Wasser sparen im Garten

oder

wie muss ich möglichst wenig gießen?

Jeder kennt den Gärtnerspruch 1 x hacken ist wie 2 x gießen. Diese Aussage stimmt, werden doch die senkrecht in den Boden laufenden Kapilaren (Wasser-Einsicker-Stellen) unterbrochen. Damit kann das Wasser schlechter nach oben verdunsten. Aber….wer will schon 2 x die Woche seinen gesamten Garten durchhacken?

Es muss also noch andere Möglichkeiten für den intelligenten und faulen Gärtner geben. Und das fängt schon beim woher kommt das Wasser an…

1. Wasser sammeln

Die Zisterne:

   

Die fertige Zisterne mit einem Pumpschwengel, damit Wasser mit der Gießkanne geschöpft werden kann. Seitlich befindet sich ein Anschluß für die elektrische Pumpe zur Entnahme mit einem Schlauch.
Wer aus der Zisterne mit einer elektrischen Pumpe Wasser entnehmen will, muss beim Bau auch an die Stromleitung zur  Zisterne denken.

Am besten ist sicherlich, wenn man gleich beim Haus bauen an eine Zisterne denkt. Eine 8.000 Liter Zisterne ist leicht gefüllt, wenn man das Wasser von den Dachflächen und Carport sammelt. Das reicht, um einen 500 m² großen Garten im Sommer zu gießen. Auch wenn es mal 4-5 Wochen nicht regnet. Mit einer Handpumpe lässt sich Wasser in eine Gießkanne füllen. Leichter ist es, eine Kombilösung am Rohr anzubringen, damit man auch mittels Elektro-Pumpe und Wasserschlauch gießen kann.

Regenfässer:

Wer eine Zisterne beim Hausbau nicht verwirklichen konnte, stellt Regenfässer auf. Kantinen haben übrigens oft sehr große Fässer übrig, in denen bis zu 350 Liter Geschirrspülmittel geliefert wird. Es gibt aber auch im Handel allerlei günstige Fässer oder Regentanks. Einer davon steht schon seit Jahren in unserem Schulgarten und fasst 800 Liter.

Wichtig!

Werden Regenfässer in der Erde vergraben, denken sie daran, einen Deckel obenauf zu legen, damit neugierige kleine Kinder nicht hinein fallen können. In hoch aufgestellten Fässern sollte man einen langen Ast und ein Brett schwimmen lassen, damit Insekten und Vögel trinken können. Jungvögel und Laubfrösche aber auch nach einem Bad wieder lebend entkommen. Das selbe gilt für Wasserwannen vor Zisternen aus denen mit der Gießkanne geschöpft wird.

Ein eigener Brunnen

ist sicherlich der Traum von vielen Gärtnern. Ob ein Brunnen überhaupt gebohrt werden darf ist von Gemeinde zu Gemeinde verschieden und hängt mit dem vorhandenen Grundwasser zusammen. Erkundigen sie sich auch bei direkten Nachbarn, ob diese bereits einen Brunnen haben, und wie tief dieser ist. Bei uns war ein Brunnen zwar erlaubt, der Grundwasserspiegel lag aber bei über 35 Metern Tiefe. Hier hätten die Kosten den Nutzen bei weitem überstiegen.

2. Durchdringend gießen

Was heißt durchdringend gießen?

Eine Faustregel sagt, dass ein Liter Wasser nötig ist, um eine ein Zentimeter tiefe Bodenschicht je Quadratmeter zu durchfeuchten. Je nach Bodenart sind also etwa 20-30 Liter Wasser pro Quadratmeter nötig, um eine 20-30 Zentimeter tiefe Schicht zu durchfeuchten.

Das sind 3 Gießkannen je Quadratmeter!

Oder anders gesagt, wenn es durchdringend Regnet, muss es 30 Minuten einen schönen Landregen geben.

Gießen sie also den Garten sehr gut – 1 Stunde lang. Machen sie danach Brotzeit. Nun ist der Boden angefeuchtet. Gießen sie nochmals 1 Stunde lang und fangen sie dann wieder von vorne an. Nach 3 Durchgängen ist der Boden gut durchfeuchtet. Nun haben sie wieder 1 Woche ruhe. Lediglich im Hochsommer wenn mehrere sehr heiße Tage hintereinander folgen, ist es nötig 2 mal je Woche durchdringend zu gießen.

Wenn sie jeden Tag nur oberflächlich „pritscheln“, verdunstet das Wasser vor allem in die Luft. Die Pflanzen bilden oberflächlich Wurzeln, weil sich da ja immer das meiste Wasser befindet. Wer aber durchdringend gießt, der erzieht seine Pflanzen dazu tiefes Wurzelwerk zu bilden. Die Pflanzen werden resistenter gegen Trockenheit.

Wann wird gegossen?

Die Pflanzen zeigen ihnen Wasserbedarf an, indem sie schlapp aussehen und die Blätter einrollen.

Der beste Zeitpunkt zu gießen ist sicherlich morgens. Berufstätige werden aber kaum morgens Zeit zum Gießen haben. Deshalb kann man dies auch in den Abendstunden erledigen. Lediglich zwischen spätem Vormittag und frühem Nachmittag sollten sie Gießen vermeiden, da die Pflanzen durch das Wasser einen empfindlichen Kälteschock erleiden können.

Wohin wird gegossen?

Gießen sie am besten in den Wurzelbereich der Pflanzen. Mit einem professionellem Gärtner-Gießstab fällt dies leicht. Der Brausekopf gießt mit mildem Stahl, und über den roten Hahn lässt sich die Wassermenge gut regulieren. So können sogar im freien übersommernde Zimmerpflanzen bedarfsgerecht und sanft gegossen werden.

Ein professioneller Gärtner-Gießstab erleichtert das punktgenaue Gießen in den Wurzelbereich. Mit dem roten Hahn kann der Wasserdurchfluss reguliert werden.

3. Tröpfchen-Bewässerung

Eine Tröpfchen-Bewässerung tropft das Wasser direkt dahin, wo es gebraucht wird. An die Wurzeln einzelner Pflanzen. Sie kostet in der Anschaffung Geld, spart aber Zeit. Die Bewässerungspunkte sollten immer wieder kontrolliert werden, da sie durch Pflanzenwachstum, hacken, mulchen etc. verschoben werden können.

Eine Tröpfchen Bewässerung wird sich hauptsächlich für den Gemüse-Anbau eignen.

4. Wie mache ich den Boden besser speicherfähig für Wasser

Kompost und Gesteinsmehl:

Legen sie mit einem Meterstab 1x einen Quadratmeter in ihrem Garten aus und streuen 3 Liter Kompost aus, damit sie ein besseres Gefühl für die maximale Menge bekommen. Wiegen sie auch Dünger erst mal gemäß den empfohlenen Angaben auf den Packungen ab. Bild: Werden 3 Liter Kompost auf 1 m² verteilt, sieht man den Mutterboden noch durch!

Tests mit verschiedenen Bodenverbesserern, welche die Wasserspeicherfähigkeit im Boden erhöhen sollen haben ein eindeutiges Ergebnis gebracht. Vergessen sie all die künstlichen Mittelchen, welche mittels bunter Werbung bessere Wasserspeicherfähigkeit versprechen. Jährlich eine Gabe von 3 Liter Kompost im Gemüsegarten und 1 Liter Kompost im Staudengarten bringen beste Wasserspeicher-Ergebnisse. Gut abgeschnitten hat auch die Erde, welche mit Gesteinsmehl angereichert wurde. Streuen sie jährlich 100 Gramm Gesteinsmehl je Quadratmeter Gartenboden. Und harken sie das Gesteinsmehl leicht unter.

Vorsicht vor zu viel Kompost! Kompost ist Dünger!

Kompost ist ein Dünger er enthält neben anderen Nährstoffen vor allem Phosphor und Kali. Achten sie auf die empfohlene Menge von jährlich einer Gabe von 3 Liter Kompost im Gemüsegarten und 1 Liter Kompost im Staudengarten.

Schafwollnoppen und Schafwollvlies:

Schafwollnoppen werden leicht in den Boden eingearbeitet, damit die Mikroorganismen den Dünger zersetzen können. Dies dauert bei Schafwolle bis zu 1 Jahr.

Schafwollnoppen sind ein ökologischer Multifunktionsdünger mit Langzeitwirkung. Ihr Nährstoffgehalt beträgt zehn Prozent Stickstoff, von dem ein Drittel im ersten Jahr freigesetzt wird. Außerdem enthalten sie fünf Prozent Kalium und nur 0,17 Prozent Phosphat. Schafwolle ist also ein Stickstoffbetonter Dünger. Ein Nährstoff, den unsere Gemüsepflanzen und Stauden benötigen. Außerdem quellen die Schafwollnoppen auf uns speichern das 3,5 fache ihres Gewichtes an Wasser und gibt dies langsam wieder an ihre Umgebung ab.

Geben Sie beim Pflanzen von Starkzehrern einige Schafwollnoppen mit ins Pflanzloch. Starkzehrer sind: Tomaten, Gurken, Kürbis, Zucchini, Melonen, Kartoffeln, Mais, Lauch, Kohlrabi, fast alle Kohlarten einschließlich Brokkoli, Knollensellerie, Spargel, Rhabarber, Paprika, Peperoni, Tabak, Aubergine, Artischocke.

Mit Schafwollvlies können sie Beete mulchen. Zum Beispiel von Zucchini, Kürbis, Blumenkohl etc.

Boden verbessern mit Perlit.

Perlit oder Perlite ist ein sehr leichtes, poröses vulkanisches Gestein. Das Rohmaterial wird gepoppt – also stark erhitzt, damit es sich ausdehnt und seine Oberfläche vergrößert. Mit seiner großen Oberfläche und geringen Dichte (ca. 70g/L) lockert es Blumenerde und schwere lehmige Gartenerde perfekt auf. Es verhindert, dass sich Erde mit der Zeit verdichtet und verbessert Luft- und Wasserdurchlässigkeit. Durch die große poröse Oberfläche speichert Perlit aber auch viel Wasser, welches es nach und nach wieder an den Boden abgibt. Daher eignet sich Perlit auch zur Bodenverbesserung von sandigen Böden. Das Wasser versickert nicht so schnell. Da Perlit einen neutralen PH-Wert hat, beeinflusst es den Säuren-Basenhaushalt der Gartenerde, welcher bei 6,5 liegen sollte nicht. Bis zu 5 % Perlit können sie Erden untermengen. Es zersetzt sich über ca. 5 Jahre zu Gesteinsmehl. Das heißt, Perlit wird nur alle 5 Jahre der Gartenerde zugesetzt. Die Hauptabbauländer für Perlite sind Griechenland, die Türkei, die USA und Japan.

 

Achten sie beim Kauf von Perlit auf die Angaben der Rückseite – es muss für den Garten geeignet sein, nicht als Baustoff!

Auch wenn viele Substrathersteller Perlite verwenden, um ihre Blumenerden zu optimieren, und es auch einen gewissen Bekanntheitsgrad unter den Hobbygärtnern erlangt hat, ist es nur schwer im Handel zu bekommen. Gartencenter, Baumärkte und Baustoffhöfe haben es gelegentlich im Angebot. Der einfachste Weg führt aber wie so häufig über das Internet. Dort wird Perlite in verschiedenen Gebinde- und Korngrößen angeboten. Wählen sie die Körnung 2-6 mm. Bei kleineren Körnungen verschlammt der Boden. Ein 100-Liter-Sack liegt preislich bei rund 20 Euro. Verwenden sie aber nur Perlit welches für den Garten vorgesehen ist.

Die im Baustoffhandel erhältlichen wasserabweisenden (hydrophobierte) Perlite-Schüttungen sind ein Dämmstoff. Der Perlit wird chemisch behandelt. Es wird mit Kunststoff, ummantelt, damit dieser Perlit wasserabweisend ist. Ein Dämmstoff soll schließlich nicht ständig feucht sein. Also genau das Gegenteil von dem was wir im Garten wünschen. Baustoff-Perlit ist für die Verwendung im Garten nicht geeignet!

Für sandige Böden wird als Bodenverbesserer Gesteinsmehl und Betonit empfohlen. Für lehmige Böden können alle hier erwähnten Boden-Hilfsstoffe genutzt werden.

 

Selbst gemischte Blumenerde für Zimmerpflanzen aus 1/3 Blumenerde, 1/3 Kompost und 1/3 Perlit

5. Mulchen

Oben Mulch mit Material vom Rasen-Vertikutieren. Unten angetrockneter Rasenschnitt.

Mulchen sie den Boden und verringern sie so die Wasserverdunstung. Außerdem blüht unter einer Mulchschicht das Bodenleben. Pflanzen können Nährstoffe erst „essen“, wenn Bodenorganismen – Mikroorganismen die Nährstoffe pflanzenverfügbar gemacht haben. Sie sind Messer und Gabel von unseren Pflanzen. Außerdem freuen sich die Regenwürmer über das zusätzliche Futter und hinterlassen wertvollen Wurmkot – den besten Dünger überhaupt.

Mulchen sie mit leicht angetrocknetem Rasenschnitt, das Moos vom Rasen Vertikutieren, Schafwollvlies, feinen Holzhäcksel, Sägemehl (von unbehandeltem Holz) und den Blattresten bei der Gemüseernte.

Bringen sie den Mulch aber nicht zu dick aus. Die Pflanzen sollen nicht darunter ersticken. Der Mulch muss noch zerfallen können. Zu dicke Grasschichten gehen in Milchsäuregärung über, welche den zarten Gemüsepflanzen eher schadet. Es freuen sich nur die Schnecken über eine gute Versteckmöglichkeit. Deshalb mulchen sie dünn, so dass man den Mutterboden noch leicht durchsieht. Dafür lieber öfters.

Außerdem bindet Mulchmaterial bei der Zersetzung Stickstoff. Den Stickstoff gibt das Mulchmaterial erst beim Zerfall wieder frei. Düngen sie ihre Pflanzen also mit etwas Horngries oder Hornspähnen. Beachten sie aber auch hier die Herstellerangaben zu den empfohlenen Mengen. Mit 1 kleinen! Handvoll je Quadratmeter und Jahr liegen sie immer im grünen Bereich. Maximal sollten 60 Gramm bei Schwachzehrern und 120 Gramm bei Starkzehrern pro Jahr ausgebracht werden. Messen sie diese Menge einmal ab, um ein Gefühl für die Menge zu bekommen. Die Stickstoffdünger werden unter der Mulchschicht leicht in den Boden eingeharkt. Erst mit Bodenkontakt können die Mikroorganismen den Dünger zersetzten.

Wenn sie bereits andere Dünger/Stickstoffdünger verwenden (Kompost, Schafwollnoppen und anderes) achten sie unbedingt auf die Gesamtmenge aller ausgebrachten Nährstoffe, damit nicht überdüngt wird.

Stauden mulchen sich im Winter selbst!

Im Herbst wird der Staudengarten nicht abgeräumt, alles kurz und klein geschnitten und auf den Kompost geworfen oder gar auf den Wertstoffhof gefahren. Nur dumme = unwissende Gärtner verfahren so. Lassen sie die Stauden über den Winter stehen. Dies bringt viele Vorteile. Die Stauden wachsen so lange sie können, speichern Nährstoffe und ziehen die Nährstoffe aus Blättern und Stängeln in die Wurzeln ein. Das abfrierende Material mulcht den Boden rund um die Staude. Die meisten Stauden erfrieren im Winter nicht, sie vertrocknen. Mulcht sich die Staude selbst, kann dies seltener passieren. Die Samenstände ernähren Vögel im Winter. Insekten überwintern an den Staudenstängel, ich werfe also meine Nützlinge nicht auf den Kompost und töte sie.

Geschnitten wird erst im Frühjahr. Das Material wird dabei zerbröselt und Stängel auf 10 cm geschnitten. Verteilen sie das Schnittmaterial zwischen den Stauden. Auch dies bringt wieder viele Vorteile. Erstens ist der Boden gemulcht. Die Bodenlebewesen und Würmer haben Nahrung und lockern so ganz nebenbei den Boden rund um die Staude auf. Die an den Stängeln anhaftenden Nützlinge können noch schlüpfen und sind gleich bei ihrer idealen Mutterstaude und damit auch meistens bei den Schädlingen vor Ort. Und die Vögel finden genügend Nistmaterial für ihre Nestchen. Eine Win-Win-Situation für Gärtner sowie Flora und Fauna also.

6. Gründüngung im Winter

Auch im Winter muss das Bodenleben geschützt werden. Die Nährstoffe sollen in den oberen Bodenschichten bleiben, damit sie im Frühjahr wieder für unsere Pflanzen verfügbar sind. Schlecht wäre, wenn der Regen den Dünger in tiefe Bodenschichten auswäscht oder gar ins Grundwasser spült.

Der Boden sollte aber immer feucht bleiben, damit die wichtigen Mikroorganismen überleben können. Deshalb auch im Gewächshaus im Winter öfters gießen!

Die beste Lösung heißt Gründüngung. Mit einer Gründüngung lässt sich die Qualität eines Gartenbodens spürbar verbessern

Verschiedene Gründüngungen bringen unterschiedliche Vorteile:

Tiefe Bodenlockerung bringen Sonnenblumen, Ölrettich oder Bitterlupinen bringen mit ihren tiefgehenden Wurzeln, eine gute Lockerung der unteren Bodenschichten.

Stickstofflieferanten sind die Leguminosen, wie Erbsen, Bohnen, Wicken, Klee und Lupinen. Sie sammeln mit ihren Knöllchenbakterien an den Wurzeln Stickstoff aus der Luft. Werden sie im Frühjahr in den Boden eingeharkt setzten sie diesen Stickstoff wieder zur Düngung unseres Gemüses frei.

Die Preisgünstigste Gründüngung ist Gelbsenf.

Die Gründüngung wird auf frei werdende Gemüseflächen von August bis Oktober gesät. Die letzten noch auflaufenden Saaten erfolgen spätestens Anfang November.

Wichtig: Bei der Gründüngung muss immer darauf geachtet werden, dass Pflanzen aus derselben Familie nicht hintereinander an derselben Stelle angebaut werden, zum Beispiel Sonnen- oder Ringelblumen nicht vor oder nach Salaten.

Leguminosen nicht vor oder nach Bohnen und Erbsen.

Und Kreuzblütler wie Gelbsenf und Ölrettich nicht vor oder nach Kohlpflanzen.

Den Pflanzenkrankheiten übertragen sich innerhalb der Pflanzen-Familie am besten.

Für alle Gemüsearten geeignete Gründüngung sind Winterroggen, Phacelia und Buchweizen, da sie zu Pflanzenfamilien gehören, die man im Gemüsegarten nur selten oder nie findet.

7. Die richtige Bepflanzung

Windschutz – Pflanzen sie eine Wildobsthecke.

Bedenken sie, das auch Wind die Erde austrocknet. Pflanzen sie also auf die Windseite ihres Grundstückes eine Hecke. Bläst der Wind durch eine Hecke, wird er durch die Blätter und Äste verwirbelt. Er kommt sozusagen als lauter kleine laue Lüftchen aus der Hecke wieder heraus. Trifft Wind hingegen auf eine Wand, wird er verwirbelt, rollt über die Wand und verursacht hinter der massiven Wand wieder einen massiven Wirbel. Hinzu kommt, dass eine Hecke mit ihren Wurzeln Wasser auf der Oberfläche bindet.

Pflanzlicher Windschutz ist also in jedem Fall vorzuziehen. Der faule Gärtner bevorzugt natürlich nicht die Hecke mit Formschnitt, sondern blühende Hecken-Stauden. Und ist der Gärtner auch noch schlau, pflanzt er Wildobststauden. Diese benötigen wenn überhaupt nur alle 5 Jahre einen Verjüngungsschnitt. Dabei werden alte Äste bodennah heraus genommen und sehr lange Ruten eingekürzt. Viel besser ist jedoch, dass Wildobst eben auch Obst liefert – zum Saften, Marmelade kochen und für Trockenobst. Und was der Gärtner nicht erntet, ernten die Vögel. Und die Insekten und Bienchen finden reichlich Nahrung, den was Früchte bildet, muss vorher auch kräftig blühen. Viele nur blühende Schmuckstauden bieten unserer Insektenwelt keine Nahrung da z. Bsp. Flieder, Forsythie und Ranunkelstrauch weder Pollen noch Nektar bilden.

Die richtige Wahl der Blumenstauden – Trockenheitsresistente Stauden.

Für besonders trockene Standorte, an denen es selten Regnet oder der Boden nicht genügend Wasser hält, gilt es trockenheitsresistente Stauden zu pflanzen.

Dies sind in der Regel viele Kräuter wie z. Bsp. Lavendel, Thymian und Ysop, bodendeckende Rasenkamille, Salbei-Arten, Rosmarin etc.

aber auch Steingartenpflanzen wie z. Bsp. Steinkraut, Kuhschelle, Blaukissen, Fünffingerkraut, Steinbrech, Posterphlox etc.

und viele Stauden und einjährige wie z. Bsp: Kornblume, Natternkopf, Königskerze, Katzenminze, Fetthenne, Löwenmäulchen, Mädchenauge, Sonnenhut, Blauraute etc.

Bedecken sie den Boden. Pflanzen sie Bodendecker.

Liegt die Erde blank, hat sie das Bedürfnis sich zu bedecken. Im Zweifel wird sie dies mit Unkräutern/Beikräutern machen. Pflanzen sie also in ihre Staudenbeete immer Bodendecker wie z. Bsp. Storchschnabel, Frauenmantel und alle Arten von oben erwähnten Steingartenpflanzen. Ist das Beet schön dicht zugewachsen, werden sie nicht nur seltener gießen müssen, sondern auch seltener Unkraut jäten. Bis dahin gilt es mit einer Mulchdecke zu überbrücken. Dicht bepflanzte Böden verdunsten weniger Wasser und die Wurzeln der Stauden halten mehr Wasser im Boden. Insgesamt muss man ein gut bepflanztes Staudenbeet nur im Hochsommer höchstens 1 x wöchentlich gießen. Für die restliche Zeit reicht der Regen völlig aus.

Kübelpflanzen – Wählen sie Plastiktöpfe

Pflanzen sie Kübelpflanzen in Plastiktöpfe. Am besten solche mit Wasserreservoir. Über einen Tontopf verdunstet Wasser aus dem Erdreich der Kübelpflanzen nach Außen, da sich der Tontopf mit Wasser vollsaugt. Wem Tontöpfe besser gefallen, sollte sie also als „Übertopf“ nutzen und einen passenden Kunststoff-Einsatz wählen. Dies bietet zudem den Vorteil, dass im Winter nur der leichtere Kunststofftopf ins Winterlager eingeräumt werden muss. Der schwere Ton-Übertopf bietet Kübelpflanzen eine bessere Standfestigkeit.

Bei der Wahl von Kunststofftöpfen sollten sie Bedenken, dass sich dunkles Plastik im Sommer enorm aufheizt und so die Wurzeln der Kübelpflanzen regelrecht gekocht werden. Wählen sie also besser helle bis terrakotta-farbige Töpfe.

Autorin Petra Herbach