Krankheiten und Schädlinge an Orchideen
Probleme mit Orchideen
Wenn die Orchidee kümmert oder Schädlinge hat:
- Verkümmernde Blüten
Wenn Blütenknospen und Blüten vorzeitig abfallen oder vertrocknen, liegt es an der Wasserversorgung. Mit dem Beginn der Blühphase steigt der Wasserbedarf von Orchideen. Leiden sie unter Durst, stoßen sie alles Überflüssige ab. Als erstes die Blüten. Gießen sie regelmäßig aber nicht zu viel. Den wenn die Wurzeln verfaulen, werden ebenfalls die Blüten als erstes abgeworfen.
Trockene Umgebungsluft kann aber ebenfalls zu Blütenabwurf führen. Stellen sie ihre Orchideen-Übertöpfe auf eine Schale mit Blähton, in der ständig Wasser steht und verdunsten kann. Die trockene Heizungsluft sollte nicht an den Orchideen vorbeistreichen. Stellen sie Orchideen lieber auf einen Platz unter dem keine Heizung läuft.
- Thripse
Thripse (Thysanoptera) zeigen sich als winzige gelbe bis dunkelbraune „Stäbchen“ auf den Unterseiten der Blätter. Die se vermehren sich vor allem im Sommer bei schwül-heißem Wetter. Wo Thripse Pflanzensaft gesaugt haben, scheinen kleine Gänge in das Gewebe gefräst worden zu sein. Die Blüten wirken an den Rändern bräunlich ausgefranst, junger Blattaustrieb verkümmert. Befallene Blüten schneidet man am besten ab. Die Blätter der ganzen Pflanze wischen sie dann mit einem feuchten Tuch ab. Wiederholen sie das Abwischen im 2-Tages-Takt. Sie können auch Florfliegenlarven (Chrysoperla carnea) bestellen. Jede Florfliegen-Larve vertilgt täglich 300 Thripse.
- Wollläuse
Wolläuse (Pseudococcidae) sind die wohl häufigste Schädlingsart an Orchideen. Vor allem bei trockener Heizungsluft und Überdüngung vermehren sich die woll- oder Schmierläuse prächtig. Unter einer weißen, pudrigen Schicht sitzen graubraune, bis 0,5 cm große Läuse und saugen Saft. Gerne fressen sie an Blütenknospen, Blüten und jungen sprießenden Blättern. Sie sitzen in den Blattachseln fest. Manchmal haben Kolonien auch die Wurzeln befallen. Dann hilft nur, die Pflanze auszutopfen. Anschließend wird die gesamte Pflanze in einer Lösung aus 1 Liter Wasser, 16 ml Spiritus und 16 ml Schmierseife = Kaliseife, gründlich gewaschen. Danach kann sie wieder in neues! Orchideen-Substrat eingetopft werden. Besprühen sie mit der angegeben Lösung im 2 wöchigem Rhythmus ihre Orchideen um auch die letzten Schädlinge in den Pflanzenschuppen los zu werden. Gerne kann mit der Lösung auch monatlich vorbeugend gespritzt werden.
- Wurzelfäule
Gesunde Orchideen-Wurzeln sind fleischig fest, grün oder silbrig grau. Wenn sie dunkelbraun bis schwarz sind, hohl, weich oder gar schmierig hat die Wurzelfäule (Phytophthora)zugeschlagen. Meist wurde zu viel gegossen und das Gießwasser steht im Übertopf. Entfernen sie die befallenen Wurzeln, topfen sie in neues Orchideen-Substrat um. Tauchen sie künftig ihre Orchideen lieber in einen Eimer Wasser ein statt zu gießen. Lassen sie die Pflanze 1-2 Minuten gründlich im Wasser vollsaugen. Anschließend lassen sie die Pflanze gründlich abtropfen, dann wieder in den Übertopf stellen. Ein Orchideen-Übertopf ist überlang, der Innen-Topf hängt sozusagen in der Luft, damit überschüssiges Wasser nicht an die Wurzeln gelangen kann.
- Knitterwuchs
Vor allem bei Miltonia- aber auch bei Odontoglossum-Arten ziehen sich neue Blätter manchmal zusammen wie eine Zieharmonika. Der Knitterwuchs kommt von Pflegefehlern. Es wurde zu viel oder zu wenig gegossen und die Pflanze steht zu kalt oder zu warm. Deshalb hat die Pflanze phasenweise zu wachsen aufgehört.
- Falsche Spinnmilben
Anders als echte Spinnmilben, bilden Falsche Spinnmilben (Tenuipalpiadae) kein Gespinst, sind aber auf Phalaenopsis Schmetterlingsorchideen häufiger anzutreffen. Ein silbriger Schleier auf der Blattoberseite deutet schon darauf hin, dass sich auf der Unterseite viele winzige rote Milben tummeln. Da der Befall oft zu spät erkannt wird, lässt sich nicht mehr viel machen. Wer laufend mit der Lupe kontrolliert, kann kleine Herde abwischen, den der Schädling verbreitet sich langsam. Es hilft die selbe Sprühlösung wie bei Schildläusen.
- Schildläuse
Schildläuse (Cocciodea) fallen oft erst auf, wenn der Befall schon fortgeschritten ist. Ausgeschiedene klebrige Honigtautröpfchen weisen auf die Saftsauger hin, die bewegungslos unter ihren Wachsdeckeln auf den Blättern und Blütentrieben sitzen. Die Wachsdeckel sind zuerst durchsichtig und später braun. Manche Schildläuse können mit ihren giftigen Speichel das Wachstum der Pflanze regelrecht hemmen. Anfangs kann man sie mit einer Zahnbürste abstreifen und mit einem feuchten Lappen abwischen. Kratzt man nur den Deckel ab, legt man die Brut frei, die sich bei Muttertier versteckt. Es hilft auch hier die selbe Sprühlösung wie bei Schildläusen.
- Bakteriennassfäule
Beginnende Bakteriennassfäule Blatt im Endstadium. Werfen sie die Orchidee besser weg.
Hohe Temperaturen, sehr feuchte Luft und wenig Licht sind die Ursachen für Bakteriennassfäule (Erwinia). Meist junge Blätter bekommen glasige, gelbliche Flecken und verfaulen. Gegen Bakteriosen hilft gute Pflege. Achten sie auf Schädlinge den die öffnen der Bakteriennassfäule alle Pforten.
Autorin Petra Herbach