Terra Preta.

Was bringt die Supererde?

Was ist Terra Preta?

Terra Preta (portugiesisch: schwarze Erde) ist eine Errungenschaft der alten indianischen Hochkulturen im Amazonasbecken. Hochkulturen hielt man bisher in dieser „grünen Hölle“ für unmöglich. Dennoch haben sich dort vor 500 und mehr Jahren fünf bis 25 Millionen Menschen von den Früchten ihrer „Gartenstädte“ ernährt. Terra Preta besteht aus Pflanzenkohle, Tongranulat, Mist, Kompost und fermentierten Pflanzenresten. Aber ist Terra Preta im heimischen Garten nötig.

Betrachten wir zunächst den Hauptbestandteil Pflanzenkohle:

 

Pflanzenkohle…

…verbessert nur sandige und tonig-lehmige Böden nachhaltig. Andere Böden benötigen dies nicht.

… fördert den Humusaufbau

..hat einen hohen PHWert und verbessert saure Böden

4,8                   6,5                               7,5

Sauer              optimal                       basisch

… wird von Pflanzen welche saure Böden lieben nicht vertragen. Z.Bsp. Heidelbeeren, Heidekraut, Azaleen, Rhododendren. Manche Gemüsesorten profitieren erst im 2-ten Jahr von der Pflanzenkohle, da erst chemische Verbindungen mit den Nährstoffen eingegangen werden.

…muß vor dem Ausbringen immer mit Nährstoffen versetzt werden: Gülle, Mist, Stickstoff-Dünger, Pflanzenreste

…wird aus Holz aus nachhaltiger Bewirtschaftung, Strauchschnitt, Getreidespelzem, Resten der Lebenmittelindustrie oder Engergiepflanzen wie Zuckerrüben und Sonnenblumen hergestellt.

…kann ausschließlich mit Pyrolyseofen unter Luftabschluß produziert werden. Kontrollierte Verbrennung. Holz im Holzofen, Kachelofen oder Grill verbrennt unkontrolliert, es entstehen krebserregende Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und Schwermetalle

…muss mit dem European Biochar Certificat (EBC) gekennzeichnet sein, dann ist es auf Schwermetalle, Dioxine und Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) getestet. Die Abgase in der Pyrolyseverbrennung werden gefiltert und die Abwärme genutzt.

Fazit: Pflanzenkohle kann nicht selbst hergestellt werden, weil sie dann sehr giftige Stoffe enthält. Sie muss aus EBC-Zertifizierter Herstellung gekauft werden.

Grillkohle und Asche aus Holzöfen ist nicht für Terra Preta geeignet. Beides enthält für den Menschen giftige Stoffe, welche von den Gemüsepflanzen beim wachsen aufgenommen werden!

Arbeitsschritte um mit gekaufter Pflanzenkohle Terra Preta herzustellen:

Torf und Rossmist werden unter anderem zum Herstellen von Terra Preta benötigt.

Für 700 l benötigst du folgende Mengen:

  1. 30 kg gekaufte Pflanzenkohle (10 – 15 %) klein stampfen und mit 150 Liter Tiermist von Pflanzenfressern (20 %) mischen.
  2. 1 Liter gekaufte effektive Mikroorganismen (EM) und 5 Liter selbst hergestellte Pflanzenjauche (z.Bsp. von Brennnesseln und Beinwell) hinzugeben.
  3. nach einer Weile 450 l Kompost (60 %) und 15 kg Gesteinsmehl (beimischen und wässern. Der Kompost sollte gut gereift und gesiebt sein.
  4. Als Erdhaufen mit Bodenkontakt reifen lassen (einige Wochen ca. 50 Tage). Damit Mikroorganismen wirken können.
  5. im Garten ausbringen. Ca. 5 Liter je m²

Diese Terra Preta als Bodenhilfsstoff trägt zur Verbesserung von sandigen und tonig-lehmigen Böden bei. Ein Vorteil ist direkt in den Zutaten begründet: Terra Preta liefert Nährstoffe für die Pflanzen. Zudem sorgt sie dafür, dass der Boden die Feuchtigkeit und somit Wasser besser halten kann. Das hilft vor allem in trockenen Sommern.

Humusreiche, lehmige Gartenböden benötigen Terra Preta nicht.

Autorin: Petra Herbach