Gärten im Klimawandel

trockenheitsverträgliche Stauden

Gartenbauverein Stammham, OGV Stammham, Garten- und Landschaftspflege Stammham

Der Klimawandel kommt? Nein, er ist längst da. Temperaturen über 40 Grad im Sommer! Gießverbot im Garten, weil das Trinkwasser knapp wird. Keine nennenswerten Schneefälle im Winter und im Frühjahr wechselt sich ein Tag mit -15 Grad mit + 18 Grad am nächsten Tag ab. Wer da den Klimawandel noch leugnet, der verleugnet sich selbst.

Bleibt die Frage, was kann ich tun. Ganz klar, mehr Grün in den Garten pflanzen. Schattenspendende Laubbäume. Mit der Natur Gärtnern – das heißt Permakultur, keine chemischen Dünger und vor allem kein Gift versprühen. Möglichst wenig Pflastern – die Wege im Garten können auch mit Gras bewachsen sein. Wiese statt Rasen, denn die Wiese ist das größte Blumenbeet in unserem Garten. Und wie wohltuend, eine Wiese muss nur 2x im Jahr gemäht werden. Lediglich die Wege werden alle 2-3 Wochen kurz gemäht.

Und wie ist es mit den Staudenbeeten, welche Blumen vertragen Trockenheit und große Temperaturschwankungen im Frühjahr, ohne Schaden zu nehmen. Hier eine Auswahl an wilden einheimischen Stauden und ihren gezüchteten Verwandten:

  • Akelei
  • Bartiris
  • Bergflockenblume
  • Blaukissen (auch in rosa und weiß)
  • Bleiwurz
  • Blüten-Oregano „Aromatico“
  • Brandkraut
  • Braunfenchel
  • Dill
  • Echinazea
  • Ehrenpreis
  • Färberkamille
  • Federmohn
  • Fetthenne
  • Gambasgras
  • Goldbartgras
  • Habichtskraut
  • Horn-Veilchen
  • Japan Anemone
  • Kamille
  • Katzenminze
  • Kerzenknöterich
  • Königskerze (auch in rosa Arten)
  • Kornblume (auch die bunten Verwandten)
  • Lampenputzergras
  • Lavendel
  • Mauerpfeffer
  • Nachtkerze
  • Natternkopf (blüht wunderschön in blau)
  • Perlkörbchen
  • Polsterphlox
  • Polstersteinbrech
  • Riesensteinbrech
  • Salbei (aller Arten)
  • Schafgarbe (auch in bunten Sorten)
  • Seggen
  • Sonnenhut und Scheinsonnenhut „Rubinstern“
  • Sonnenröschen „Golden Queen“
  • Spornblume
  • Steinkraut
  • Steppenkerze
  • Storchschnabel Arten
  • Taglilien
  • Teppich-Glockenblume
  • Thymian und Dost
  • Walzen-Wolfsmilch
  • Wegwarte (eine der wenig blau blühenden)
  • Wilde Malve und ihre Zuchtverwandten
  • Wilde Möhre
  • Wilder Mohn und seine Zuchtverwandten
  • wollziest

Heißt das nun, dass ich gar nicht mehr gießen muss? Nun die meiste Zeit im Jahr sicherlich nicht, wenn die Beete gut mit Stauden und Bodendeckern dazwischen zugewachsen sind und die Pflanzen gut eingewachsen sind. Bis es soweit ist, hilft es dünn mit Grasschnitt zu mulchen. Dünn muchen heißt, dass die Erde durch den Mulch noch durchscheint. Gleichzeitig haben die Regenwürmer mit dem Mulch zu essen und lockern so nebenbei die Erde. Aber an den wirklich heißen Tagen im Sommer heißt es trotzdem alle 4-5 Tage durchdringend gießen.

Was bedeutet durchdringend gießen? Nun gießen sie ihren Garten wie gewohnt. Und wenn sie hinten fertig sind, ist das Wasser in die Erde eingezogen, der Boden ist für mehr Wasser aufnahmefähig. Und sie fangen nochmal von vorne an! Und wenn sie hinten fertig sind, fangen sie nochmal von vorne an. Sie gießen also insgesamt 3x!!!

Graben sie doch mal und sehen selbst, ob das Wasser 20 – 30 cm tief eingezogen ist. Durchdringend gießen ist auf jeden Fall besser als täglich ein bisschen zu „pritscheln“. Denn das oberflächliche Wasser verdunstet schnell und erreicht die Pflanzenwurzeln gar nicht. Deshalb bilden die Pflanzen in ihrer Not mehr oberflächliche Wurzeln, obwohl sie doch in der Tiefe ihr Wasser suchen sollten. Nur ein tiefes Wurzelwerk kann eine Pflanze optimal mit Wasser versorgen. Deshalb besser wöchentlich durchdringend gießen als täglich ein wenig.

Danke an Gabi Haid von der Staudengärtnerei Haid in Ingolstadt, welche uns eine Staudenauswahl vorgestellt hat. Dank auch an Gerd Meyer von der Gärtnerei „Botanik in Weißenburg“ der größten Maulbeergärtnerei weltweit.

Er empfiehlt als idealen Baum für den Klimawandel natürlich die Maulbeere, hat aber auch viele andere klimaresistente Obst- und Wildobststauden im Angebot.

Autorin: Petra Herbach

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Natternkopf                                                                             Akelei