Zünsler biologisch, mechanisch bekämpfen

Viel ist geschrieben worden zur Bekämpfung des Buchsbaumzünslers, aber wer möchte schon Gift im eigenen Garten verwenden. Neueste Erkenntnisse besagen, dass Meisen die Raupen doch recht gerne von den Buchsbäumen pflücken – vorausgesetzt der Buchsbaum ist nicht zu dicht gewachsen. Wir haben recht viele Meisen im Garten, wollten uns aber nicht vollständig auf die Vogelwelt verlassen.

Die einfachste und zudem noch biologisch einwandfreie Methode zur Bekämpfung – Spritzen sie Raupen und Eier einfach weg. Nicht mit Gift! Sondern mit einem scharfen Wasserstrahl. Gut funktioniert dies mit dem Wasserschlauch, der auf einen sehr konzentrierten und starken Wasserstrahl eingestellt wurde. Noch besser funktioniert es mit einem Kärcher-Gerät. Zugegeben, es kostet etwas Mühe und Geduld. Den die Prozedur muss alle 2 Wochen wiederholt werden. Die fortgespülten Raupen und Eier kriechen nicht zurück auf den Buchs und vertrocknen und verhungern am Boden oder werden von Vögeln gefressen.

Wir selbst haben damit beste Erfahrung gemacht und unsere selbst gezogenen Formbuchs so erhalten können. Da wir die Buchs selbst zu Schnecken, Eichhörnchen, Herz, Vogel, Bärchen usw. geformt habe, hing unser Herzblut doch recht daran. So waren wir auch gerne bereit, regelmäßig das Kärcher-Gerät auszupacken. 

Weitere milde biologische Mittel sind:

  • Regelmäßige Kontrolle von April bis September. Dabei vor allem in das Strauchinnere schauen um dort nach Eiern, Raupen und Gespinsten zu suchen. Zünslerfallen locken und fangen männliche Falter und geben Aufschluss über den zu befürchtenden Befall. Je früher der Befall endeckt wird, desto höher ist die Chance, einem Strauch das Leben zu retten.
  • Sobald die ersten Eier, Raupen und Gespinste gesichtet sind heißt es absammeln, herausschneiden von Gespinsten und mit dem Kärcher gründlich durchspülen. 
  • Wer möchte kann mit Bacillus thuringiensis- oder Neem-Präparaten spritzen. Diese wirken gegen die übersehenen Raupen. Die Tiere stellen das Fressen ein und fallen ab. Gezielt angewendet, schaden diese Mittel keinem Nützling. Lesen sie aber unbedingt die Gebrauchsanweisung auf den Präparaten gut durch und befolgen sie diese auch.
  • Manche Gärtner berichten von guten Erfahrungen mit dem Bestäuben mit Algenkalk oder Gesteinsmehl. Dies muss aber auch gründlich ins innere des Buchses gestreut werden. Nach jedem Regen erneuern.

Einen Ausführlichen Bericht über den Buchsbaum-Zünsler können sie im Gartenratgeber 04/2019, Seite 102 und 103 lesen.

Aus dem Leben des Zünslers – lerne deinen Feind kennen

Die Raupen überwintern sicher eingewickelt in einen Kokon und gerollten Buchs-Blättern. Ende März, Anfang April startet das große Fressen – Anfangs im Inneren der Sträucher, später auch am Kronenrand, erst am Laub, dann an der Rinde. Spätestens wenn die Rinde verzehrt ist, stirbt der Buchs ab. Weil die Tiere im dichten, immergrünen Blattwerk schwer zu sehen sind, entdecken Gärtner den Zünsler oft erst, wenn ganze Triebe absterben, die Raupen sich zum Verpuppen in Gespinste hüllen und der Strauch bereits stark in Mitleidenschaft gezogen ist. Ein so geschwächter Buchs hat kaum Zeit sich zu regenerieren, denn alle zwei bis drei Monate fliegt eine neue Generation Falter, deren Weibchen bis zu 150 linsenförmige, gelbgrüne Eier legen: auf die Unterseite der Blätter! Weil die Entwicklung der Raupen bis zum Falter mit steigenden Temperaturen immer schneller verläuft, bringen es die Tiere in Mitteleuropa auf drei bis vier Generationen.

Lavendel statt Buchs

Eine niedere Buchsbaumhecke welche wir nicht so aufwändig mit Wasser bespritzen konnten und wollten haben wir durch eine Lavendel-Hecke ersetzt. Nun blüht es von Juni bis zum Frost in den Farben rosa, weiß und violett. Außerdem freut diese Lavendelhecke die Insekten mehr als eine Buchsbaumhecke. Und die Besitzer erfreuen die Duftsäckchen, welche sich aus den Lavendelblüten herstellen lassen. Diese hänge ich in den Kleiderschrank. Das vertreibt Kleidermotten. Außerdem kann man mit den Säckchen auch einen starken Lavendeltee herstellen, welcher einen herrlich entspannenden Badezusatz ergibt.

Autorin Petra Herbach