Gemüsesorten für trockene Sommer
Unsere Sommer werden immer heißer und es fällt wenig Regen. Wer berufstätig ist hat da nicht immer Zeit zum Gießen. Deshalb ist es günstig trockenheitsresistente Gemüse-Sorten zu sähen und pflanzen.
Alte und samenfeste Gemüsesorten sind nicht auf Höchstleistungen gezüchtet. Daher kommen sie oft mit weniger Dünger und Wasser aus als F1-Hybriden.
Manchmal hilft auch einfach ein anderer Aussaatzeitpunkt. Vieles kann schon im Herbst gesät werden und keimt somit in der regenreicheren Herbstzeit. Oder im zeitigen ebenfalls regenreichen Frühjahr.
Grundsätzlich gilt, dass direkt gesätes Gemüse tiefere Wurzeln entwickelt und somit trockenheitsverträglicher wird. Pflanzen welche ausgepflanzt werden taucht man vor dem Pflanzen kurz in einen Eimer mit Wasser, damit sich die Wurzeln vollsaugen können. Der wassergesättigte Wurzelballen erleichtert den Pflanzen das Anwachsen.
Grüner Spargel rotes Filderkraut Cocktailtomate
Sorte | Anbauzeit | Tipps |
Agretti (Mönchsbart – Salzkraut) | Voranzucht im März. Unbedingt die Samen über Nacht einweichen. Auspflanzen nach den Eisheiligen | Eignet sich als Unterpflanzung von Tomaten. Geerntet werden die Triebspitzen und weiche Seitentriebe. Einfach zusammen mit Spaghetti kochen und mit etwas Knoblauch und Parmesan genießen. Die Pflanzen sähen sich auch gerne wieder selbst aus. |
Auberginen | Voranzucht im Haus ab Ende Februar bei 22 – 25 Grad. Auspflanzen nach den Eisheiligen. | Einmal eingewurzelt, benötigen die Pflanzen wenig Wasser |
Eiskraut | Mitte März Voranzucht in Saatschalen, dann als Unterpflanzung z.Bsp. für Tomaten. | Benötigt nach der Auspflanzung nur wenig Wasser. Zubereitung als Spinat, als Salat oder unter fertiges Risotto heben. |
Erbsen | Aussaat von März bis April. Palerbsen auch bis Ende Juni | Erbsen kommen nach der Aussaat, wenn sich ein kräftiger Austrieb gebildet hat mit den üblichen Niederschlagsmengen zurecht. Zuckererbsen benötigen deutlich mehr Wasser. |
Gartenmelde (grüne, rote, violette und gelbe Sorten) und
Baumspinat |
Aussaat im Februar. Boden gut Düngen, | Kann auch während der Blüte noch geerntet werden. Wird als Blattgemüse geerntet. Schmeckt mit Spinat gemischt und wie Spinat zubereitet sehr gut. Die jungen Blätter schmecken auch im Blattsalat |
Grüner Spargel | Die Spinnenartigen Pflanzen werden 1x gepflanzt und 7 Jahre beerntet | Nach Johanni (24.06) nicht mehr ernten, damit die Pflanzenwurzel wieder Kraft schöpfen kann. Trockenes Asparaguskraut nach dem Einziehen im Oktober abschneiden. |
Kichererbse | Aussaat nach den Eisheiligen | Kommt mit Trockenheit nach dem Anwachsen sehr gut zurecht. Ernte nach 8-12 Wochen, wenn die Fruchthüllen gelb werden. |
Mangold | Direktsaat im April | Der milde Sommerspinat ist mit der Roten Beete verwandt. Er schmeckt als Spinat, als gefüllte Roulade, fein geschnitten in der Lasagne …. |
Puffbohne „Priamus“ | Aussaat im Februar | Keimt und wächst bereits bei wenigen Plus-Graden. Ernte in der Milchreife! Ca. Anfang Mai. Die Körner haben sich zu voller Größe entwickelt und sind noch nicht trocken, wenn man mit dem Fingernagel hineinpikt. |
Rote Beete | Aussaat von März bis Juni | Müssen erst gegossen werden, wenn sich die Blätter einrollen |
Rübstiel „Nemesia“ | Aussaat im Februar | Rübstiel sind eigentlich Mairüben, welche zugunsten ihrer Blattmasse keine Knollen mehr bilden. Schmeckt im Blattsalat oder wie Spinat kurz gekocht. |
Schwarzwurzel und Haferwurzel | Aussaat Anfang März, am besten in ein Hochbeet, welches sich zerlegen lässt – wegen der Ernte der langen Wurzeln (z.Bsp. Lattenkomposter) | Die Wurzeln benötigen wegen ihrer tiefen Wurzeln wenig Wasser. Schwarzwurzeln werden vor dem Verzehr geschält und sofort in Essigwasser gelegt, damit sie sich nicht braun verfärben. Haferwurzeln werden nur gründlich geschrubbt, bevor sie gekocht werden können. Wurzeln, welche blühen sind zäh und können nicht mehr genossen werden. |
Tief wurzelnde Gelberüben z. Bsp. „Nantaise“ | Aussaat Mitte April | Nach dem Auflaufen gut vereinzeln, damit große Möhren entstehen können. Mit Gemüseschutznetz gegen Möhrenfliege abdecken. |
Tomaten „Cocktailtomate Primabella und Cerise Gelb” | Voranzucht im März | Die angegebenen Sorten benötigen einmal eingewurzelt wenig Wasser. Können mit Eiskraut unterpflanzt werden. |
Topinambur (Erdbirne) | Einmal legen Dauergemüse | Gehört zur Gattung der Sonnenblumen. Knollen enthalten Inulin und sind für Diabetiker gut geeignet. Die Knollen können geerntet werden, solange der Boden Frostfrei ist. Immer nur die aktuell benötigten Mengen ernten, nicht lagerfähig. |
Weißkraut „Unterpleichfelder Weißkraut“ und Rotkraut | Direktsaat im April | Wächst trotz seiner tiefen Wurzeln in trockenen Sommern nur wenig. Wird dann erst im Herbst mit den Niederschlägen richtig groß. |
Winter-Kopfsalate „Mooshäuptel“; „Mombacher Winter“
Romana Salate „Teufelsohr“ Schnittsalate |
Aussaat Ende August bis Ende September | Überwintern, sofern sie noch keinen dicken Kopf gebildet haben. Auch für Gewächshaus geeignet. Die Ernte erfolgt dann im Spätwinter und Frühjahr |
Zuckererbse „Winterkefe“ | Aussaat im Oktober | Überwintert und wird im Frühjahr geerntet |
Zwiebeln, Knoblauch | Steckzwiebeln für Frühjahrs oder Winteranbau. Knoblauch kann ab September bis April gesteckt werden | Einmal angewurzelt benötigen die Zwiebelartigen wenig Wasser |
Mediterane Kräuter wie z.Bsp. Bohnenkraut, Katzenminze, Lavendel, Oregano, Rosmarin, Thymian und Zitronengras. | Diese Kräuter benötigen einmal gut Eingewurzelt kaum zusätzliches Gießen. Die Blüte von Kräutern erfreut auch heimische Insekten. |
Zwiebel rote Erfurter, Rote Beete verschiedene Sorten, Bunte Beete: Tondo die Chioggia, Bunte Möhren Harlekinmischung, Aubergine
Gemüsearten, die kaum Trockenheit vertragen
Blattgemüse wie Kopf-Salat, Bataviasalat, Rucola oder Spinat, Radieschen, Kohlrabi, Gurken, Bohnen, Blumenkohl vertragen Trockenheit nur sehr schlecht.
Sie müssen regelmäßig und gleichmäßig gegossen werden um Schossen und Platzer zu verhindern. Bohnen und Gurken stellen bei Wassermangel auch einfach das Blühen und Fruchten ein, bereits vorhandene Blüten werden einfach abgeworfen. Buschbohnen sind deutlich trockenheitsresistenter als Stangenbohnen. Rettich und Radieschen werden bei langer Trockenheit schärfer. Grundsätzlich verträgt Rettich aber Trockenheit.
Kürbis und Zucchini vertragen nur kurze Trockenzeiten, können bei längerer Trockenheit bitter und ungenießbar werden.
Chilis werden, wenn sie in der Umrötephase Wassermangel erleiden, um vieles schärfer.
Autorin Petra Herbach