Nützlingsförderung für (nicht nur Schnecken-jagende) Käfer

Hallo ich bin der schwarze Schneckenjäger

Die Menschen lieben mich weil ich wie mein Name schon sagt Schnecken jage. Ich lebe sehr versteckt. Mein abgeflachter, kurzer schwarzer Körper ermöglicht es mir in enge Spalten zu kriechen. Wir schwarzen Schneckenjäger gehören zu den Aaskäfern und jagen am Boden Schnecken. Bei Gehäuseschnecken kann ich mit meinem schmalen, abstehenden Kopf in die Gehäuse vordringen, falls die Schnecke sich zurückgezogen hat, um sie mit einem Giftbiss zu töten. Meine Kinder, die Larven sind ebenfalls schwarz und flach; auch sie ernähren sich von Schnecken. Sie verpuppen sich im Boden. Bei Gefahr sondere ich eine gelbliche Flüssigkeit aus und ziehen den Kopf unter mein Halsschild zurück. Das bewahrt mich manchmal davor, von Vögeln verspeist zu werden. Auch andere mit mir verwandte Aaskäfer verspeisen Schnecken. Dann gibt es da noch die Weichkäfer-Arten, welche sich ebenfalls räuberisch von Spinnmilben, Insekten, Pflanzensauger oder kleinen Schnecken ernähren. Die Weichkäfer überwintern als Larve. Und die Larven der Glühwürmchen ernähren sich während ihres 3-4-jährigen Larvenstadiums ebenfalls ausschließlich von Schnecken. (Siehe hierzu auch Nützlingsförderung Glühwürmchen).

Andere Käferarten, wie z.B. die Nashornkäfer, Gold-Rosenkäfer oder Asseln gehören zu den netten Müllmännern. Ihre Egerlinge kümmern sich um die grobe Zerkleinerung deines Kompostes. Da die Egerlinge nicht unbedingt Schönheiten sind, erschließt sich ihr Charme nicht sofort und so werden viele von ihnen von Menschen getötet.

Nashornkäfer                                                         Gold Rosenkäfer                                      Engerling von Gold Rosenkäfer

Wir Käfer haben viele Fressfeinde wie Meise, Igel oder Spitzmaus. Aber diese Nützlinge müssen schließlich auch leben. Reduziert sich die Anzahl der Käfer in deinem Garten, verhungern Igel, Vogel und Co.

7.000 Käferarten gibt es in Deutschland

Was ich liebe und brauche:

  • Totholz ist ideal für viele Nützlinge. Käfer bohren Löcher, diese alten Gänge werden von diversen Hautflüglern wie Schlupfwespen oder Schwebefliegen besiedelt. Manche Arten beißen sogar eigene Kanäle frei. Also lassen sie dicke Äste durchaus im Garten liegen.
  • Laubhaufen und alte Pflanzenstängel zwischen den Blumenstauden liegen lassen hilft ebenfalls. Darin verstecken wir uns und wir finden ideale Nistplätze für unsere Eier.
  • Auch Steinhaufen lieben wir.
  • Kohlsorten oder Doldenblütler wie die Wilde Möhre z.B. sind bei ausgewachsenen Käfern als Nahrungsquelle sehr beliebt. Während die Käfer am Pollen naschen, erledigen sie noch wichtige Bestäubungsarbeit.
  • Toll ist es, wenn sie einen sogenannten Käferkeller in Ihrem Garten anlegen. Darin wohnen nicht nur wir Käfer, sondern auch viele andere Nützlinge wie z.B. Amphibien gerne.

Was ich nicht mag oder was mich sogar umbringt:

  • Chemische Spritzmittel
  • Ausgeräumte Gärten ohne Laub, Mulch, Totholz und Hecken.

Wie du einen Käferkeller bauen kannst 

  1. Der Standort sollte halbschattig sein. Graben sie dort ein 50 cm tiefes Loch, mit einem Durchmesser von ca. 70 cm. Gerne kann der Käferkeller aber auch größer sein.
  2. Unbehandelte Äste, Zweige und Stämme in verschiedenen Größen und Verwitterungsstadien werden in dem Käferkeller senkrecht aufgestellt. Die aufgestellten Holzstämme können mit einem Erde-Sandgemisch etwas aufgefüllt und befestigt werden. Richtig morsche Stämme legen sie unten in den Käferkeller, damit möglichst schnell eine Mulmschicht entsteht. Einige Stämme und dicke Äste werden auch kreuz und quer auf dem Boden gestapelt, so dass möglichst viele Hohlräume entstehen. Außerdem finden die aufgestellten Stämme so einen noch besseren Halt.
  3. Einen Teil der Lücken zwischen dem Holz und das restliche Loch im Boden stopfen sie nun mit Holzhäcksel, Laub, Pflanzenstängel, Stroh, Heu und Sägemehl aus.
  4. Sie können auch noch ein paar Steine dazwischen häufen, auch in den Lücken von warmen Steinen versstecken sich Käfer gerne.

Autorin: Petra Herbach