Oktober (Vollherbst)

Am ersten Sonntag nach Michaelis (29.9) feiern wir Erntedankfest!

Trägt´s Häschen lang sein Sommerkleid, so ist der Winter auch noch weit.

Wenn im Oktober die Eich` ihr Laub behält, so folgt ein Winter mit strenger Kält.

Wirft der Maulwurf im Spätherbst noch Haufen, siehst du im Jänner schon Mäuschen laufen.

Oktoberwetter zeigt stehts an, wie`s um den März wird stahn.

Wenn die Bienen zeitig verkitten, kommt bald ein harter Winter geritten.

Ist der Oktober warm und fein, kommt ein scharfer Winter hintendrein, ist er aber naß und kühl, mild der Winter werden will

Wenn abends dicker Nebel liegt, dann das schöne Wetter siegt.

Sind Kastanien und Walnüsse reif, können erste Fröste auftreten. Verliert die Roßkastanie ihr Laub, wird der Garten für den Winter vorbereitet.

Weht der Wind an Leodegar (2.10.) kündet es an ein fruchtbar` Jahr.

Regnet`s an St. Dionys (9.10.) regnet`s den ganzen Winter gewiss.

Regnet´s am Sankt Gallentag (16.10.) ein nasses Frühjahr folgen mag.

Ist Lukas (18.10.) mild und warm, kommt ein Winter, daß Gott erbarm´.

Ist Somon und Juda (28.10) kein Wind und Regen da, so bringt in erst Cäcilia (22.11.)

 

Freilandaussaat Anfang Oktober: Feldsalat, Winterspinat, Knoblauch,

letzte Gemüse-Pflanzen Anfang Oktober: Augustsaaten von Winter-Kopfsalat jetzt auspflanzen. Mit Vlies abdecken

Frühbeet bzw. Glashaus: Feldsalat, Spinat, Endivie, Schnittsalat

Überwinterung der Kübelpflanzen im Gewächshaus nur, wenn es frostfrei gehalten wird.

Blumensaat: Kaltheimer wie Adonisröschen, Eisenhut, Funkie, Frauenmantel, Glockenblume, Herzblume, Schlangenkopf, Sommerenzian, blauer Lein, Wicken, Chrysanthemen, Mohn, Kornblume, Lupine, Küchenschelle, Ringelblumen, Godetien, Stockrosen direkt ins Freie sähen. Sie benötigen den Frost des Winters um keimen zu können.

Rittersporn (zum Keimen abdecken, Dunkelkeimer),

Solange der Boden frostfrei ist können noch Zwiebelblumen wie z.Bsp. Tulpenzwiebeln gepflanzt werden. Eine Schippe Sand unter den Blumenzwiebeln vermeidet Staunässe. Pflanztiefe 3x so tief wie dicke der Blumenzwiebel.

Außerdem unter Bäumen: Christrosen, Maiglöckchen, Lungenkraut, Primeln, im Steingarten: Adonisröschen

Pflegearbeiten:

Gemüse:

  • Feldsalat mit Vlies und dann mit Stroh abdecken. So kann im Winter laufend geerntet werden.
  • Mangold mit Laub und Reisig schützen
  • Chicore – Pflanzen ausgraben und im Keller für die Treiberei einschlagen.
  • Wildunkräuter wie Acker-Schachtelhalm, Rainfahrn und Brennesseln ernten und trocknen, damit im Frühjahr schon Jauchen und Tees bereitet werden können.
  • Gemüsebeete erst umgraben, wenn sie morgens von Rauhreif bedeckt sind. Erst dann sind die Mikroorganismen nicht mehr aktiv und setzen keine Pflanzenverfügbaren Nährstoffe mehr frei. Das Bodenwesen ruht. Deshalb können auch keine Nährstoffe in das Grundwasser ausgespült werden.
  • Gewächshaus von Pflanzenresten befreien, Glasflächen mit heißem Wasser schrubben. Bei Problemen mit der Erde oder ausgebauter Erde, Erde austauschen. Bei bepflanztem Haus an frostfreien Tagen kurz lüften.

Obst:

  • Ende des Monats Winterschutz für mediterane Pflanzen ausbringen. Winterharte Bananenstauden vorher abschneiden, Orange (Trifoglia) und Feige an den Wurzeln mit Stroh oben mit Laub und Strohmatte.
  • Mini-Kiwi (Bayernkiwi) kann jetzt als letztes Frischobst geerntet werden.
  • einmaltragende Erdbeeren bis auf die Herzblätter alle Blätter abschneiden und mit einer Laubschicht schützen
  • Brombeeren bewurzelte Triebabsenkungen von der Mutterpflanze trennen.
  • Hagebutten vor dem ersten Frost ernten und leckere Marmelade kochen oder für Tee trocknen
  • Zwetschen- und Pflaumenbäume können ab jetzt geschnitten werden
  • Fallobst bis zum letzten aufsammeln, sonst überwintern die Schädlinge in ihnen‘
  • Leimringe um Baumstämme und evtl. um Stützpfähle legen.
  • Beste Zeit zum Obstbaumpflanzen

Blumen:

  • Rosen jetzt pflanzen, Veredelungsstelle muß unter die Erde! An alten Stauden vorsichtigen Ordnungsschnitt vornehmen, abgeblühte Blüten und Triebsspitzen abschneiden, bis zum ersten voll entwickelten Blatt (5 Blättchen). Nicht tiefer schneiden, da man nicht weiß, wie viel im Winter zurück friert. Rosenstöcke mit Erde anhäufeln, Hochstammrosen mit Laub und Sackleinen oder Strohmatten vor Frost schützen.
  • Pampasgras zusammenbinden, besonders hübsch sehen Zöpfe aus.
  • Ruhezeit für Zimmerpflanzen (Orchideen bis Januar, bzw. Blütenansatz, Rest bis Februar) düngen einstellen, mäßig gießen.
  • Passionsblumen kühl bei 3-5 Grad überwintern, wenig gießen
  • letzter Wiesenschnitt mit der Sense
  • Kompost umsetzen und mit Erde Laub oder Stroh abdecken. Im nächsten Jahr neuen Kompost aufsetzen.
  • Lehmigen Boden mit groben Sand, Perlite oder Feinspilitt durchlässiger machen

Ernten:

Mangold bis zu den letzten Frösten ernten, dann Handbreit über dem Boden abschneiden und mit Winterschutz versehen,

Kohlrabi Ende des Monats ernten, er verträgt leichten Frost

Meerrettich ausgraben, die dicken Wurzeln für den Verbrauch einschlagen, die dünnen wieder auspflanzen.

Topinambur ab Oktober ernten

Hagebutten vor dem ersten Frost ernten

Rosmarin und Basilikum etwas Schnittlauch und Petersilienwurzeln (Blätter bis auf Herzblätter abschneiden) in Töpfchen Pflanzen und ins Haus holen. Bei Schnittlauch die Pflanzen mit Erdklumpen ausgraben. Die Klumpen durchfrieren lassen. Einige Schnittlauchpflanzen ab Dezember in Töpfchen setzten. Dann ans Warme Zimmerfenster stellen – für frisches Grün im Januar und Februar.  Nach dreimaligem Schnitt sind die Pflanzen erschöpft und müssen im Frühjahr wieder auf das Beet.

Letzte Gemüseernte von roten Rüben, Möhren, Blaukraut, Wirsing.

Endivien und Zuckerhut im Keller in Sand einschlagen, Feldsalat, Busch- und Stangenbohnen, Meerrettich, Rosenkohl (nach dem ersten Frost), Spinat, Chinakohl, Chicoree (ab September antreiben lassen), Sellerie, Späte Apfel und Birnensorten, Brombeeren

Einige immer wieder gut gewässerte Ziegelsteine rund um das Lagerobst erhöhen Luftfeuchte und somit die Haltbarkeit des Obstes.

Quittenernte, wenn die Früchte quittengelb sind und sich die Behaarung leicht von der Frucht löst. Einzelne Früchte duften in beheizten Räumen. Von den restlichen Früchten Saft pressen. Einen Teil vom Saft zu Marmelade und Sirup einkochen. Aus ganzen Früchten Mus herstellen und einwecken.

Mini-Kiwi sind das letzte Frischobst aus dem Garten.

Autorin Petra Herbach