Obstauswahl Obstbäume

Ein Obstbaum gehört in jeden Garten! Mindestens einer.

Da ein Obstbaum bis zu 100 Jahre alt werden kann, lohnt es sich vor dem Pflanzen etwas über die Wuchshöhe und den Geschmack der einzelnen Sorte zu recherchieren.

Manche Obstsorten benötigen eine Befruchtersorte. Das heißt, es müssen zum Beispiel zwei Apfel, Birnen oder Kirschbäume unterschiedlicher Sorten gepflanzt werden, welche aber zum selben Zeitpunkt blühen müssen. Nur so bilden sich Früchte. In kleinen Gärten empfiehlt es sich daher auf selbstbefruchtende Arten zu achten oder zweifach veredelte Bäumchen zu kaufen. Das heißt, auf einen Baumstamm wurden 2 Sorten veredelt, welche sich gegenseitig befruchten. Eine mehrfache Veredelung kann auch die Lösung sein, wenn man im kleinen Garten mehr Obstauswahl möchte.

Spindelbäume sind auf schwach wachsenden Unterlagen veredelt und haben einen Platzbedarf von 1,5 Meter x 1,5 Meter. Da die Unterlage nur wenige Nährstoffe liefert, bleibt die Baumkrone klein. Beachten sie jedoch, dass Spindelbäume ein Baumleben lang einen Stützpfahl benötigen. Spindelobst liefert ca. 15 kg Obst/Jahr. Die Bäume haben auch nur eine relativ kurze Lebensdauer von ca. 15 Jahren.

Echtes Säulenobst gibt es nach wie vor nur bei Äpfeln. Alle anderen Obstsorten, sind klein bleibende Spindelbäume.

Ein normaler Obstbaum, ganz egal ob als Buschbaum , Halbstamm oder Hochstamm veredelt benötigt 10 Meter x 10 Meter um genügend Licht und Nährstoffe zu bekommen. Dafür werden die Bäume auch sehr alt. Buschbäume sind leicht zu ernten, dafür passt unter die 40-50 cm Baumstamm kein Rasenmäher. Ein Halbstamm wird auf ca. 80 cm – 1 Meter veredelt. Beim Hochstamm wird die Veredelung auf ca. 1,5 Meter angesetzt. Die Veredelungsunterlage ist besonders robust, deshalb wird ein Hochstamm auch besonders alt.

DIE PFLANZUNG

Gepflanzt wird am besten im Herbst – wurzelnackt oder aus dem Container. Wurzelnackte Pflanzen sind preiswerten und leichter zu transportieren.

Und so wird`s gemacht: Den Boden gut vorbereiten, Kompost, eventuell etwas Sand einarbeiten. Falls Wühlmäuse im Garten sind, pflanzen Sie den Baum am besten in einen schützenden Gitterkorb. Die Veredelung muss eine Handbreit über der Erde liegen, sonst wächst der Baum nicht. Treten sie die Erde rund um den Baum gut fest, damit keine Luftlöcher entstehen und gießen sie anschließend durchdringend. Mindestens 30 Liter. Hilfreich ist es, einen Gießrand aus Erde rund um das kleine Bäumchen zu formen, damit das Wasser dorthin gelangt, wo es benötigt wird.

An der Windseite einen Stützpfahl einschlagen und den Stamm daran festbinden. Verwenden sie zum Festbinden Sisalschnüre, welche den Baumstamm nicht einschneiden und sich mit der Zeit auflösen.

ÄPFEL LAGERN:

Lagern sie nur unversehrte Früchte ein. Das Auslegen der Regale mit Farnblättern verhindert das Ausbreiten von Pilzen. Die Äpfel sollten sich nicht gegenseitig berühren. Je kühler der Raum umso besser. Aber immer frostfrei. Ein kühler Keller oder Hausflur ist dazu gut geeignet. Wer einen warmen Keller hat, kann auch in einem Lichtschacht einlagern. Denken sie dabei aber an einen Nageschutz für Mäuse und packen sie die Äpfel mit einer dicken Lage Stroh zu, damit sie von oben Frostgeschützt sind.

Kirschen ohne Würmer:

Beugen sie vor! Lassen sie wurmige Kirschen nicht unter dem Baum liegen, sondern entsorgen Sie diese mit dem Müll. Die Larven verpuppen sich im Boden, und im kommenden Jahr gibt`s noch mehr wurmige Kirschen. Halten sie die Baumkrone luftig, damit Nützlinge Schädlinge gut bekämpfen können. Kleinwüchsige Spindelbäume können sie auch mit einem Schutznetz überziehen. Das ist gar nicht schwer. Sobald die Kirschen beginnen sich gelb zu verfärben wird ein großer Schutznetzt-Sack über den Baum gezogen. Erst ab der Umfärbung von grün nach gelb legen die Kirschfruchtfliegen ihre Eier in die Kirschen aus denen bald die Larven, die wir dann als Würmer bezeichnen schlüpfen. Auch mit mehreren Gelbtafeln kann man den Befall eindämmen. Bedenken sie aber, dass an den Tafeln auch Nützlinge kleben bleiben. (Schutznetzte siehe im Internett Bayerisches Obstzentrum, Dr. Michael Neumüller, Halbergmoos)

Veredelungsunterlagen:

Die Wurzel bestimmt nicht nur die Wuchsform und Höhe des Baumes. Bei Sauerkirschen / Weichseln und Marillen sollten sie wegen des besseren Wachstums besonders auf die Veredelungsunterlage achten. Sauerkirschen wachsen normalerweise nur in sandigen Böden, deshalb haben wir hier in Stammham mit unseren lehmigen bis tonigen Böden schlechte Karten. Wählen sie deshalb nur Bäume mit Unterlage „Maxima 14“. Aprikosen sollten auf Zwetschke veredelt sein, um unserem Klima besser stand zu halten. Aprikosen werden immer in schotterhaltigen, durchlässigen Boden gepflanzt. Geben Sie deshalb bei der Pflanzung Ziegelsplitt und Kies ins Pflanzloch. Pflanzen sie Aprikosen an einer West- oder Ostseite an die Hauswand. Im Süden kommt es zu einem frühen Austrieb, der dann frostgefährdet ist. Dies gilt auch für Pfirsiche.

Bäume für Obstwiese:

1 Apfel-Spindelbaum Malus domestica „Jonathan Gold“ Mitte September/ Oktober Klassischer rotbäckiger Apfel
Apfel-Spindelbaum Malus domestica „James Grieve“ Mitte September/ Oktober
Apfel-Spindelbaum Malus domestica „Ontario“ Ende Oktober Guter Saftapfel
Apfel-Spindelbaum Malus domestica „Schöner von Boskop“ Mitte Oktober Ausgewogenes Aroma. Gut zum Backen und Saften
Apfel-Spindelbaum Malus domestica „Freiherr von Berlepsch“ Ende September/Oktober Empfehlens-werter Winterapfel
Apfelbaum Halbstamm Malus domestica „Klarapfel“ Juli /August Frühe Sorte, sehr gut zum Backen. Keine Saftsorte!
Apfelbaum Halbstamm Malus domestica „Zabergäu Renette“ Mitte Oktober sehr alte Sorte, raue braune Schale exzellenter Geschmack

Baumgartner-Baumschule
Apfel Halbstamm Malus domestica „Roter Aloisius“ Bayernapfel September Neue resistente Sorte. Geschmackssieger. Äpfel haltbar bis Dezember säuerlich
Apfel Halbstamm Malus domestica „Biesterfelder Renette“ Ende September duftend

Baumgartner-Baumschule
Apfel Halbstamm Malus domestica „Korbinians-apfel“ Ende Oktober sehr wohl-schmeckend

Baumgartner-Baumschule
Apfel

Halbstamm

 Malus

domestica

 „Sternapfel“ Ende Oktober genussreif Januar-Juni hält seine Früchte bis Weihnachten, können an Christbaum gehängt werden, quer aufgeschnitten 5er Sternform

www.suedflora.de
Apfel Halbstamm Malus domestica „Winterbananenapfel“ Oktober fein säuerlich

Baumgartner-Baumschule
2 Aprikose / Marille Prunus armeniaca „Kioto“ Juli Hohe Frosthärte, blüht spät
Aprikose / Marille Prunus armeniaca „Mombacher Frühaprikose“ Juli Frosthart, gut steinlösend
Aprikose / Marille Prunus armeniaca „Ungarische Beste“ Ende Juli/August schmeckt roh gut und gilt als beste Marmeladensorte, sehr frosthart
Aprikose / Marille Prunus armeniaca „Goldrich“ Juli/ August sehr frosthart, selbstfruchtbar Baumgartner-Baumschule
3 Aprikose X Kirsche Prunus armeniaca „Aprikira“ Juli Dunkellila Frucht

Kiefer Baumschule
4 Aprikose X Pflaume Prunus armeniaca „Aprisali“ Juli Kiefer Baumschule
5 Berglitschi –Fruchthartriegel Cornus kousa „Yang Mei“ Oktober www.manfredhans.de
Berglitschi –Fruchthartriegel Cornus kousa „Chinagirl“ Anfang Oktober
6 Birne Pyrus communis „Gellerts Butterbirne“ Anfang September Gelb, großfrüchtig, bis Oktober verbrauchen. Zart schmelzender Geschmack
Birne Pyrus communis „Köstliche aus Charneux“ Ende September / Mitte Oktober Der Name ist programm
Birne Pyrus communis „Vereins-Dechantsbirne“ Ende September / Mitte Oktober
Birne Pyrus communis „Schweizer Hose“ Mitte September Schöne gestreifte Früchte
Birne Pyrus communis „Madame Verte“ Oktober Lagerbirne
Birne Pyrus communis „Alexander Lucas “ Anfang Oktober Große Früchte Lagerbirne
Birne Pyrus communis „Abate Fetel“ Mitte September Lagerbirne
Birne Pyrus communis „November-birne“ Oktober Lagerbirne
Birne Pyrus communis „Winterblut-birne“ September Rotfleischig Birne

Haeberli
7 Cherrykose –Kirschpflaume und Aprikose Prunus salicina x Prunus armeniace „Cherrykose“ Ab August Baldur
8 Eberesche Vogelbeere Sorbus aucuparia „Rosina“ Ende August/ September Bitterstoffarm, wird auch Rosinenbaum genannt
Eberesche Vogelbeere Sorbus aucuparia „Konzentra“ Ende August/ September
Eberesche Vogelbeere Sorbus aucuparia „Edulis“ Ende August/ September Bitterstoffarme Sorte
Eberesche Vogelbeere Sorbus aucuparia „Black Rubi“ Ende August/ September Bitterstoffrei
8 Elsbeere Sorbus torminalis Oktober Selten gewordene Obstart. Ausgereifte Blätter für Tee. Apfelförmige Frucht überreif ernten, dann ist das adstringierende Tannin abgebaut. Für Marmelade, wegen der körnigen Frucht am besten passieren.
9 Süß-Kirsche Prunus avium „Sunburst“ Ende Juni Selbstbefruch-tend, große Früchte
Süß-Kirsche Prunus avium „Tamara“ Anfang Juli
Süß-Kirsche Prunus avium „Sweat Early“ Juni Frühe Kirsche
Süß-Kirsche Prunus avium „Kordia“ Ende Juli Späte Kirsche
Süß-Kirsche Prunus avium „Burlat“ Juni feste Früchte, Befruchter z.Bsp Lapin
Süß-Kirsche Prunus avium „Hudson“ August Sehr späte Kirsche
10 Maulbeere schwarz Morbus nigra „Bzeneka“ Juli – September
Maulbeere schwarz – Koreanische Maulbeere Morbus accidiosa „Wellington“ Juni – September Große Früchte
Maulbeere schwarz Morbus nigra „Mulle“ Juni – August Besonders lange Früchte www.manfedhans.de
11 Maulbeere weiß Morbus alba „Constantinopolitana“ August – September
Maulbeere weiß Morbus alba „Bisto“ Juli – August
Maulbeere weiß Morbus alba „Giant Fruit“ Juli – August Besonders lange Früchte
12 Maulbeere rot Morbus ruba „Pakistan red“ Juni – August Sehr große Beeren
13 Mirabelle Prunus domestica ssp. Syriaca „von Nancy“ August Selbstfruchtbar Als Verede-lungsunterlage Zwetschke wählen!
Mirabelle Prunus domestica ssp. Syriaca „Mirabelle von Mez“ August – September Als Verede-lungsunterlage Zwetschke wählen! Baumgartner Baumschule
Mirabelle Prunus domestica ssp. Syriaca „Bellamira“ August – September große Früchte, selbstfruchtbar, sehr widerstands-fähig gegen Krankheiten

Als Verede-lungsunterlage Zwetschke wählen!
Mirabelle Prunus domestica ssp. Syriaca Miragrande Anfang september große Früchte, selbstfruchtbar

Als Verede-lungsunterlage Zwetschke wählen!
14 Nashi-Birne Pyrus Pyrifolia „Benita“ Mitte August
15 Nektarine Prunus persica ssp. Nucipersica „Early Devil“ Ende Juli Gelbfleischig robust
Nektarine Prunus persica ssp. Nucipersica „Big Top Zaitabo“ Mitte August Gelbfleischig robust
Nektarine Prunus persica ssp. Nucipersica „Harblaze“ Mitte August Gelbfleischig robust
Nektarine Prunus persica ssp. Nucipersica „Flavortop“ Juli – August Gelbfleischig nicht zerkochend
16 Pfirsich Prunus persica „Pilot“ Ende August/ Anfang September gelbfleischig
Pfirsich Prunus persica „Proskauer Pfirsich“ Ende August/ Anfang September Gelbfleischig spät blühend
Pfirsich Prunus persica „Gelbflei-schiger Kernechter“ Mitte – Ende September Gelbfleischig, reich tragend
Pfirsich Prunus persica „Anneliese Rudolf“ www.manfredhans.de
Pfirsich Prunus persica „Red Haven“ Mitte – Ende August Gelbfleischig, Steinlösend, ertragreich Haut abziehbar
Pfirsich Prunus persica „Benedictus“ oder „Revita“ Mitte – Ende August weißfleischige Sorten mit sicherem Ertrag ohne Kräuselkrankheit
17 Pflaume Prunus domestica „Königin Viktoria-pflaume“ August – September Baumgartner-Baumschule
Pflaume Prunus domestica „Königspflau-me von Tours“ Mitte bis Ende August Baumgartner Baumschule
18 Reneklode/ Ringlotte Prunus domestica ssp. Italica „Graf Althans Reneklode“ Ende August / September
Reneklode/ Ringlotte Prunus domestica ssp. Italica „Große grüne Reneklode“ Mitte August / Mitte September Gelblich abreifend honigsüß
Reneklode/ Ringlotte Prunus domestica ssp. Italica „Oullins Reneklode“ August hervorragend zum Einmachen Baumgartner-Baumschule
19 Sauerkirsche  Prunus cerasus „Achat“ August Auf passende Unterlage für Lemboden achten Maxima 14
Sauerkirsche Prunus cerasus „Morina“ August Auf passende Unterlage für Lemboden achten Maxima 14
Sauerkirsche Prunus Cerasus „Koröser Weichsel“ Mitte Juli bis Mitte August Auf passende Unterlage für Lemboden achten Maxima 14
20 Zwetschge Prunus domestica ssp. domestica „Nieder-bayerische Hauszwetschge“ Mitte bis Ende September alte Sorte, selbstfruchtbar, gut zum Einmachen
Zwetschge Prunus domestica ssp. domestica „Schönberg-zwetschge“ Ende August/ Anfang September Große Früchte
Zwetschge Prunus domestica ssp. domestica „Geisenheimer Top“ Mitte September/ Anfang Oktober Säurearm
Zwetschge Prunus domestica ssp. domestica „Katinka“ Ende Juli/ Anfang August Robuste Sorte, selbstfruchtbar, weniger anfällig für das Schakra-Virus

 

Bezugsadressen Obstbäume

Wer sich selbst am Veredeln versuchen möchte. Veredelungsunterlagen gibt es ganz in unserer Nähe:

Baumschule Andrea Lutz, Am Burgfeld 20, D-85077 Manching, Tel.: 08459-995068

Autorin Petra Herbach