Mai (Vollfrühling)

Mairegen auf die Saaten, dann regnet es Dukaten.

Mai warm und trocken, macht alles Wachstum stocken.

Regen in der Walpurgisnacht (1.5.) hat Keller und Tenne stets voll gemacht.

Wenn sich naht Sankt Stanislaus (7.5) rollen die Kartoffeln ´raus (Sie zeigen die ersten Keimblätter).

Pankrazi, Servazi, Bonifazi sind drei frostige Stazi und zum Schluß fehlt mir noch die kalte Sophie (12.-15.5) (Danach kann alles vorgezogene Gemüse ins Freie gepflanzt werden)

Wie Christus in den Himmel fährt (Christi Himmelfahrt) zehn Sonntag so das Wetter währt.

Die Witterung an Sankt Urban (25.5.) zeigt des Herbstes Wetter an.

 

Stunden vor Regen zeigen folgende Blumen den Wetterumschwung an:

Löwenzahn, Kuckucksblume, Seerose, Klatschmohn und Gänseblümchen schließen ihre Blüten.

Stangenbohnen und Sauerklee rollen ihre Blätter ein

Geißblatt und Nachtviole duften vor einem Regenguß besonders stark.

Jungfer im Grünen steht kerzengerade, wenn es kalt wird.

 

Zimmeraussaat Anfang Mai: Kohlrabi, Mangold, Blumenkohl Sommersorten, Schnittknoblauch, Winterlauch sähen, Salat Sommersorten, Chicoree,

Freilandaussaat Gemüse Anfang Mai: Radieserl „Riesenbutter“ Wintermöhren, Sommermöhren (bis Mitte Juni sähen) Zuckererbsen, Buschbohne „Saxa“, Spinat, Rote Beete, ab 15. Mai können Gurken ins Freie gesät werden,

Pflanzen von Blumenknollen Anfang Mai in Balkonkästen. Erst nach den Eisheiligen ins Freie stellen: Dahlien, Gladiolen eingebuchtete Seite nach oben tief setzen sorgt für Standsicherheit, Begonien,

Freilandsaat Gemüse Mitte Mai: Stangenbohnen, Buschbohnen Sommersorten,  Salat Sommersorten und Eissalat, Radicchio, Kohlrabi, Blumenkohl Sommersorten, Wirsing, Rosenkohl,  Paprika, Mangold,  Oregano, Majoran, Pimpernelle, Dill, Kerbel, Borretsch,

Freilandsaat von einjährigen Sommerblumen: Sonnenblumen, Kapuzinerkresse, Calendula (Ringelblumen), Portulakröschen, Leinkraut, Duft-Edelwicken (gleich mit Rankgitter versehen)

Mitte Mai Auspflanzen: Alle Gemüse und Kräuterpflanzen.

Zwiebeln für Sommer und Herbstblühende Zwiebelpflanzen stecken. Sand unter Blumenzwiebel vermeidet Staunässe. Faustregel beim Pflanzen von Blumenzwiebeln immer doppelt bis 3x so tief in den Boden setzen, wie die Zwiebeln dick sind!:

Gladiolen                                                       5-8 cm tief

Dahlien (evtl teilen)                                       8-10 cm tief

Schmuck-, Hacken- und Belladonna-Lilie     3-5 cm tief

Sommerhyazinthe                                          8-10 cm tief

Montbretien                                                   3-5 cm tief

Vorgetriebene Fresien als ganzen Topfinhalt 3-5 cm tief

Vorgetriebene Gloxinien als ganzen Topfinhalt 3-5 cm tief

Blumenrohr, Canna jetzt stecken:.

Petunien, Geranien, Begonien (vorgetrieben) in Balkonkästen setzen

vorgezogene Einjährige Blumen auspflanzen

Frühbeet, Gewächshaus nach den Eisheiligen: Tomaten, Paprika, Auberginen, Melonen (mit Kragen gegen Schnecken), Gurke, Radieserl, Schnittsalat.

Pflegearbeiten:

Gemüse:

  • Empfindliche Pflanzen wie Tomaten, Auberginen, Essiggurken, Melonen, Kürbis etc. mit Tontöpfen oder Zeitung, Vlies, Tunnel und Hauben über Nacht vor Frösten schützen.
  • Kürbisse, Gurken und Melonen unbedingt gleich nach dem Pflanzen mit einem Kunststoffring gegen Schneckenfraß schützen. Sie sind Schneckens Lieblingsspeise
  • Kartoffeln anhäufeln. Kartoffelkäfer und die rötlich-braungestreiften Larven abstreifen und zerdrücken und anschließend die Pflanzen mit Steinmehl-Puder bestäuben.
  • Kohlpflanzen, Lauch und Möhren gleich nach dem sähen und pflanzen mit Gemüseschutznetz schützen, evtl. bei Kälte durch Vlies austauschen
  • Gemüsepflanzen mulchen, Gemüse, das im April gepflanzt oder gesät wurde, wird etwa 3 Wochen danach erstmals mit Kompost (3 Liter auf 1 m² oder Horngries gedüngt
  • Rhabarberblätter als Schneckenfang auslegen und täglich Abends die Schnecken darunter absammeln. Achtung Häuslschnecken und auch die meisten Nacktschnecken sind Nützlinge, sie schaden den Pflanzen nicht und fressen nur verwelktes. Anders die deutsche und spanische Wegschnecke diese zerschneidet man am besten beherzt mit der Schere. Alles andere lässt die Tiere nur unnötig leiden.
  • Kohl mit Jauche aus den ausgegeizten Tomatenblättern oder verjauchtem Unkraut oder Brennesseln oder Beinwell düngen
  • Schädlinge mit Rainfarntee spritzen
  • Sitzen an Bohnen, Obstbäumen oder Rosen viele Läuse können die mit einem scharfen Wasserstrahl abgespritzt werden. Vor allem an Bohnen erscheint die schwarze Bohnenlaus erst nur vereinzelt, da lässt sie sich noch sehr gut bekämpfen. Den Rest erledigen die Nützlinge wie Marienkäfer, Florfliege und Blaumeisen.
  • Pilzkrankheiten kann mit einem Tee aus Acker-Schachtelhalm vorgebeugt werden. Dazu den Tee 1:10 mit Wasser verdünnen und Pflanzen damit gießen. Besonders Tomaten, Rosen und Zucchini sind dafür dankbar. Aber vorsicht nur am Vormittag direkt über die Pflanzen gießen. Abends sollen die Blätter wider trocken sein.
  • Frühbeet und Gewächshaus an sonnigen Tagen lüften und beschatten. Ab Mitte Mai bleiben die Gewächshaustüren auch Nachts offen. Tomaten, Gurken und Paprika würden im feuchten Gewächshausklima Nachts ansonsten Pilzkrankheiten entwickeln.
  • Wenn Katzen von Aussaaten fern bleiben sollen, streut man nach der Aussaat feinen Pfeffer auf die Erde. Das macht den Aufenthalt für sie ungemütlich, oder legt ein paar Gewürz-Nelken aus, Katzen und Hunde mögen den Geruch nicht.

Obst:

  • Erdbeeren mit Stroh, Holzwolle mulchen. Die Erdbeerpflanzen die die schönsten und reichsten Früchte tragen werden im Mai mit einem Stöckchen gekennzeichnet. Von diesen Pflanzen nimmt man im Juni/Juli jeweils den ersten und evtl. 2ten Ableger zum bewurzeln und vermehren.
  • Erdbeerblüte, Himbeeren und Brombeeren mit Ackerschachtelhalmbrühe und Rainfarnbrühe vor und nach der Blüte spritzen (gegen Grauschimmel).
  • Nachblütenspritzung bei Obstbäumen: Mit verdünnter Schachtelhalmbrühe. Bei Obstschorf- oder Moniliagefahr müssen diese Spritzungen mehrmals vorgenommen werden. (Auch mit Schmierseife verdünnter Tee aus Rainfarn und Wermut und Ackerschachtelhalm gemischt)
  • Anfang Mai den Mist auf den Baumscheiben entfernen, mit Kompost und Häcksel mulchen, Wellpappringe kontrollieren, evtl. erneuern.
  • An Obst-Spindelbäume bis Mitte Mai den Fruchtbehang stark ausdünnen. Pro Ast nur 1-2 Früchte hängen lassen, alle anderen Früchte werden rigoros abgeschnitten. Auch wenn es weh tut, aber nur so entwickeln sich große schmackhafte Früchte an Spindelbäumen! Ausdünnen hilft übrigens auch bei „großen Obstbäumen“ wie Buschbaum, Halbstamm oder Hochstamm – die Früchte werden dann auch hier größer und schmackhafter, weil der Baum nicht so viele Früchte ernähren muss. Außerdem hilft das Ausdünnen gegen das sogenannte Alternieren (Baum trägt ein Jahr viel und ein Jahr wenig). Über die Hormone, welche die Kerne und Stiele an den Baum senden weiß der Baum – oh je, ich trage diese Jahr viel Obst, ich investiere viel Kraft in meine Früchte, ich darf für nächstes Jahr nur wenige Blüten ansetzen. Deshalb Früchte ausdünnen, dann tragen Obstbäume auch zuverlässig jedes Jahr.
  • An Aprikosen und Pfirsichbäumen sollten nur 6-7 Früchte pro Zweig reifen, Rest abpflücken
  • Bei Nachtfrösten Obstbäume abends mit Baldrian-Blüten-Extrakt spritzen. Der Tee gefriert an den Blüten und schützt so vor Kahlfrösten

Blumen:

  • Abgeblühte Zwiebelblumen die Blüten abschneiden und düngen, anschließend reichlich gießen. Die Blätter nicht entfernen, sie geben der Zwiebel Kraft zum Blühen für nächstes Jahr. Die Blätter erst Ende Juni/Juli entfernen, wenn sie braun sind und sich von selbst lösen.
  • Kübelteichsaison: an eine schattige Stelle stellen, bei voller Sonneneinstrahlung heizt das Wasser zu stark auf, die Algen wachsen, aber die Pflanzen nicht. Undichte Gefäße können durch das Einlegen einer Teichfolie (altes Planschbecken) repariert werden. Seerosen und andere Wasserstauden Anfang des Monats wieder ins Freie pflanzen (blühend: kleinwüchsige Seerosen, Sumpfiris, Wasserhyazinthen, weißblühendes Pfeilkraut, Goldkeule, Muschelblumen, Sumpfvergißmeinicht, Zungenhahnenfuß, Schwanenblume, Gauklerblume, Grünpflanzen: Seekannen, Wasserknöterich, Kalmuß-Arten, Zwergpapyrus, Feenmoos, Fieberklee, Binse, Kleine Rohrkolben, Wollgras, Cypersengge, Wasserähre, Wasserminze),
  • Blumenwiesen jetzt sähen, erste Mahd dann Ende Juli gegen Ende der Margeritenblüte
  • Lilien: Lilienhähnchen (kleine, lackrote Käfer) absammeln, Schadbild sind Löcher in den Lilienblättern und aufgefressene Blütenknospen. Am besten am frühen morgen, wenn sie von der Kälte noch steif sind. Von den Trieben abschütteln und vom Boden aufsammeln. Die schleimigen Larven von den Stängeln abstreifen. Die Eier auf der Blattunterseite aufsammeln.
  • Nach den Eisheiligen dürfen Topfpflanzen nach draußen zum übersommern. Sie brauchen einen Sonnenschutz und Schutz vor Dauerregen. Die Zimmerpflanzen danken das mehr an Licht mit Gesundheit und Wachstum. Aber Vorsicht tropische Pflanzen, zBsp Orchideen, Medinillas, Usambaraveilchen oder Anthurien, sollten keinesfalls draußen „übersommern“. Sie brauchen Tag und Nacht über 20 Grad und vertragen weder kalte Nächte noch Schlechtwetter-Perioden oder die starken Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht. Gut tut jedoch allen Zimmerpflanzen ein überbrausen mit Wasser im Freien, um den Winterstaub abzuwaschen.
  • Spätestens nach den Eisheiligen sollten alle Zimmerpflanzen in frische Erde umgetopft und geteilt werden.
  • Phlox, jetzt im Mai ca. jede dritte Phlox-Knospe 5-10 cm tief ausbrechen, dies verlängert die Blütezeit, weil so viele neue Blütenknospen in den Blattachseln entstehen.
  • Blühende Passionsblumen ins Freie stellen, draußen bilden sich leichter die essbaren Früchte
  • Zitrusgewächse Mitte Mai unbedingt ins Freie stellen und mit eisenhaltigem Flüssigdünger düngen
  • Alpenveilchen an einen kühlen schattigen Platz ins Freie pflanzen.
  • Rosen Düngen und gegen Pilzkrankheiten mit Acker-Schachtelhalm-Tee übergießen.

Ernten: überwinterten Feldsalat und Spinat bis Ende Mai zügig ernten bevor er schoßt, Rhabarber (nur 1/3 der Staude je Woche), Petersilie, Rettiche, Spargel, Salat, jungen Kohlrabi, jungen Blumenkohl,

Autorin Petra Herbach