr gegen Ende April erneuere Bitte die Einstreu. Trage dabei Handschuhe, den Parasiten wie Zecken oder Flöhe plagen mich. Mit der Einstreu werden diese Lästlinge auch entfernt. Das Einstreu kannst du kompostieren. Im neuen warmen Stroh mache ich mir dann ein Nest und ziehe darin meine Jungen groß.

Autorin Petra Herbach