Nützlingsförderung für Schmetterlinge

   

Totholzhaufen / Brennnessel                                            Schwalbenschwanz                                                                Tagpfauenauge

.

Hallo ich bin es, ein wunderschöner Schmetterling

Die Menschen lieben mich weil wir so wunderschön anzusehen sind. Außerdem flattern wir von Blüte zu Blüte und bestäuben dabei die Pflanzen. Dabei haben die Menschen uns in den letzten Jahren zunehmend vernichtet. Immer mehr Spritzmittel aber vor allem leer geräumte Gärten schaden uns. Ein Schmetterlingsflieder macht noch keinen Schmetterlingsfreund, wir benötigen schon sehr viel mehr Natur.

Ein bisschen beneiden uns die Menschen ja auch um unser tolles Leben: Als Raupe fressen, schlafen, fressen, schlafen und zack wunderschön.

Was ich liebe und brauche:

  • Schmetterlings-Nahrungspflanzen und – Kinderstuben: Blühende Pflanzen von Frühjahr bis Herbst finden wir Schmetterlinge toll. Schmetterlingspflanzen sind zum Beispiel: Ackerkratzdistel, Bärlauch, Bartblumen, Beifuß, Bergenien, Bergminze, Blaukissen, Blausternchen, Borretsch, Brennnesseln, Dill, Disteln, Duftnessel, Echter Dost (Origanum vulgare), Echtes Labkraut (Galium verum), Färber-Ginster (Genista tinctoria), Färberkamille, Fetthenne, Flachblatt-Mannstreu (Eryngium planum), Gewöhnlicher Blutweiderich (Lythrum salicaria), Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus), Gewöhnlicher Wasserdost (Eupatorium Cannabinum), Großer Wiesenknopf (Sanguisorba Officinalis), Johanniskraut, Kartäusernelke (Dianthus carthusianorum, Knoblauchsrauke, Krokusse, Kuckucks-Lichtnelke (Silene flos-cuculi), Küchenschelle, Kümmel, Lavendel, Malven, Margerite, Monarde, Nachtkerzen, Nachtviolen, Natternkopf, Phlox, Purpur-Fetthenne (Hylotelephium tlephium), Ringelblumen, Salbei, Sauerampfer, Seifenkraut, Silberblatt, Sonnenhut,Taubenskabiose, Thymian (Thymus), Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea), Wiesensalbei (Salcia pratensis), Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis), Wilde Karde, Wilde Möhre (Daucus carota subsp. carota), Wilder Majoran, Ysop, Zinien, Zypressen-Wolfsmilch (Euphorbia cyparissias), usw.
  • Vor allem große und kleine Brennnesseln haben viele unserer Raupen zum Fressen gerne: Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs, Admiral, Landkärtchen, Distelfalter und C-Falter.
  • Blumen-Rabatten mit einheimischen ungefüllten Blüten. Viele fremdländische Arten bieten uns keine Nahrung.
  • Hecken mit einheimischen Wildobstsorten, Sommerflieder, Himbeeren und Brombeeren
  • Rankende Nektarreiche Pflanzen wie Geisblatt (Jelängerjelieber), Gewöhnliche Waldrebe (Clematis alpinum)
  • Kübelpflanzen wie Wandelröschen, ungefüllte Geranien.
  • Obstbäume und Weiden
  • Eine nährstoffarme Gras- und Wildblumenwiese statt einem Einheitsrasen mit einheimischen Kräutern und Blumen. Klee- und Wickenarten als Nahrung für Bläulinge, Gelblinge und Widderchen zum Beispiel.
  • Viele blühende Kräuter im Garten, gerne auch einen ganzen Trittrasen aus Thymian.
  • Eine flache Schale mit Wasser für den Durst oder Steine am Uferrand vom Teich, damit ich trinken kann.
  • Wilde Gartenecken mit Totholzhaufen, Brennnesseln und Steinpyramiden oder Trockenmauern.
  • Bitte den Garten im Herbst nicht aufräumen und alle Stauden abschneiden. Vertrocknete Blütenstände und Gräser sind unsere Kinderstube. Dort überwintern unsere Puppen. Schneide die Blumenstauden erst im Frühjahr ab und lasse sie als Stängel in der Länge von 10-20 cm an Ort und stelle liegen. So können auch die letzten Nützlinge noch schlüpfen. Die trockenen Stängel zerfallen zu Nährstoffen für die Blütenstaude.
  • Luftig aufgeschichtete Laub- und Reisighaufen sind tolle Verstecke für uns. Sie helfen uns Schmetterlingen uns vor Kälte zu schützen und den Winter zu überstehen.
  • Weniger häckseln, mehr schichten. Im Frühjahr abgeschnittene Stängel können Eier oder Puppen beherbergen. Verzichten sie daher aufs Häckseln und stapeln sie das Holzige Schnittgut besser zu Haufen oder stecken es in die Benjeshecke. Oder sie zerschneiden den Staudenschnitt einfach sehr grob und lassen ihn auf den Staudenbeeren liegen. Das mulcht den Boden, lässt vorhandene Insekten schlüpfen. Die Blumenstauden überwuchern mit ihrem Grün den Gartenabfall, der sich langsam zersetzt und so gleich wieder Dünger liefert.
  • Durchschlupf gewähren. Lassen sie Dachbodenfenster, Schuppenfenster und Scheunen einen Spalt offen, da kühle unbeheizte Gebäude ein gutes Winterquartier für Tagpfauenauge und Co. sind. Auch alte abgestorbene Bäume und Baumstümpfe bieten verschiedenen Faltern Überwinterungsplätze. Wenn so ein alter abgestorbener Baum mit einer ungefüllten Rambler-Rose wie z. Bsp „Bobby James“ begrünt wird, haben dann wiederum der Mensch einen schönen Anblick und die Insekten Nahrung.

Was ich nicht mag oder was mich sogar umbringt:

  • Viele Stauden bieten uns keine Nahrung. Z. B. bilden Fosythie und Ranunkelstrauch (Keria) keinen Pollen und Nektar. Auch Thujenhecken, Kirschlorbeer, Muschel-Zypresse und Buchsbaum bieten uns nichts. Besser sind da schon einheimische Wildobstsorten als Hecke und die musst du noch nicht einmal schneiden und in Form bringen.
  • Englischen Rasen ohne Kräuter und Blumen
  • Pflanzengifte aller Arten, selbst wenn bienenfreundlich drauf steht, sind sie für unseren Orientierungssinn giftig. Wir müssen dann verhungern.
  • Einen Garten möglichst ohne Beleuchtung, da diese uns Falter magisch anzieht und auch tötet.

Ein kleines Schmetterlings-ABC

Was ist der Unterschied zwischen Motte und Schmetterling?

Die Motten gehören auch zu den Schmetterlingen. Daher gibt es eigentlich keinen Unterschied. Als Motten werden aber meist die nachtaktiven Falter bezeichnet und als Schmetterlinge die tagaktiven Falter. Die nachtaktiven Falter sind weniger bunt, haben einen dickeren Körper und im Gegensatz zu den tagaktiven Faltern meist keine keulenförmig endende Fühler. Zu den Motten gehören z.B. die Eulenfalter und die Gespinstmotten.

Wie viele Schmetterlingsarten gibt es in Deutschland?

In Deutschland gibt es insgesamt 3.700 Schmetterlingsarten. Die meisten davon sind nachtaktiv. Nur 190 Schmetterlingsarten fliegen tagsüber.

Warum sind Raupen wichtig für Schmetterlinge?

Raupen sind die Kinder der Schmetterlinge. Wenn Schmetterlinge Eier legen, dann schlüpfen daraus die Raupen. Diese haben die nächsten Wochen nur eines im Sinn: schnell fressen und groß werden. Sind sie genug gewachsen, verpuppen sich die Raupen. In der Puppe verwandelt sich die Raupe in einen Falter. Diesen Vorgang nennt man vollständige Metamorphose, weil das Kind (die Raupe) ganz anders aussieht als der Erwachsene Falter. Bei der Metamorphose verflüssigt sich der Puppenkörper sozusagen und die Zellen ordnen sich neu an.

Wie alt werden die erwachsenen Schmetterlinge?

Die erwachsenen Schmetterlinge werden meist nur wenige Wochen alt. Eine Ausnahme ist z.B. der Zitronenfalter. Da diese Art als Falter überwintert, wird der Schmetterling einige Monate alt, bevor er sich im Frühjahr paart, Eier legt und anschließend stirbt.

Was machen Schmetterlinge im Winter?

Den Winter verbringen Schmetterlinge auf verschiedene Weise. Die meisten Arten überwintern als Ei, Raupe oder Puppe. Der Schwalbenschwanz z.B. verpuppt sich im Herbst und wartet dann bis zum nächsten Frühjahr bevor er als Falter schlüpft. Andere Arten, wie der Admiral, fliegen im Herbst in den Süden um dort zu überwintern. Nur wenige Arten, wie der Zitronenfalter, verbringen den Winter als Falter und suchen Schutz, z.B. in hohlen Baumstämmen oder Ritzen von Schuppen und Holzstoß.

Wer ist der größte heimische Schmetterling?

Der Totenkopfschwärmer ist mit seiner Spannweite von 9-11,5 cm der größte heimische Schmetterling. Er wandert während des Sommers aus der Mittelmeerregion als Wanderfalter ein. Der Totenkopfschwärmer hat eine besondere Leibspeise. Er dringt nachts in Bienenstöcke ein und frisst Honig und Nektar aus den Waben.

Kann man Schmetterlinge anfassen?

Nein, Schmetterlinge sollte man nicht anfassen. Auf der Oberfläche der Flügel befinden sich feine Schuppen/Plättchen. Diese geben den Flügeln ihre bunten Farben. Bei Berührung fallen die Plättchen leicht ab. Das kann den Schmetterling flugunfähig machen. Willst du einen Schmetterling genauer ansehen, warte bis er sich auf einer Blüte niederlässt und mache ein Foto.

LINK: Schmetterlinge Bilder und Beschreibung

Autorin Petra Herbach