Düngen aber richtig!
Die Menge des benötigten Düngers im Hausgarten wird immer wieder sehr überschätz. 80 % der Gärten sind überdüngt!!! Auch Biogärten können durch zu viel Mist und Kompost völlig mit Nährstoffen übersättigt sein. Damit Pflanzen ideal wachsen können, müssen ihre Bedürfnisse nach Licht, Wasser und Nährstoffen ideal gedeckt sein. Pflanzen im überdüngten Garten wachsen genauso schlecht, wie im unterdüngten Garten. Daher vor dem Düngen unbedingt Bodenproben ziehen! Nur dann wissen sie, ob überhaupt Nährstoffe fehlen und welche dies sind. Sie werden wie die meisten Gärtner feststellen, das alle Nährstoffe mehr als reichlich in ihrem Garten vorhanden sind. Die Kosten für eine Bodenprobe sparen sie an gekauften Düngern wieder ein.
Was bewirken die einzelnen Nährstoffe an der Pflanze?
Stickstoff (N) ist der wichtigste Baustoff. Er ist der Wachstumsmotor und fördert Blattmasse und Längenwachstum der Triebe. Bekommt die Pflanze allerdings zu viel Stickstoff, werden die Triebe schnell schlaksig, die Pflanzen-Zellen werden größer und verlieren an Stabilität.
Phosphor (P) oder Phosphat brauchen die Pflanzen, damit sich Blüten und Früchte bilden. Im Gartenboden ist dieser Stoff meist ausreichend vorhanden. Je mehr Humus im Gemüsebeet vorhanden ist, umso besser können die Wurzeln Phosphor aufnehmen.
Kalium (K) unterstützt Pflanzen bei Trockenheit, Frost, Krankheiten oder Schädlingen. Es sorgt für festes Zellgewebe.
Calcium (Ca) zählt zu den verstärkenden Substanzen in den Zellwänden. Im Beet sorgt es für gesundes Bodenleben (Mikroorganismen) und eine feine Krümelstruktur des Bodens.
Magnesium (Mg) ist Baustein für Enzyme und bildet das Zentrum des Blattgrüns (Chlorophyll).
Ideale Nährstoff-Werte. Die Ergebnisse der Bodenprobe richtig lesen:
Da wir im Gemüsegarten verschiedene Gemüse mit unterschiedlichen Nährstoffbedürfnissen anbauen, kann man im Hausgarten nur mit einem Mittelwert der Nährstoffe arbeiten:
pH-Wert 6 – 7
Phosphat (P2O5) Wert 15 – 25 mg auf jeden Fall kleiner 30
Kalium (K2O) Wert 15-25 mg
Magnesium (Mg) Wert 10-20 mg
Stickstoffdüngung (N) = der einzige Düngestoff, der jährlich aufgefüllt werden muss:
Bei Standard-Bodenuntersuchungen wird der Stickstoff nicht ermittelt. Stickstoff wird im Boden nicht gespeichert und über den Winter in den Boden, also das Grundwasser ausgewaschen. Deshalb soll ab spätestens August im Garten auch nicht mehr gedüngt werden. Aber im Frühjahr benötigen die Pflanzen eine neue Stickstoffgabe.
Um in Winter das Auswaschen von Stickstoff in den Boden/Grundwasser zu verhindern, wird der abgeerntete Gemüsegarten im Herbst mit Gründüngung eingesät. Der Stickstoff wird von der Gründüngung aufgenommen und beim Verrotten nach dem Einarbeiten im Frühjahr wieder für die Gemüsepflanzen verfügbar gemacht.
Beispiele für Stickstoffdünger:
Harnstoff = Jauche 46 % Stickstoff (Dosierung aber sehr schwierig – Gefahr von schneller Überdüngung und Auswaschung in das Grundwasser. Gießen sie Jauche nur sehr stark mit Wasser verdünnt. 1 Liter Jauche + 12-15 Liter Wasser. )
Hornspähne, Hornmehl, Horngries 13 – 15 % Stickstoff
Schafwolle 12 % Stickstoff
Vinasse 6 % Stickstoff
Tiermist von Pflanzenfressern enthält auch viel Stickstoff, die Dossierung ist allerdings schwierig, da die enthaltene Menge Stickstoff nicht bestimmbar ist. Besser sie Kompostieren Tiermist gemischt mit anderen Gartenabfällen. Kompost ist eine Phosphat und Kalibetonte Düngung!
Pflanzen benötigen vor allem Stickstoff als Hauptnährstoff, sowie Phosphat und Kali.
Den Bedarf an Phosphat und Kali können sie mit einer jährlichen Kompostgabe vollkommen abdecken. Achten sie unbedingt auf die unten unter Kompost angegebenen Mengen!
Den Stickstoffbedarf füllen sie mit einem stickstoffbetonten Dünger auf.
Wie wird der Nährstoffbedarf an Stickstoff berechnet?
100
__________________________ x Düngebedarf an Stickstoff der Pflanze = Düngemenge des Düngers in Gramm
Stickstoffgehalt des Düngers in %
Beispiel-Rechnung: Tomaten sind ein Starkzehrer und benötigen 20-30 g Stickstoff, Hornspähne und Horngries enthalten 13-15 % Stickstoff:
100
_____ x 20 = 133 g Hornspähne und Horngries insgesamt
15
Düngerarten:
Grundsätzlich wird zwischen Mineralischen Dünger und Organischen Dünger unterschieden.
Mineralische Dünger (z.B. Blaukorn) werden künstlich hergestellt und benötigen bei der Herstellung viel Energie. Sie sind zwar schneller für die Pflanzen verfügbar, da sie schnell von den Bodenlebewesen umgesetzt werden. Dadurch kann aber ein zu viel an bereitgestellten Nährstoffen entstehen. Die Pflanzen können nicht alle Nährstoffe gleichzeitig aufnehmen und was die Pflanze nicht braucht, wird in den Boden ausgewaschen. Vor allem der vorhandene Stickstoff wird als Nitrat gelöst und gelangt unter Umständen bis ins Grundwasser. Mineralische Dünger haben also keine Langzeitwirkung. Obst- und Gemüse welches organisch gedünnt wird schmeckt besser und aromatischer als mineralisch gedüngte. Klingt nach Bio-Gärtner-Märchen? Ist aber die reine Wahrheit. An organischen Düngern überfressen sich die Pflanzen nicht, weil sie gleichmäßiger und länger wirken.
Es gibt aber Mineralische Dünger, welche mit Wachs ummantelt werden. Vor allem für Balkonblumen werden diese angeboten.
Der kluge Natur-Gärtner verwendet lieber Organischen Dünger. Organische Dünger sind ein Abfallprodukt und regen das Bodenleben (Mikroorganismen) an. Zu den organischen Düngern zählen z.B. Hornspäne, Schafwolle und Vinasse, sowie Tiermist. Organische Dünger werden langsam von den Mikroorganismen zersetzt und sind somit ein Langzeitdünger. Mit organischen Düngern ist eine Überdüngung kaum möglich.
Achtung: Mist von Tieren ist ein viel zu starker Dünger und sollte vorher in sehr dünnen Schichten zwischen anderen Kompostmaterialien kompostiert werden. Auch das früher viel geliebte Frühbeet, welches mit Pferdeäpfeln gefüllt wurde, sollte so nur alle 3-5 Jahre bepackt werden. Und dann die Rossäpfel nicht zu dick einbringen. Jauche von Tieren sollte je Liter mit mindestens 12-15 Liter Wasser verdünnt gegossen werden. Dann auch nur an Pflanzen in ihrer Haupt-Wachstumszeit, da flüssige Dünger sofort pflanzenverfügbar sind.
Organisch Düngen:
- Kompost: Im Gemüsegarten werden maximal 3 Liter Kompost auf 1 m² ausgebracht. Messen sie ruhig einmal, man sieht die Kompostmenge auf dem Boden gar nicht. Eine höhere Kompostgabe führt zur Phosphat und Kali-Anreicherung. Zu viel Phosphat lässt Pflanzen dünnschalig werden. Krankheiten können dann leichter eindringen. Übrigens, Kompost wird aus den gesamten Garten gewonnen, also auch wieder im gesamten Garten ausgebracht. Also auch um Bäume, Beerenobst, in Blumenrabatten und dem Rasen. Nicht nur im Gemüsebeet. Dabei erhält nur das Gemüsebeet eine Gabe von 3 Litern Kompost auf 1 m², da man im Gemüsebeet von 2 Ernten pro Jahr ausgeht. Im Blumen-Staudenbeet streut man nur 1 Liter Kompost auf 1 m² und auf die Baumscheiben gar nur 1/2 Liter Kompost je m².
Achtung! Erdbeeren erhalten im Frühjahr keinen Kompostdünger. Sie würden dadurch viel Grünmasse und kaum Früchte bilden. Daher werden Erdbeeren erst nach der Ernte im Herbst mit 1 Liter Kompost je m² gedüngt. Morbeetgewächse, Heidelbeeren, Hortensien oder Rhododendren bevorzugen einen sauren Boden (PH-Wert 4,5 – 5,5) füttern sie diese Pflanzen mit Spezialkompost. Kompost aus Eichenlaub, Rindenstücken und Fichtennadeln.
- Stickstoffdünger: Hornspäne, Horngries oder Hornmehl, Federmehl, Schweine-Borsten, Schafwolle enthalten je ca. 12% – 14 % Stickstoff. Diese Dünger sind unsere stickstoffreichsten Biodünger. Horn- und Federprodukte entstehen aus Hörnern, Klauen und Federn von Schlachttieren. Sie alle werden durch Rösten oder Dämpfen hygienisiert. Schafwollpellets werden vom lebenden Tier gewonnen. Da sich die Schafwolle nicht mehr gewinnbringend verkaufen lässt, werden daraus Düngepellets hergestellt. Federmehl und Schweine-Borsten werden übrigens wie Horngries verwendet. Nicht pelletierte Schafwolle wird als Mulch um stark zehrende Kohlpflanzen gleich beim Auspflanzen gelegt.
- Stickstoffdünger rein pflanzlichen Ursprungs: Vinasse (4-5 % Stickstoff) ist ein flüssiges Abfallprodukt in der Zuckerherstellung (gibt’s in der Baywa). Vinasse entsteht aus Melasse und ist ein Reststoff der Fermentation. Körnerschrot aus Geber Lupine und Ackerbohnenschrot sind ebenfalls pflanzlichen Ursprungs. Ackerbohnenschrot enthält jedoch nur 4,5 % Stickstoff
- Brennnesseljauche und Vinasse sind durch ihre flüssige Form sehr schnell pflanzenverfügbar. Herstellung von Brennnesseljauche: 2-3 kg frische Brennnesseln mit 10 Liter Wasser übergießen und gären lassen. Der Gärprozess dauert ca. 8-10 Tage. Danach abseihen. 1 Liter Brennnesseljauche auf 10 Liter Wasser verdünnt gießen. Einen Nachteil hat der kostbare und schnell wirkende Flüssigdünger allerdings: er ist kein Nasenschmeichler. Dafür haben sich findige Gärtner etwas einfallen lassen. ->
- Brennnesselblätter und Brennnesselpaste: Sie mulchen die Beete mit frischem Brennnessellaub oder streichen auf die Erde unter Tomatenpflanzen eine Paste aus frisch gemixten Blättern. Dazu werden die Blätter im Thermomix mit etwas Wasser zerkleinert. Die auf den Boden aufgestrichene Paste düngt bei jedem Gießen und stinkt nicht.
- Stickstoffdünger: Grünmasse = Rasenschnitt mulchen oder kompostieren. Merke 4 kg Grünmasse = 12 g Stickstoff = 100 g Hornmehl. Aber Rasenschnitt immer erst etwas antrocknen lassen, bevor er zum Mulch ausgebracht wird. Grünes Gras entzieht bei der Verrottung dem Boden nämlich Stickstoff und genau den brauchen die Gemüsepflanzen zum Wachsen. Mulch hilft den Boden schön locker zu halten, es wird weniger Wasser verdunstet und die Mikroorganismen im Boden sind vor zu starker Sonne geschützt und können optimal Arbeiten. Es sind nämlich die Mikroorganismen im Boden die Nährstoffe abbauen und pflanzenverfügbar machen.
- Stickstoffspeicher Gründüngung: Damit im Herbst der Stickstoff im Gemüsegarten nicht in den Boden ausgeschwemmt wird, sähen wir Gründüngung ein. Die wachsenden Gründünger-Pflanzen binden den freigesetzten Stickstoff. Dann friert die Gründüngung über den Winter ab und im Frühjahr wird diese Gründüngung dann auf dem Beet vor der Bepflanzung eingeharkt. Die im Boden verrottende Gründüngung gibt den gebundenen Stickstoff wieder frei und dieser ist nun für unsere Gemüsepflanzen verfügbar. Die billigste Gründüngung ist Senf – nicht bei viel Kohlanbau anwenden (Kohlhernie), dann lieber Roggen, Winterwicken, Winter-Ackerbohnen oder Lupinen verwenden. Eine sehr, sehr gute Gründüngung sind Leguminosen, z. Bsp. Klee im Herbst angesäht. Er sammelt 20 g Stickstoff/m²
Merke: Gründünge-Pflanzen speichern den freiwerdenden Stickstoff aus dem Boden, der dann im Frühjahr, wenn der Gründünger flach eingearbeitet wird wieder frei wird.
Achtung: Leguminosen Kulturen (Erbsen, Bohnen, Puffbohnen etc.) sind nahezu Selbstversorgen im Dünger, da sie ihren Stickstoff selbst aus der Luft filtern und in den Knöllchenbakterien an den Wurzeln speichern. Sie müssen also gar nicht gedüngt werden. Etwas Kompost bei Pflanzung reicht das ganze Jahr über.
Kaliumdünger herstellen:
Bohnen, Tomaten, Paprika und Gurken benötigen manchmal etwas Kalium.
Beinwelljauche: 1 kg frische Beinwellblätter, 2 Hände voll Ringelblumen mit 10 l Wasser übergießen und gären lassen. Abseihen und jeweils 1 Liter Jauche mit 10 Liter Wasser verdünnt gießen
Löwenzahnjauche: 2 kg frische Löwenzahnblätter mit 10 l Waser übergießen und gären lassen. Abseihen und jeweils 1 Liter Jauche mit 10 Liter Wasser verdünnt gießen.
Sollte bei der Bodenprobe ein Kaliummangel festgestellt werden, und nur dann kann man auch mit Patentkali (auch Kalimagnesia genannt) düngen. Menge streng nach Packungsanweisung.
Ein Wort zu Zimmerpflanzen: Kalium und Magnesium fördern die Entwicklung und Dauer der Blüte. Für einen einfachen Zimmerpflanzen-Dünger: Zerkleinern sie die 100 g Schalen von Bio-Bananen (unbedingt ungespritzte Früchte) mit einer Schere in 2-3 cm Streifen. Füllen sie mit 1 Liter Wasser auf und kochen sie die Mischung auf. Nach 20-30 Sekunden verfärbt sich das Wasser braun und die Inhaltsstoffe sind gelöst. Der abgekühlte Sud steht sofort als Gießwasser bereit. Es besteht keine Gefahr von Überdüngung. Sie können den übrigen Dünger auch ihren Rosen verabreichen.
Für ihre Zimmerpflanzen können sie auch aus Kompost einen Flüssigdünger herstellen. 1 Liter fertigen Kompost mit 5 Liter Wasser verrühren, setzen lassen, abseihen und an die Zimmerpflanzen gießen.
Die Aufteilung des Gartens in drei Teile
1/3 Starkzehrer/1/3 Mittelzehrer/1/3 Schwachzehrer.
Gemüsesorten haben einen unterschiedlichen Nährstoffbedarf, deshalb teilt man sie in Stark-, Mittel- und Schwachzehrer ein. Wechseln sie bei der Bepflanzung ihrer Gemüsebeete jährlich zwischen Starkzehrern, Mittelzehrern und Schwachzehrern ab.
1/3 der Beete für Starkzehrer. Sie benötigen 20-30 g Stickstoff / m².
Beim Pflanzen Kompost einarbeiten (3 Liter je m²) und nochmals jeweils 70 g Horngrieß und 70 g Hornspähne je m². Im Sommer, nur bei Bedarf, wenn die Blätter der Starkzehrer gelblich werden nochmals mit 20 g Hornmehl oder Brennnesseljauche nachdüngen.
Zu den Starkzehrern gehören: Alle Kohlarten außer Kohlrabi (Mittelzehrer), Tomate, Knollensellerie, Gurke, Zuckermais, Lauch, Rhabarber, Kürbis, Zucchini, Spargel, Kartoffel, Artischocke und Melone, Aubergine, Paprika und Chili.
1/3 der Beete für Mittelzehrer. Sie benötigen 10-20 g Stickstoff:
Idealerweise wählen sie die Beete, auf dem im Vorjahr die Bohnen und Erbsen standen, die Wurzeln der Leguminosen bei der Ernte im Vorjahr im Boden belassen! Sie tragen in den Knöllchenbakterien an den Wurzeln bereits die Stickstoffdüngung. Deshalb bei der Gemüseernte im Vorjahr nicht die ganze Pflanze ausreißen, sondern abschneiden. Darauf im Folgejahr Mittelzehrer setzen. Düngen sie die Beete für Mittelzehrer im Frühjahr mit 2-3 Liter Kompost. Arbeiten sie zusätzlich 50 g Horngries und 50 g Hornspäne vor dem Pflanzen in den Boden ein.
Zu den Mittelzehrern gehören: Endivie, Eissalat, Bataviasalat, Wurzelgemüse wie Möhren, Pastinake und rote Beete, Spinat, Neuseeländer Spinat, Kohlrabi, Chinakohl, Mangold, Fenchel, Stangenbohne, Rettich, Staudensellerie. Sowie Schnittlauch und Erdbeeren. Sommerblumen und Rosen.
Beete die mit Wurzelgemüse bebaut werden sollen nicht mit halb verotteten Kompost oder Mist gedüngt werden, da Kompost vermehrt Würmer anzieht, die auch die Gemüsewurzeln befallen.
Auf das letzte Drittel der Beete werden die Schwachzehrer geplanzt. Sie benötigen unter 10 g Stockstoff/ m². Hier wird nur sehr schwach mit etwas Kompost gedüngt.
Zu den Schwachzehrern gehören alle Pflanzen mit kurzer Kulturdauer: Radieschen, Feldsalat, Erbsen, Buschbohnen, Salat, Kopfsalat, Zwiebel, Kräuter, Rukola, Petersilie, Kresse. Auch die Lanzeitkultur Spargel. Sowie alle Beerensträucher und Obstbäume.
Intelligentes Düngemanagement:
- Frühestens Ende März Kompost im ganzen Garten dünn ausbringen. 3 l / m² in den Gemüsegarten, 1 l /m² zwischen den Blumensträuchern und 1/2 l /m² rund um Beerensträucher und Bäume. Der Kompost liefert schnell verfügbaren Stickstoff für die Pflanze und alle anderen Nährstoffe. Für Blumenbeete reicht dieser jährliche Dünger vollkommen aus.
- Im Gemüsebeet am besten im April kurz vor der Pflanzung 100 g / m² Hornspäne und Horngries je zur Hälfte vermischt zur Stickstoff-Düngung ausstreuen. Unter die Beerensträucher bringen sie 80 g / m² Hornspäne und Horngries je zur Hälfte vermischt als Stickstoff-Düngung aus. Die Hornprodukte müssen mit einer Harke oberflächlich in den Boden eingearbeitet werden, sonst können die Mikroorganismen die Nährstoffe nicht pflanzenverfügbar zerlegen. Der Horngries wirkt nach 3-4 Wochen, also genau dann, wenn die Obst- und Gemüse-Pflanzen aufgrund vermehrtem Wachstum den Stickstoff-Schub benötigen. Hornspäne lösen sich erst nach 4-6 Wochen auf. Wirken also nach dem Horngries.
- Im Sommer, Anfang Juli für Starkzehrer noch mal 40- 50 g / m² Hornmehl einarbeiten. Im Sommer gibt es eine schnelle Stickstoff-Umsetzung, oft schon nach 14 Tagen. Je kleiner das Hornprodukt (Hornmehl) ist umso schneller zersetzt es sich und ist somit Pflanzenverfügbar.
- Zeigen mir starkzehrende Pflanzen dann anhand von gelb werdenden Blättern einen erneuten Stickstoff-Bedarf an sollte es mit der Nährstoffaufnahme flott gehen. Deshalb ist flüssiges Düngen angesagt. Hier verwende ich Brennnesseljauche oder Vinasse. Die flüssigen Dünger gut mit Wasser vermengen = 1 Teil Dünger, 10 Teile Wasser. Vinasse hat übrigens auch einen Kalianteil ist also gut für alle Leguminosen (Bohnen, Erbsen).
Dabei achte ich aber auch auf den Düngebedarf der einzelnen Gemüsepflanzen. Starkzehrer werden nur 1x nachgedüngt. Mittelzehrer nur bei Bedarf, den die Pflanze anzeigt und Schwachzehrer gar nicht, hier reicht die Frühjahresgabe aus.
Autorin Petra Herbach