Was tun gegen Schädlinge und Krankheiten an Topfpflanzen

  • Blattläuse: Waschen sie die Pflanze erst mal gründlich ab. Damit die Erde im Topf nicht mit weggespült wird, empfiehlt es sich den Erdballen mitsamt Topf bis zum Pflanzenhals in Zeitung zu wickeln. Die Zeitung kann nach dem Waschen weggeworfen werden. Dann haben sie schon viele Läuse entfernt.
  • Blattläuse mit Waschnuss-Sud bekämpfen: 1 Handvoll Waschnüsse mit 3 Liter Wasser aufkochen. 15 Min sanft köcheln lassen. Mit dem abgekühlten Sud die befallenen Pflanzen tropfnass spritzen. 1x im Abstand von 1 Woche wiederholen. Da die indische Waschnuss ungiftig ist, können damit auch Zimmerpflanzen behandelt werden. Waschnüsse kann man im Reformhaus oder im Bio-Supermarkt kaufen.
  • Blattläuse mit Kräutertees bekämpfen: Selbst gemachte Spritzbrühen aus Rainfarn, Rhabarberblättern, Wurm- und Adlerfarn oder Wermut haben sich gegen Blattläuse bewährt. Dazu einen starken Tee kochen und erkaltet die Pflanzen von allen Seiten tropfnass spritzen.
  • Läuse und andere saugende Insekten: Verwenden sie Spruzit von Neudorf. Es ist auf Rapsöl-Neem-Basis. Ich sprühe die Pflanzen entweder bei mindestens 10 Grad Plus im Freien, oder in der Badewanne, damit sich die restlichen Spruzid-Flecken gut abwaschen lassen. Die Pflanzen müssen von allen Seiten tropfnass gespritzt werden. Nach 1-2 Wochen die Prozedur nochmals wiederholen, damit auch die letzten Läuse vernichtet werden.
  • rote Spinne (Spinnmilben) hier hilft ein Efeu-Tee: 2 Hand voll frische Efeublätter (Vorsicht, Efeu ist giftig. Empfindliche Menschen bitte Handschuhe tragen). Die Efeublätter mit 1 Liter kochendem Wasser überbrühen. 1 Stunde ziehen und dabei abkühlen lassen. Durch einen Kaffeefilter sieben. 1:4 mit Wasser verdünnen und alle 3 Tage sprühen, bis auch mit der Lupe keine Spinnmilben mehr sichtbar sind.
  • Saugende Insekten, Wollläuse oder Schildläuse: Hier kann man sich eine Öl-Lösung auch selbst herstellen. 1/2 Liter Wasser mit 2 Eßl Öl (Sonnenblumenöl, Rapsöl oder besonders wirksam 1 Eßl Orangenöl (es greift auch die Panzer von Schildläusen an) vermengen. 1 Spritzer Spülmittel zugeben, damit sich das Öl beim verrühren löst und eine Emulsion entsteht. Alle 3 Tage die Pflanzen damit tropfnass spritzen. Bis auch mit der Lupe eine Schädlinge mehr zu sehen sind.
  • Saugende Insekten, Wollläuse, Schildläuse und rote Spinnmilbe:  Es hilft eine Kali-Seifenlösung. Dies ist eine medizinische Schmierseife. Lösen sie 1 Eßl Kaliseife in 1 Liter kaltem Wasser auf uns sprühen sie die Pflanze von allen Seiten, vor allem die Blätter auch von unten tropfnass. Wiederholen sie dies alle 2 Wochen, damit auch die Tierchen welche aus den verbleibenden Eiern schlüpfen erwischt werden.
  • Schildläuse an Zimmerpflanzen: gehören zu den ganz besonders hartnäckigen Schädlingen. 1. Alle sichtbaren Tiere abkratzen. 2. mit 60 % Alkohol alle Blätter der Pflanzen abwischen. Anschließend tropfnass mit einem Mittel auf Parafinölbasis besprühen. (Mittel auf  Parafinölbasis sind in diesem Fall wirksamer als Rapsöl-Produkte) Dabei die Pflanze von oben und auch die Blattunterseiten und Stiele behandeln. Da man immer ein paar Tierchen übersieht, muss diese Maßnahme 2 Wochen später nochmals durchgeführt werden. Kontrollieren sie also regelmäßig.
  • Selbst hergestellte Öllösung: 1/2 Liter Wasser mit 2 Eßl Öl (Rapsöl, Sonnenblumenöl oder besonders wirksam Orangenöl -> es greift die Panzer an. Achtung bei Orangenöl nur 1 Eßl Öl verwenden) und 1 Spritzer Spülmittel. Verrühren. Es entsteht eine Emulsion mit der die Pflanzen tropfnass gespritzt werden. Dabei überzieht man die Schädlinge mit einem Ölfilm und sie ersticken darunter. Wöchentlich wiederholen, bis auch mit einer Lupe keine frischen Schädlinge mehr sichtbar sind.
  • Schimmel im Blumentopf auf der Erde oder vorbeugend gegen Grauschimmel an Blättern und Blütenknospen: Hier kann 20 Milliliter Zimtöl auf einen Liter Wasser gegossen oder gesprüht werden. Alternativ rühren Sie 100 Milligramm Zimtpulver in einen Liter Wasser ein und gießen damit flächig über die Erde oder sie sprühen das Mittel mit einer kleinen Pflanzenspritze auf junge Triebe und Blätter. Vorsicht ist bei Aussaaten von Gemüse, Kräutern und Blumen geboten, denn Zimt wirkt nachweislich stark keimhemmend.
  • Spinnmilbe und andere saugende Insekten an Zimmerpflanzen oder Gemüse: Gelbe Pünktchen auf der Blattoberseite, unterseits winzige Tierchen und feine Gespinnste deuten auf die Spinnmilbe hin. Die Blätter vergilben und sterben ab. Befallen werden Bohnen, Gurken, Kürbis und Tomaten. Schädlingsfrei Spruzid besteht aus Rapsöl und Natur-Payrethrum. Letzteres wird aus einer im Afrika wachsenden Chrysanthemen-Art hergestellt. Spruzid wirkt gegen viele saugende Insekten wie Läuse, Spinnmilben, Wolläuse, Schildläuse, Tripse, Raupen und Käfer. Ein weiterer Vorteil Spruzid ist im ökologischen Landbau zugelassen. Die Wartezeit zwischen Spritzung und Genuss des Gemüses oder der Kräuter beträgt nur 7 Tage.  Sollte also ein Zurückschneiden und Abwaschen mit Wasser (z.Bsp. bei Kräutern) keine Abhilfe bringen. Ist Spruzid ein mildes Mittel. Aber unbedingt die Bedienungsanleitung genau durchlesen und einhalten.  (Etikett der Flasche lässt sich seitlich öffnen!).
  • Im Gewächshaus können sie Raubmilben einsetzen.
  • Spinnmilben mögen keine Feuchtigkeit, spritzen sie Vormittags ihre Pflanzen tropfnass, dann können sie über den Tag gut abtrocknen und die Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus wird erhöht.
  • Oder Spritzung mit Efeutee: 2 Hand voll frische Efeublätter (Vorsicht, Efeu ist giftig. Empfindliche Menschen sollten mit Handschuhen arbeiten.) Die Efeublätter mit 1 Liter kochendem Wasser überbrühen. 1 Stunde ziehen und abkühlen lassen. Den Sud 1:4 mit Wasser verdünnen und alle 3 Tage die Pflanzen tropfnass spritzen.  Da Efeu giftig ist, NICHT bei Nutzpflanzen (Gemüse oder Kräuter) anwenden.
  • Trauermücken in der Erde von Zimmerpflanzen. Sie haben ihre Zimmerpflanzen in frische Erde umgetopft und nun fliegen bei jedem Gießen Wolken von kleinen Fliegen auf. Dann handelt es sich um Trauermücken. Sie legen ihre Eier in die Pflanzerde, wo sich im feuchten Milieu die kleinen Mücken entwickeln. Stecken sie Gelbtafeln in die Zimmerpflanzen. Die kleinen Mücken werden von der Farbe magisch angezogen und sie sind das Problem in wenigen Wochen los. Gießen sie mit übrig gebliebenem kalten Kaffee (ohne Milch und Zucker) Verdünnt 1:1 mit Wasser. Die Eier der Trauermücke vertragen kein Koffein, für ihre Pflanzen ist Koffein ein Dünger. Eine umweltfreundliche Lösung ist auch, wenn sie den Topf in eine alte Damen-Feinstumpfhose stellen. Am Pflanzenhals wird die Strumpfhose dann zusammengebunden. Die schlüpfenden Trauermücken können so nicht mehr auffliegen und Hochzeit halten. Eine neue Eiablage wird verhindert und die aus der Erde schlüpfenden Trauermücken können nicht im Zimmer umherfliegen. Wichtig, reduzieren sie das Gießen, ihre Zimmerpflanzen stehen zu feucht, das mögen Trauermücken. Abhilfe schafft auch, wenn sie 1 cm Vogelsand auf die Erde im Blumentopf streuen, dann können die Trauermücken ebenfalls schlecht schlüpfen. Helfen soll auch wenn man Zimtpulver in die Erdoberfläche leicht einarbeitet. (Gießen mit Zimtwasser hilft nicht, da die Erde bei Trauermückenbefall eh schon zu nass ist). Lassen sie die Erde von Zimmerpflanzen zur Vorbeugung immer gut Abtrocknen, bevor sie wieder gießen. Staunässe begünstigt Trauermücken-Befall.
  • Trips (Thysanopetra): Weiße, silbrig glänzende Blätter und winzig kleine schwarze Punkte sind die Saugschäden von Trips. Thripse zeigen sich als winzige gelbe bis dunkelbraune „Stäbchen“ auf den Unterseiten der Blätter. Sie vermehren sich vor allem im Sommer bei schwül-heißem Wetter. Wo Thripse Pflanzensaft gesaugt haben, scheinen kleine Gänge in das Gewebe gefräst worden zu sein. Die Trips sind 1-3 mm groß, schwarz/grau gestreift und als Larven gelblich. Man sieht sie kaum. Sie fressen sich in die oberste Blatthaut und hinterlassen silbrige Blattflecken. Die schwarzen Punkte sind ihre Kothaufen. Verkümmerte Blätter und Triebe sind die Folge. Man kann versuchen, die Pflanzen zu retten. Schneiden sie alles Befallene ab. Ganze Stängel und von wenig befallenen Zweigen die Blätter. Nur junge Neutriebe bleiben stehen. Das Abgeschnittene wandert in die Biotonne. Waschen sie die Pflanze in der Badewanne gründlich Blatt für Blatt ab. Leben sie unter den Topf ein Handtuch, damit die Badewanne nicht verkratzt.
  • Spritzen sie mit einer Mischung aus: 1/2 Liter Wasser, 5 ml Kaliseige und 2,5 ml Neemöl. Vorsicht mit dem Neemöl bei empfindlichen Pflanzen mit samtigen Blättern. Sie werfen gerne alle Blätter ab. Spritzen sie am besten in der Badewanne, die Pflanzen tropfnass. Die Unterseite der Pflanzen und die Oberfläche des Substrates nicht vergessen. Lassen sie die Pflanzen in der Badewanne etwas abtrocknen, damit sich das Öl nicht in der ganzen Wohnung verteilt.  Die Badewanne lässt sich von dem Öl wieder gut reinigen. Stellen sie die Pflanzen separat und wiederholen sie den Spritzvorgang alle 3-5 Tage. Sie können auch Florfliegenlarven (Chrysoperla carnea) bestellen. Jede Florfliegen-Larve vertilgt täglich 300 Thripse. Dann empfiehlt es sich aber die befallenen Pflanzen in ein Mini-Gewächshaus zu stellen, damit die Florfliegen nicht im ganzen Zimmer herumschwirren.
  • Thripse, Mückenlarven, Wurzelälchen, Blatt- und Schildläuse sowie Spinnmilben: Hier kann 20 Milliliter Zimtöl auf einen Liter Wasser gegossen oder gesprüht werden. Alternativ rühren Sie 100 Milligramm Zimtpulver in einen Liter Wasser ein und gießen damit flächig über die Erde oder sie sprühen das Mittel mit einer kleinen Pflanzenspritze auf junge Triebe und Blätter. Vorsicht ist bei Aussaaten von Gemüse, Kräutern und Blumen geboten, denn Zimt wirkt nachweislich stark keimhemmend.
  • Wolläuse (Pseudococcidae) sind die wohl häufigste Schädlingsart an Orchideen. Sie kommen aber auch bei anderen Zimmerpflanzen vor. Vor allem bei trockener Heizungsluft und Überdüngung vermehren sich die Woll- oder Schmierläuse prächtig. Unter einer weißen, pudrigen Schicht sitzen graubraune, bis 0,5 cm große Läuse und saugen Saft. Gerne fressen sie an Blütenknospen, Blüten und jungen sprießenden Blättern. Sie sitzen in den Blattachseln fest. Obendrein sondern sie Honigtau ab, der Rußpilze begünstigt. Weil sich die Tiere rasant vermehren, ist schnelles Handeln gefragt. Stellen sie befallene Pflanzen in einen separaten Raum unter Quarantäne, um eine Ausbreitung auf alle Zimmerpflanzen zu verhindern. Streifen sie die wattigen Läuse mit einem feuchten Tuch oder Wattestäbchen gründlich ab. Manchmal haben Kolonien auch die Wurzeln befallen. Dann hilft nur, die Pflanze auszutopfen. Anschließend wird die gesamte Pflanze in einer Lösung aus 1 Liter Wasser, 16 ml Spiritus und 16 ml Schmierseife = Kaliseife, gründlich gewaschen. Danach kann sie wieder in neues! Orchideen-Substrat, bzw. Blumenerde eingetopft werden. Besprühen sie mit der angegeben Lösung im 2 wöchigem Rhythmus ihre Orchideen/Zimemrpflanzen um auch die letzten Schädlinge in den Pflanzenschuppen los zu werden. Gerne kann mit der Lösung auch monatlich vorbeugend gespritzt werden. Helfen soll auch das Besprühen  mit Oregano-Tee oder Mitteln auf Neemöl-Basis. Beobachten sie die Pflanze für 1-2 Wochen, bevor sie zurück an ihren alten Standort zieht. (siehe auch unter Saugende Insekten)
  • Wurzellaus: Sie leben in der Erde und saugen an den Pflanzenwurzeln. Wurzelläuse alle Wurzeln, auch viele Arten von Zimmerpflanzen ebenso wie Kakteen. Befallene Pflanzen kümmern im Wachstum. Im Freien leben rote Ameisen und Wurzelläuse in Symbiose. Die Ameisen melken die Wurzelläuse. Pflanzen, die im Freien übersommern bekommen durch einen Ameisenbefall oft Wurzelläuse.
  • Wurzelläuse bei Zimmerpflanzen sind leichter zu erkennen. Durch kurze Austopfen ist ein weißer Flaum an den Topfinnenwänden und an den Wurzeln erkennbar. Oft sind auch die Ameisen, die in der Erde ihr Nest gebaut haben noch zu sehen. Klopfen sie die alte Erde gründlich von den Pflanzenwurzeln und waschen sie diese zunächst in lauwarmen Wasser gut aus. Tauchen sie die Wurzeln der Zimmerpflanzen anschließend in ein warmes Wasserbad mit Rapsöl und Natur-Pyrethrum. Lassen sie die Wurzeln gerne 15 Minuten in diesem Wasserbad. Bei starkem Befall nach einer Woche wiederholen (Bei Fertigprodukten nach Anleitung handeln)

Autorin Petra Herbach