Schnittblumen Haltbarkeit verlängern

Rosen Tulpen Nelken, alle Blumen welken, die Frage ist nur wann. Ob Schnittblumen ihre Köpfe nach 4 oder 14 Tagen hängen lassen hängt von mehreren Faktoren ab.

  • von der Qualität der Blumen
  • der Pflege des Straußes
  • Standort des Straußes

Blumen haben unterschiedliche Bedürfnisse in Bezug auf Wassertemperatur, Anschnitt und ihre Partner in der Vase.

Tulpen:

Immer gerade anschneiden. Hier darf auch eine Gartenschere verwendet werden. Darauf achten, dass noch wenig Farbe von der Blüte zu sehen ist, die Blätter sollen fest und knackig sein und schön gerade in die Höhe stehen. Anschließend in kaltes Wasser stellen. Ihre volle Farbintensität entfallten Tulpen in der Vase meist nach 2 Tagen. Dabei wachsen Tulpen in der Vase weiter, sie strecken ihre Köpfe um bis zu 10 cm.

 Hyazinten und Narzissen.

Ebenfalls immer gerade anschneiden. Nach dem Anschnitt brauchen sie eine Sonderbehandlung. Die Stiele schleimen nämlich aus. Die zähe Flüssigkeit verstopft die Leitungsbahnen anderer Blumen. Deshalb sollten sie im Strauß nur mit anderen Zwiebelgewächsen kombiniert werden. Tulpen, Hyazinten und Narzissen zusammen im Strauß sind kein Problem, sobald aber Rosen und andere Blumen hinzu kommen wird es für diese problematisch. Damit die Hyazinten und Narzissen nach dem Anschneiden ihren Schleim verlieren, wird nach 10 Minuten das kalte Wasser in der Vase gewechselt. Und ohne einen neuen Anschnitt kommen sie wieder in die Vase.

Mohnblumen

Sie sind die einzigen Frühlingsblumen, welche in lauwarmes Wasser gestellt werden. Ihre Stiele sind vom Floristen imprägniert worden. Werden ihre Stile angeschnitten, verlieren sie Milchsaft. Dann müssen sie neu imprägniert werden. Mit dem Feuerzeug brennt man dann das Stielende richtig ab. So halten sie trotzdem noch gut in der Vase. Es muss für die Blüte auch etwas Geburtshilfe geleistet werden. Die grünen Hüllblätter um die Blüte herum muss sanft und vorsichtig abgetrennt werden, damit sich die Mohnblüte voll entfalten kann.

Flieder und Schneeball und andere Schnittgehölze

Steht stellvertretend für eine ganze Gruppe von Blumen, nämlich die der Schnittgehölze. Sie schneidet man mit einer Gartenschere gerade ab. Legen sie nun das Stielende zwischen ein Geschirrtuch und klopfen sie das Stielende mit dem Hammer platt. So spaltet sich der Stiel auf. Der zerfaserte Stiel kann nun das Wasser leichter aufnehmen. Man kann das Stielende auch mit einem scharfen Messer sehr tief kreuzförmig einschneiden. Flieder und Schneeball werden in warmes Wasser gestellt. Die grünen Blätter so weit wie möglich entfernen, damit die Blüten lange halten.

Rosen

Werden mit einem scharfen Messer schräg angeschnitten. Alles Laub und die Dornen werden vorsichtig vom Stiel entfernt. So kann das Laub der Rose kein Wasser entziehen. Lange Stiele sehen zwar edel aus, aber umso länger benötigt das Wasser, bis es an die Blüte kommt. Sollten die Rosen schwächeln, deshalb den Stiel tüchtig einkürzen. Nun in warmes Wasser stellen, so kann sich die Rose evtl. noch etwas erholen.

Gerbera

Sind sehr langlebig in der Vase. Sie müssen aber mit einem Blumendraht aufgedrahtet werden, da sie ansonsten ihre Köpfe hängen lassen. Dazu den Draht von unten in den Blütenkopf stecken und um den Stiel winden. Sie werden schräg angeschnitten und in warmes Wasser gestellt. Alle 2 Tage das Wasser wechseln und alle 5 Tage die Gerbera neu schräg anschneiden, so halten sie bis zu 14 Tage in der Vase.

Chrysanthemen

Auch diese halten in der Vase erstaunlich lange. Vorausgesetzt man entblättert die Stiele. Die Stielenden werden schräg angeschnitten und in warmes Wasser gestellt.

Amaryllis = Ritterstern

Amaryllis entfaltet Kelche, deren exotische Eleganz jeden nur staunen lässt. Es ist ratsam die hohlen Stiele mit einem scharfen Messer nachzuschneiden. Anschließend werden die Stielenden mit Tesafilm fest umwickelt, damit sie sich später in der Vase nicht spalten und aufrollen. Auf diese Weise nehmen die geschnittenen Amaryllis genügend Wasser auf und blühen lange. Stellen sie die Amaryllis in große Vasen oder Gefäße, damit die empfindlichen Stiele nicht gequetscht werden.. Sie sollten außerdem in nur wenig Wasser stehen, weil sie sonst leicht faulen. Wenn ein Amaryllis-Stiel schwach oder angeknickt ist, kann man auch einen dünnen Holzstab in den hohlen Stiel schieben, um ihm mehr Halt zu geben. An einem hellen, nicht zu warmen Platz haben Sie so viele Tage Freude an den Blüten.

Christrosen

Christrosen halten sich in der Vase bis zu 4 Wochen lang. Achten sie darauf Christrosen zu kaufen oder im Garten zu Ernten, deren Blüten sich gerade öffnen. Die Stiele möglichst lange und knapp an der Pflanze mit einem scharfen Messer abschneiden. Für die Vase werden die Stiele nicht nur schräg angeschnitten, sondern auch mit einem sehr scharfen Messer oder einem Skalpell der länge nach ca. 3 cm lange eingeritzt. Durch den Ritz im Stiel können die Christrosen mehr Wasser aufnehmen und halten so länger.

Dahlien

Dahlien halten in der Vase nur 4-5 Tage. Entfernen sie alle Blätter, welche der Blüte Wasser entziehen könnten. Den Stiel sollten sie extra lange schräg anschneiden.

Barbarazweige:

Traditionell schneidet man sogenannte Barbarazweige von Frühjahresblühern am Tag der heiligen Barbara, dem 4. Dezember. Dafür eignen sich ein- oder zweijährige Triebe von Kirsche, Apfel, Flieder oder Haselnuss sowie Forsythie und Johannisbeere. Legen sie nun das Stielende zwischen ein Geschirrtuch und klopfen sie das Stielende mit dem Hammer platt. So spaltet sich der Stiel auf. Der zerfaserte Stiel kann nun das Wasser leichter aufnehmen. Man kann das Stielende auch mit einem scharfen Messer sehr tief kreuzförmig einschneiden. Die Zweige nun in lauwarmes Wasser stellen.

Trockenblumensträuße

Lavendelblüten, Kugeldistel (Echinops), Edeldistel (Eryngium), Strandflieder (Limonium), Fetthenne, Schafgarbe, Hortensien-Blüten, Hagebuttenzweige und Strohblume eignen sich für einen Trockenblumenstauß. Strohblumen zuerst kopfüber Hängend trocknen.

Ungewöhnliche Gemüsedeko:

In einem zitronengelben Rosen-Strauß mit kleinen Margeriten machen sich halbierte, auf Holzspieße aufgespießte Zitronen und Limetten sehr schön. Aber auch mit aufgespießten Zwiebeln, ganze Knoblauchknollen, Chilieschoten, Zieräpfel oder andrem kleinem Gemüse kann ein Blumenstrauß ungewöhnlich ergänzt werden.

Kartoffeln können glänzen wie Edelsteine. Dazu werden bunte Kartoffeln sauber gewaschen und auf Schaschlikspieße gespießt. Nun mit Eiweiß bepinseln und trocknen lassen. Dann glänzen die Kartoffeln schön. Zusammen mit Rosmarinbüscheln und etwas zierendes Blattgrün als Kragen für den Kartoffel-Strauß lässt sich so ein ungewöhnliches Geschenk für Gemüsegärtner schaffen. Den die Kartoffeln keinem und werden reiche Ernte bringen, wenn sie im April in die Erde gelegt werden.

Beiwerk  zum Strauß binden aus dem Garten:

Funkienblätter, Frauenmantel-Blütenstände, Samenstände von Clematis, Gräser, Farnwedel, Bergenien-Blätter, Purpurglöckchen (Heuchera) – bringen Farbe, Pfingstrosen-Blätter, Schleierkraut, Schafgarbe usw.

Diese Pflanzen lockern den Blumenstrauß auf, bzw. geben einen hübschen Abschluss am Rand wenn sie große Blätter wählen.

Blumensträuße binden und die Blumen in der Vase pflegen:

Der richtige Schnitt:

Schneiden sie die Blumen am frühen Morgen oder am Abend. Achten sie darauf, keine nassen Blüten zu schneiden, da die blütenblätter sonst braun werden. Die Blüten sollten noch nicht ganz offen sein, das Knospenstadium aber schon durchschritten haben. Sonst öffnen sich die Blüten nicht mehr. Zum Schneiden empfiehlt sich ein scharfes Messer, für härtere Stiele ist eine scharfe Gartenschere ideal. Die Blütenstängel sollten mindestens im unteren Drittel von Blättern und Seitentrieben befreit werden.

Blumen binden:

Die Farben sollten natürlich zueinander passen. Schwere Blütenköpfe werden gedrahtet (z.Bsp. Pfingstrosen, Gerbera, Rosen) Abwechslung bringen unterschiedliche Blütenstrukturen und Gräser. Beim Strauß binden die Blumen immer schräg anlegen, dann rundherum parallel weiterhin spiralförmig schräg anlegen. Dabei den Strauß drehen, so entsteht ein schönes lockeres Blumengebinde. Beim Binden darauf achten, dass in der Bindestelle und auch in der Hand keine Blätter mehr vorkommen. Diese sollten beim Binden alle entfernt werden. Eine schöne Manschette aus Blättern gibt dem Strauß dann seinen Abschluss.

Den fertigen Strauß mit einem Blumenbinde-Bast zusammenbinden. Dabei sollte der Bast mindestens 1-2 cm breit gewickelt werden. Nicht zu stramm, damit die Stiele nicht eingeschnitten werden, aber auch nicht zu locker, so dass der Strauß wieder auseinander fällt.

Nun mit einer Gartenschere die Blütenstile auf die selbe Länge kürzen und mit einem scharfen Messer anschließend schräg anschneiden.

Blumensträuße haltbarer machen:

Eine saubere Vase ist Grundvoraussetzung für eine gute Haltbarkeit der Blumen. Nach jedem Gebrauch sollte die Vase gründlich gereinigt werden. Eine Gebissreiniger-Tablette hilft dabei auch in unzugänglichen Ecken die Vase von Bakterien zu befreien. Es sollte nur frisches, sauberes Wasser verweendet werden. Steht der Blumenstrauß dann noch an einem hellen Platz ohne Zug und Heizungsluft kann man sich lange an den Blüten erfreuen. Alle 2 Tage das Wasser in der Vase wechseln und die Vase dabei gründlich auswaschen und ausbürsten. Alle 5 Tage die Stiele um 3 cm kürzen und die Blumen neu schräg anschneiden. So halten Sträuße auch ohne Blumenfrischhaltemittel lange. Ein Frischhaltemittel kann die Frischedauer eines Straußes zusätzlich um 20-50 % verlängern. In das leicht lauwarme Vasenwasser immer ein Blumen-Frischhaltemittel geben. Es sorgt dafür, das schädliche Mikroorganismen nicht wachsen können, gleichzeitig versorgt es die Blüten mit Nährstoffen zum Aufblühen. Andere Hausmittel wie Essig, Zitronensaft, Kupferpfennig usw. haben sich als nicht wirksam erwiesen, manche Hausmittel führen eher zur früheren Welke. Wer seinen Strauß Nachts ins kühle Treppenhaus stellt verlängert die Haltbarkeit zusätzlich.

Vasen pflegen

Nur in sauberen Vasen bildet das Blumenwasser keine Bakterien. Reinigen sie die Vasen nach Gebrauch und bei jedem Blumenwasser-Wechsel gründlich mit einer Bürste. Bevor sie die Vasen wieder in den Schrank stellen werden die Vasen mit lauwarmen Wasser gefüllt und eine Gebissreiniger-Tablette in das Wasser gegeben. So werden die Vasen gründlich sauber und bakterienfrei.

Schmalen Vasen mehr Standfestigkeit geben

Schmale, hohe Vasen haben mist nur eine geringe Standfestigkeit und kippen leicht um. Füllen Sie deshalb Kies oder Splitt hinein. Natürlich nur gewaschene Steine. Die Steine beschweren und machen die Vase standfest. Wer möchte, kann auch dekorativen weißen Kies oder bunte Steine verwenden. Zum einfüllen drehen sie ein Stück Pappe oder Papier zu einem Trichter zusammen. Bereits eine Füllhöhe von wenigen Zentimetern macht die Vase unten schwerer, so dass auch ausladende Zweige und Sträuße dekoriert werden können.

Blumensträuße mit blumigen Botschaften:

Lasst Blumen sprechen heißt ein Sprichwort. Mit ein paar Accessoires kann jeder Strauß zur Botschaft werden. Wenn sie Dinge mit in den Strauß binden, sollten diese aufgedrahtet und anschließend mit Golddraht oder Schleifen etwas umwickelt werden, damit sie auch fest am Draht halten. Was nicht in einen Blumenstrauß gebunden werden kann, findet besser Platz in einem Blumengesteck.

Gute Besserung Straus:

Binden sie ein paar Tempo-Tücher-Packungen, Vitamin-Braustabletten, kleine Pflaster-Schachteln oder Erkältungstees mit ein.

Sei nicht sauer Straus:

Binden sie einige aufgedrahtete Zitronen und vielleicht eine nette Notiz mit ein. So können sie sich auf heitere und unkomplizierte Art versöhnen.

Der Einladungsstraus:

Eine Einladung zum Essen können sie auch mit Blumen überbringen. Machen sie vielleicht ein Blumen-Gesteck mit einer Kerze als Einladung zum Candelligt-Dinner. Oder stecken sie in das Blumen-Gesteck eine Piccolo-Flasche Sekt und Sektgläser als Einladung zum Sektfrühstück. Oder wie wäre es mit ein paar kleinen aufgedrahteten Salzbrezeln als Einladung in den Biergarten. Als Party-Einladung können sie ein paar kleine Likörflaschen, Luftschlangen oder kleine Knabbereien mit einbinden.

Der gute Start Straus:

Zur Beförderung, zum Start in den neuen Job, binden sie Stifte, Tesa-Film, Notitzblock und eine Tüte Nervennahrung mit ein.

Der Danke Straus:

Eine Kollegin hat mir mal einen Stein mit in einen Blumenstrauß gebunden, als Hinweis auf den Stein, den ich für sie ins Rollen gebracht habe. Sie können aber auch eine kleine Dankebotschaft mit einbinden. Wenn ihnen die Nachbarin die Blumen während ihres Urlaubs gegossen hat, bietet sich an, kleine urlaubstypische Accessoires in den Strauß zu binden. Muscheln oder landestypische Naschereien wären eine Möglichkeit.

Der Ich hab dich lieb Straus:

mit Mon Cherie oder Ferrero Küsschen und den Lieblingsblumen lassen sich tolle Liebeserklärungen machen. Und eine kleine Liebesnachricht darf natürlich nicht fehlen.

Autorin: Petra Herbach