Samenbombe basteln
Geschichte der Samenbomben
Erfunden wurden die Samenbomben von einem japanischer Reisbauer namens Masanobu Fukuoka, ein Verfechter der naturnahen Landwirtschaft. Er nutzte nach dem Zweiten Weltkrieg seine nendo dango (Samenkugeln) vor allem zur Aussaat von Reis und Gerste. Besucher, die in den 70er Jahren auf seinen Hof kamen, brachten die Idee der Samenboden dann mit in den Westen – und trugen sie damit in die ganze Welt. Zum ersten Mal zum Einsatz kamen sie dann ebenfalls gleich in den 70ern, als amerikanische Guerilla-Gärtner begannen, New York damit zu begrünen. Sie gaben den Samenbomben auch ihren noch heute gebräuchlichen Namen. Weil die Städte grüner werden sollten wurde die Idee der Seed-Bombs auch in Deutschland aufgegriffen. Blumensamen werden in Erde verpackt auf Spaziergänge mitgenommen und auf kahlen Flächen abgelegt.
Eine schöne Idee wie ich finde, in jeder Gemeinde gibt es Ecken, welche ein bisschen Blumenschmuck vertragen können. Kindern bereitet es besondere Freude Samenbomben zu basteln und dann auf Grünstreifen, unter Bäumen, Feldrainen, neben Spielplätzen usw. zu verteilen. Samenbomben sollten ausschließlich im urbanen Raum verwendet werden. In Naturschutzgebieten, landwirtschaftlich genutzten Flächen, auf Privatgrundstücken oder Ähnlichem haben sie nichts verloren.
Verwenden sie bitte nur Saatgut von heimischen Pflanzen, damit es nicht zur invasiven Vermehrung von ausländischen Pflanzen kommt. Sogenannten Neophyten.
Diese Samen können verwendet werden:
Ringelblumen, Kamille, Kornblumen, wilder Mohn, Sonnenblumen, Sonnenhut, Malve, Fingerhut, Kapuzinerkresse, Dill, wilde Möhre, Königskerze, Stockrose, Akelei oder ein Samentütchen Wiesenblumen-Mischung, Schmetterlingsmischung etc.
Sie benötigen:
- 5 Teile Blumenerde
- 5 Teile Tonpulver (z.Bsp Heilerde aus der Drogerie) oder Lehmigen Gartenboden
- 1 Teil Sämereien von Kräutern und einjährigen Blumen
- Wenig Wasser
Nur soviel Wasser zur Mischung zugeben, bis daraus eine knetbare Masse entsteht. Daraus formen Sie walnußgroße Kugeln. Rellen sie die Kugeln nicht wie Knödel zwischen den Handflächen, sondern nehmen sie eine kleine Portion des Gemisches in die eine Hand und drückt sie mit den Fingern der anderen sanft zu einer Kugel. So verhindern sie, dass die Masse für die Seedbombs auseinanderbröckelt oder zusammenmatscht.
Nun legen sie die fertig geformten Kugeln auf Zeitungspapier und lassen sie dort trocknen. Alle paar Stunden ein wenig drehen, damit sie von allen Seiten gleichmäßig trocknen. Nach etwa zwei Tagen sind die Samenbomben scharf – also bereit zum „Auswerfen“ im Garten und im Grünen! Dies sollte zeitnah auf einem Spaziergang oder einer Radltour passieren. Da die Samenbomben bereits etwas Wasser enthalten, fangen die Samen an zu keimen. Die beste Zeit um Samenbomben zu werfen ist April bis Mai.