Nützlingsförderung für den Maulwurf
Hallo ich bin Pauli der Maulwurf
Ihr habt mich schon als Kind bei der „Sendung mit der Maus“ kennen gelernt. Natürlich lebe ich etwas anders als mein Zeichentrick-Vetter.
Da ich sehr gerne Schädlinge wie Schnecken, Engerlinge, Erdraupen, Rüsselkäfer, Schnakenlarven, Insektenlarven, fresse bin ich ein ausgesprochener Nützling im Garten. Auf pflanzliche Kost verzichte ich. Ich fresse keine Wurzeln an! Das sind die Wühlmäuse. Ich sorge mit meinen Tunneln für einen gesunden, Schädlingsfreien und gut durchlüfteten Boden. Als Einzelgänger durchstreife ich mit meinen Gängen den Garten und verteidige mein Revier vehement. Ich dulde keine anderen Maulwürfe oder gar Wühlmäuse in meinem Tunnelsystem. Maulwürfe sind Tag und Nacht aktiv und haben einen strengen Lebensrhythmus: Vier bis fünf Stunden graben und fressen, dann zwei, drei Stunden schlafen. Dann wieder graben und fressen.
Leider mögen viele Menschen und sogar Naturgärtner meine Erdhaufen nicht und jagen mich deshalb. Dabei bin ich streng geschützt und die Jagd auf mich – mich also lebend zu fangen oder gar zu töten ist verboten. Du darfst mich lediglich vertreiben. Dabei sollte jeder Gärtner stolz auf mich sein, denn ich buddle nur in guter und gesunder Erde. Somit können Sie sicher sein, dass ihre Erde von hervorragender Qualität ist, wenn sich ein Maulwurf in ihrem Garten heimisch fühlt.
Ich werde 3-6 Jahre alt. Erdhaufen mache ich, weil ich damit meine Gänge belüfte. Im Frühjahr werfe ich besonders viele Haufen auf, weil ich da eine Partnerin suche. Normalerweise bin ich ein Einzelgänger. Ich bewohne im Durchschnitt ein etwa 1.300 bis 3.400 Quadratmeter großes Revier. In der Paarungszeit im Frühling vergrößern die männlichen Tiere ihr Revier sehr stark, sodass es sich mit dem der Weibchen überschneidet. Nach der Paarung gehen Männchen und Weibchen wieder getrennte Wege. Ich bin standorttreu und bleibe so lange in deinem Garten, solange es genügend Futter, sprich Maden, Egerlinge und Co. gibt.
Vorteil für dich:
Die Erde von Maulwurfshügel eignet sich hervorragend zur Aussaat. Sie ist feinkrümelig, nährstoffarm und weitgehend keimfrei, da der Maulwurf die Erde auswirft, die unterhalb der nährstoffreichen Bodenschicht liegt. Mit etwas Sand vermischt, eignet sich diese Mischung sehr gut zum Keimen und zur Aufzucht der Sämlinge.
Weiterer Vorteil, ein schädlingsfreier, gut durchlüfteter Boden.
Freue dich also, wenn ich bei dir einziehe.
Das Tierschutzgesetzt
Wer einen Maulwurf nicht verjagt, sondern tötet, muss als Strafe mit einem Bußgeld rechnen. Das Tierschutzgesetz sieht Strafzahlungen in Höhe von bis zu 50.000 Euro vor. Das gilt auch, wenn jemand einen Maulwurf einfängt, um ihn umzusiedeln, oder seine unterirdischen Gänge zerstört bzw. mit Wasser flutet.
Du darfst mich nur vertreiben:
- Der Maulwurf mag es nicht, wenn man täglich seine Maulwurfshügel einebnet.
- Auch ständiges Rasen mähen lässt ihn weiter ziehen, er mag den Lärm und die Erschütterung des Bodens nicht
Aber apropos Lärm: Sogenannte Schall- oder Ultraschallgeräte helfen nicht, da ein Gewöhnungseffekt entsteht.
- Ein bekanntes Hausmittel gegen Maulwürfe ist beispielsweise saure Milch oder Buttermilch. Aber auch Hundehaare, Wermutjauche, Holunderjauche oder Brennnesseljauche vertreiben den Maulwurf. Du kannst auch in jeden Eingang unter den Maulwurfshügel zerdrückte Knoblauchknollen stecken. Helfen soll auch Essig oder Essig-Essenz. Ein paar Tropfen Essig oder Essigessenz auf einen Lappen träufeln und diesen in die Öffnung des Maulwurfshügels legen. Wichtig: Bei mehreren Erdhügeln bekommt jeder seinen eigenen Lappen. Wiederholen Sie diese Maßnahme zwei- bis dreimal pro Woche. Sie können auch in jeden Hügel einen Fischkopf stecken, das stinkt dem Maulwurf auch gewaltig.
Helfen diese Mittel nicht, kannst du speziell entwickelte Vertreibungsmittel kaufen und nutzen, die auf Duftstoffen basieren.
Um herauszufinden, ob es sich bei deinem Garten-Mitbewohner um einen geschützten Maulwurf oder um eine gefräßige Wühlmaus handelt, wendet man die sogenannte Wühlprobe an. Dazu öffnet man die gegrabenen Tunnel und wartet einen Tag ab. Sind die Löcher wieder verschlossen, handelt es sich um eine Wühlmaus. Maulwürfe reparieren nicht. Siehe hierzu auch unter Gartenblock „Wühlmaus“
Autorin: Petra Herbach