Tulpen für mehrere Jahre – Ausdauernde Sorten
Während Osterglocken viele, viele Jahre wieder kommen. Halten viele Tulpen-Sorten leider nur ein Jahr durch. Doch es gibt auch Arten und Züchtungen, die lange Freude bereiten.
Haben sie sich auch schon einmal gefragt, wo im Frühling die Unmengen an Tulpen bleiben, die letztes Jahr in ihrem Garten geblüht haben? Selbst bei nassen Böden oder Wühlmausüberfällen sollte doch die ein oder andere wieder auftauchen? Der Grund ist, dass die meisten Tulpen nur einmal aufblühen. Das Sortiment ist durch Züchtungsarbeit kaum mehr zu überblicken. 5.000 Arten und Sorten sind mindestens erhältlich. Darunter befinden sich etwa 50-60 langlebige Tulpenzüchtungen. Und die langlebigen Wildtulpen. Je nach Blütenform sind die Tulpen in verschiedene Gruppen eingeteilt. Unter ihnen gibt es drei, die besonders sind: Darwin-Tulpen, Lilienblütige Tulpen und Viridiflora-Tulpen. Denn sie bergen Sorten, die nicht nur gut aussehen, sondern obendrein langlebig sind. Bei guter Pflege blühen diese Tulpen drei bis fünf Jahre erneut auf. Und Wildtulpen können sich im Garten sogar vermehren.
Wildtulpe „Tarda“
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Wildtulpen
Wildtulpen umfassen weltweit etwa zwanzig Arten. Einige davon haben in unseren Gärten großes Potential, dauerhaft Beete und Wiesen zu bereichern. Denn sie vermehren sich in der Regel über Brutzwiebeln und Samen. Innerhalb von 10-12 Jahren können sie sich verzehnfachen. Ursprünglisch sind Wild-Tulpen in den Steppen und Hochtäler Zentralasiens und im südöstlichen Mittelmeerraum zu Hause. Mit unseren nach-kalten Winterwettern kommen folgende Arten gut zurecht.:
- Weinberg-Tulpe, auch Waldtulpe genannt (Tulipa sylvestris)
- Felsentulpe (Tulipa saxatilis)
- Damen-Tulpe (T. clusiana) „Tinka“ (weiß-rot), „LadyJane“
- Gnomen-Tulpe (T. turkestanica) (auch für sonnige Steingärten geeignet)
- Seerosen-Tulpe (T. kaufmanniana) „The First“ (Züchtung aus der wilden Seerosentulpe)
- Stern-Tulpe (T. tarda) (auch für sonnige Steingärten geeignet)
- Zwerg-Tulpe (T. humilis) (auch für sonnige Steingärten geeignet)
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Darwin-Tulpen, Lilienblüte Tulpen, Viridiflora-Tulpen Unterscheidung und Sorten
Viridiflora Tulpe „Spring Green“
Viridiflora Tulpen zeichnen sich durch grün geflammte Streifen auf den Blütenblättern aus. Ihre extravaganten Blüten haben eine außerordentlich lange Blütezeit. Sie blühen spät, etwa ab Mitte Mai und eignen sich für Sonne und Halbschatten.
- „Spring Green“ (weiß oder rosa mit hellgrünen Streifen)
- „Groenland“ (rosa mit hellgrünen Streifen)
- „Green Mile“ (gelb mit grünen Streifen)
- „China Town“ (Weiß rosa geflammt mit grünen Streifen)
- „Orange Marmelade“ (Orange mit grünen Streifen)
- „Flamming Spring Green“ (Weiß mit roten Flammen und grünen Streifen)
Lilienblütige Tulpe „Marilyn“
Lilienblüte Tulpen bezaubern mit Eleganz. Ihre spitzen, nach außen gebogenen Blütenblätter entfalten sich aus schlanken Knospen. Die standfesten Stängel der Lilienblüten Tulpen können bis zu 70 cm hoch werden. Ihre Blütezeit erstreckt sich über mehrere Wochen. Sie sind recht regenfest und gute Schnittblumen.
- „Ballerina“ (rot-orangefarbig)
- „Marilyn“ (rot-weiß geflammt)
- „Merlot“ (dunkelrot)
- „Dutch Grown“ (gelb)
- „White Triumphator“ (weiß)
- „Elegant Lady“ (zartrosa)
Darwin-Tulpe „Apeldorn`s Elite“
Darwin-Tulpen sind robuste Tulpen mit hohen stabilen Stängeln auf denen spektakuläre große Blüten thronen. Ihr Blütendurchmesser kann bis zu sieben Zentimeter betragen. Ein sonniger bis halbschattiger Standort ist für Darwin-Tulpen bestens geeignet.
- „Design Impression“ (riesige rosa-orange Blüten)
- „Black Hero“ (sehr dunkelviolette Sorte, blüht lang und spät)
- „Daydream“ (gelb-orange)
- „Light and dreamy“ (pink)
- „Apeldorn`s Elite“ (gelb-rot geflammt)
- „Red Impression“ (leuchtend rot)
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Was Tulpen nicht wollen!
Die eigensinnigen Tulpen reagieren verschnupft auf anhaltende Nässe und Kälte. Dann schieben sie im Frühling zwar ein paar Blätter, aber sie blühen nur spärlich. Damit die Zwiebeln nicht faulen und genügend Nährstoffe bekommen, sollte der Boden durchlässig und Humusreich sein. Schwere Lehmböden müssen deshalb vor dem Einpflanzen der Zwiebeln gründlich gelockert und großflächig mit Sand versetzt werden. Aber reine Sandböden sind keine Option, da die Tulpen dann zu weinig Nährstoffe enthalten.
Tulpen lieben halbschattige Standorte mit Morgensonne. 6 Stunden Sonne am Tag sind optimal. Aber Mittagshitze tut ihnen nicht gut. In ausschließlich schattigen Lagen fühlen sich die Weinberg-Tulpe (T. sylvestris) und die Zwerg-Tulpe (T. batalinii) „Bright Gem“ wohl.
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Tulpen pflanzen
Der beste Zeitpunkt, Tulpen zu pflanzen, ist Mitte November. Dann liegen die Bodentemperaturen konstant unter 9 Grad Celsius. Etwas Schafwolle als Dünger im Pflanzloch oder Horngries versorgt die Zwiebeln lange mit Nährstoffen.
Anfang März, sobald sich die ersten grünen Spitzen zeigen kann man nährstoffarme Boden noch einmal organisch mit etwas Horngries düngen. Nach der Blüte hilft es, mit für Pflanzen schnell verfügbarer verdünnter Brennnessel-Jauche zu gießen, damit die Tulpen wieder viel Kraft in den Zwiebeln speichern.
Bei sonnig-warmem Wetter um die 20 Grad Celsius und langen Trockenperioden, die es im April durchaus schon gegeben hat, sollten Tulpen in der Wachstumsphase einmal die Woche gegossen werden.
Nach der Blüte hilft es die Blütenköpfe auszubrechen, damit die Tulpe keine Kraft in die Samenbildung verschwendet und alle Kraft in die Zwiebel speichert.
Im Juli vertrocknen dann die Tulpenblätter und lassen sich braun geworden leicht absammeln und auf den Kompost entsorgen. Wer seine grünen Tulpenblätter abschneidet, wird keine zweite Blüte erleben.
Autorin: Petra Herbach