Nützlingsförderung für das grüne Heupferd

Gartenbauverein Stammham, OGV Stammham, Garten- und Landschaftspflege Stammham e.V.

Hallo ich bin Flip aus der Familie der Heupferde. Heuschrecken sind unsere kleineren Verwandten:

Die Menschen lieben mich weil ich mich hauptsächlich von tierischem Eiweiß in Form von Fliegen, Raupen und Blattläusen ernähre. Nur gelegentlich verschmähe ich auch weiche Blattnahrung nicht. Ich bin tag- und nachtaktiv und ein ausgesprochen nützlicher Mitbewohner im Garten. Vor allem die frühen ersten Larvenstadien des grünen Heupferdes vertilgen viele Blattläuse.

Nur die Männchen singen. Also um es genauer zu sagen, wir reiben die Vorderflügel aneinander und das ergibt diesen zirpenden Ton, den unsere Weibchen unwiderstehlich finden. Das Weibchen legt dann mit ihrem Legestachel die Eier in den Boden. Frühestens nach 2 Jahren sind die Eier so weit entwickelt, dass daraus kleine Larven schlüpfen. Diese werden dann über die Monate groß, häuten sich mehrfach und ähneln dabei immer mehr einem Heupferd. Frühestens ab Mitte Juni gibt es dann große ausgewachsene Heupferde. Deshalb kann man erst im Sommer das Zirpen der Heupferde bis spät in die Nacht hinein hören. Grüne Heupferde sind ausgezeichnete Flieger und können auch größere Strecken zurücklegen. Ihr Menschen braucht keine Angst vor uns zu haben – wir beißen nicht.

Wir Heuschrecken sind natürlich auch ein gefundenes Fressen für andere Nützlinge wie z. Bsp. Vögel, Kröten, Igel, Spitzmäuse und Eidechsen. Wo wir Heuschrecken leben, werden sich also auch diese Nützlinge einfinden.

Was ich liebe und brauche:

  • Eine ungedüngte sonnige Wiese für die Eiablage. Welche nur selten gemäht und nicht vertikutiert wird.
  • Junge Heupferde leben eher in der niedrigen Staudenvegetation. Ältere ausgewachsene Heupferde bevorzugen die Höhen einer Hecke und Wildobststauden.
  • Lassen sie abgestorbene Pflanzenteile von Stauden auch über den Sommer mal stehen. Putzen sie nicht akribisch aus. Damit sich die Heuschrecken-Larven verstecken können. Und vor Allem!!! Schneiden sie ihre Stauden erst im Frühjahr. Lassen sie das Schnittgut auf 10 cm zerschnitten an Ort und Stelle. Erstens dient das Schnittgut als Mulch und Nahrung für ihre Mutterstauden. Zweitens können die überwinternden Larven noch schlüpfen und landen nicht in Kompost oder Schredder oder noch schlimmer auf dem Wertstoffhof. Wer seine Nützlinge aktiv selbst vernichtet bekommt kein romantisches Zirp-Konzert im Sommer.

Was ich nicht mag oder was mich sogar umbringt:

  • Kurzgeschorenen Rasen, welcher im Frühjahr auch noch vertikutiert wird. Dadurch werden die Ei-Gelege zerstört. Noch schlimmer wirkt Rasendünger auf mich.
  • Einen Garten ganz ohne Stauden und Hecken.

Autorin: Petra Herbach