Tomatenanbau im Hausgarten
Saatgut, die Vielfalt an Tomatensorten ist aufregend:
Ich unterscheide meine Tomaten nach den verschiedenen Wuchsformen. Die Auswahl ist riesengroß und letztendlich muss jeder selbst entscheiden, welche Sorte ihm schmeckt. Bei samenechten Sorten können die Samen der schönsten und größten Tomaten jährlich weiter vermehrt werden.
F1-Typen tragen sicherlich reichlicher und sind für jene Gärtner, welche nur ein paar wenige Tomatenstauden pflegen lohnender. Oft sind sie auch resistenter bzw. toleranter gegen Tomaten-Krankheiten. Noch ertragreicher und resistent sind veredelte Tomaten. Sie bringen oft den 1,5 – 2-fachen Ertrag von alten Sorten.
Mir macht es jedoch Spaß gerade die Geschmacksvielfalt und Formenvielfalt der alten und seltenen Sorten zu kultivieren. Schauen sie auch mal im Urlaub nach Gemüsesamen, da ist so manches Schätzchen dabei.
Es empfiehlt sich mindestens 6 verschiedene Sorten zu sähen, verschiedene Anbauzeiten (Frühjahr, Sommer, Herbst), da dadurch die Kulturzeit verlängert wird.
Tomatensamen bleiben zwischen 2 und 6 Jahren keimfähig.
- Balkontomaten sind niedrige oft nur 30-40 cm hoch wachsende Stauden mit kleinen Cocktailtomaten für den Balkonkasten geeignet. Sie müssen außerdem nicht ausgegeizt werden.
Beispiele für Sorten: „Pink Artisan Tiger“, „Balkonzauber“, „Buschtomate Balkonstar“, „Balkontomate Rotkäpchen“
- Stabtomaten sie sind die wohl klassischen Tomatenstauden mit meist runden Tomaten in allen Farben.
Beispiele für Sorten in gelb und orange: „Orange Russian“, „Orange Traube“, „Lemontree“,
Beispiele für Sorten in rot: „Tigerella“, „Fuji Pink F1“, „Solena rose“, „Lagertomate Winterkeeper“ (reift spät, dafür bis zum Frost), „ABC Potato Leaf“, „Florade“, „Moneymaker“
Beispiele für Sorten in grün: „Green Sausage“, „Green Zebra“
Beispiele für Sorten in lila-schwarz: „Black Russian“, „Black Zebra“,
Stabtomaten Anbau im Gewächshaus Cocktailtomaten Anbau im Kübel
- San Marzano sind eierförmige Tomaten, sie benötigen ebenfalls einen Stab. In Italien sind sie die beliebtesten Tomaten. Dosentomaten enthalten meist San Marzano Sorten. San Marzano und Roma-Sorten müssen nicht ausgegeizt werden.
Beispiele für Sorten: „Lunghi“, „San Marzano 2“, „Rio Grande“, „Roma“, „Andenhörnchen“
- Fleischtomaten sind sehr große Tomaten welche sich sehr gut zum Einkochen eignen. Aber auch aufs Brot und im Salat sind sie mit ihrem Geschmack oft unvergleichlich.
Beispiele für Sorten: „German Gold“, „Marmande“, „Cuore del Pnente“, „Ochsenherz“, „Rosa Wassermelone“, „Silbertanne“, „Canestrino di Lucca“
- Cocktailtomaten erfreuen den Gärtner durch ihren meist süßen Geschmack und sind wegen ihrer Größe auch bei Kindern beliebt. Cocktailtomaten müssen nicht ausgegeizt werden.
Beispiele für Sorten: „Yellow Pearshaped“, „Datterino“, „Miel du Mexique“, „Angora supersweet“, „Chocolate Cherry“
Abwehrkraft gegenüber Krankheiten und Schädlinge. Was bedeuten die Fachbegriffe:
- Widerstandsfähige Sorten besitzen keine genetischen Resistenzen oder Toleranz, es kommt aber dennoch zu einem geringeren Krankheitsbefall als bei Vergleichssorten. Sie haben z.B. ein festeres und härteres Pflanzengewebe, das ein Eindringen der Schaderreger in die Pflanze erschwert.
- Tolerante Sorten sind nicht vollständig immun gegen eine bestimmte Schädigung, aber die Schadensausprägung bleibt in der Regel gering, häufig unter der Schadgrenze.
- Resistente Sorten sind immun gegen die entsprechende Schaderregerinfektion, d.h. ein Befall bleibt in hohem Maße begrenzt. Weder das Wachstum noch der Ertrag werden auffällig beeinträchtigt.
Aussaat/ Anzucht:
Die Aussaat und Anzucht erfolgt im Haus. Dabei gibt es je nach späterem Standort unterschiedliche Aussaat-Termine:
Gewächshaustomaten: frühestens ab 01. März
Freilandtomaten: frühestens ab 20 März
Ich sähe immer in Aussaat oder schwach gedüngte Blumenerde. In 10-er Trays auf einem Tablett. Dabei lege ich je Kästchen 2 Samen etwa 2 cm tief in die Erde. Die einzelnen Sorten gut beschriften. Keimtemperatur mindestens 20-24 Grad.
- Pikieren: So bald die jungen Pflänzchen greifbar sind werden sie einzeln in Töpfchen pikieren. Je jünger die Pflanzen sind, desto weniger Wurzeln werden beim Vereinzeln beschädigt. Dabei wird die Pflanze gleich tiefer gesetzt und zwar mindestens bis zu den ersten 2 Keimblätter. Die Pflanzen jetzt kühler bei ca. 18 Grad stellen (z.Bsp. ins ungeheizte Treppenhaus), dies hält die Tomaten kompakt. Wichtig ist Licht, Licht, Licht – damit die Pflanzen buschig heranwachsen.
- Topfen: Evtl. nochmals tiefer Topfen in 12 cm Topfgröße – Temperatur mindestens 16 Grad
Ab 15 – 20 April (Temperatur mindestens 16 Grad) wandern die pikierten Pflanzen wegen des besseren Lichtes ins ungeheizte Gewächshaus oder in den Frühbeetkasten mit Styroporunterlage. Dann auch eher trocken halten, damit sich das Wurzelwerk optimal entwickeln kann.
Zusätzlicher Kälteschutz durch Vlies – keine Tomatenhauben! Unter den Tomatenhauben entsteht ein ideales Klima für Schadpilze.
Vom richtigen Zeitpunkt zum Auspflanzen:
- beheiztes Gewächshaus ab Mitte Februar.
- unbeheiztes Gewächshaus ab Mitte/Ende April. Nach den Eisheiligen bleibt die Gewächshaustüre Tag und Nacht offen. Die Tomaten können nur so über Nacht vollständig abtrocknen und bleiben von Pilzkrankheiten verschont.
- Frühbeet und Freiland ab frühestens ab 15. Mai; Bodentemperatur mindestens 16 Grad. Ideal ist im Freiland eine Überdachung, welche die Tomaten vor Regen schützt.
- in Kübel ebenfalls frühestens ab 15. Mai. Die Kübel sollten nicht schwarz sein, diese heizen sich im Sommer zu stark auf und verbrennen die Wurzeln. Gut ist es auch die Kübel ein wenig zu überdachen. Entweder sie bauen ein kleines Foliendach oder binden alte Regenschirme an Pfosten hinter die Tomaten. Achtung: Zur Kultur auf keinen Fall geeignet sind Tomatenhauben, da sich darunter Schwitz-Nässe bildet, die Braunfäule fördert. Eine Seitenwand für die Überdachung ist nicht nötig, da Tomaten durch den Wind bestäubt werden. Wer seine Tomatenkübel an die Ostseite oder Südseite seines Hauses stellt, hat meist bereits einen ausreichenden Regenschutz durch das Hausdach. Außerdem strahlt das Haus Nachts noch Wärme an die Tomatenpflanzen ab. Übrigens lieben auch Paprika im Kübel dieses Kleinklima. Gut wachsen Tomaten auch in Balkonkästen und Hängeampeln, sofern man die richtige Sorte dafür wählt.
- späteste Kultur von Tomaten im ungeheizten Gewächshaus ab Anfang Juli
Zur Auspflanzung:
Standort:
möglichst vollsonnig
optimaler Temperaturbereich 15-25 Grad
Erde tiefgründig lockern, Staunässe vermeiden
auf Hygiene achten (Abräumen der Frühkultur), Stangen und Gewächshaus mit Essiglösung waschen.
3-5 ltr/m² Kompost in die Erde einarbeiten
oder
Gründüngung einarbeiten.
Außerdem 100 g /m² Hornspähne für die Langzeitstickstoff-Versorgung in den Boden leicht einarbeiten.
Bodentemperatur mindestens 16 Grad
Beim Auspflanzen die Pflanzen nochmals tiefer einpflanzen, am Stiel bilden sich neue Wurzeln. Ein großer Wurzelballen stellt dann die ideale Nährstoffversorgung für die Pflanze dar. Schräg in die Erde Pflanzen, damit das Wurzelwerk das Oberflächenwasser aufsaugen kann.
Achtung bei veredelten Pflanzen, die Veredelungsstelle muß über der Erde liegen! Sonst würde die obere Tomatenpflanze Wurzeln bilden und wäre nicht mehr resistent.
Evtl. neben jede Pflanze einen Blumentopf ins Erdreich setzen, über den die Pflanzen gegossen werden.
Pflanz-Abstand: 40×50 cm
Sonstiges:
- Gegen weiße Fliege eine „Nicandra-Pflanze“ mit ins Gewächshaus pflanzen. Sobald die Nicandra blüht und fruchtet ist sie für die saugenden weißen Fliegen giftig, diese sterben dann ab. Im Freiland wirkt die Nicandra = Giftbeere leider nicht. Achtung Nicandra ist der Kapstachelbeere=Physalis sehr ähnlich. Sie stammen beide aus der Familie der Physalis. Aber die Nicandra-Beere ist auch für den Menschen giftig und daher nicht zum Verzehr geeignet. Wenn sie Kapstachelbeeren anbauen, sollten sie wegen der Möglichkeit der Fremdbestäubung durch die Nicanda besser darauf verzichten eine Giftbeere zu pflanzen.
- Gegen Nematoden Tagetes zwischen die Tomatenpflanzen setzen
- Gießen: Anfangs angewärmtes Gießwasser verwenden. Dazu einfach die vollen Gießkannen am Abend vorher mit ins Gewächshaus stellen. Am Anfang wird öfter gegossen um ein schnelles Einwurzeln durch ausreichende Bodenfeuchte zu sichern, später nur noch 1-2 x pro Woche durchdringend gießen. Am besten Morgens, damit die Pflanzen wieder abtrocknen können. Tomaten-Pflanzen werden stets von unten gegossen, so dass keine Erdspritzer an die Pflanzen gelangen. Feuchtigkeit auf den Blättern würde Pilzkrankheiten fördern. Am besten in den neben der Tomatenpflanze im Erdreich versenkten Topf. Lediglich im Hochsommer kann gegen Mittag ein Überbrausen Kühlung für die Pflanzen bringen, das Wasser muß aber innerhalb 30 Minuten wieder abgetrocknet sein. Ansonsten reicht ea auch im Hochsommer 1-2 x pro Woche durchdringend zu wässern. Wer seine Pflanzen von Anfang an mit zu viel Wasser verhätschelt, verhindert das Wachsen von tiefen Wurzelwerk, derjenige wird immer gießen müssen.
- Wenn Nachts die Temperaturen unter 10 Grad fallen: Vlies als Kälteschutz über die Pflanzen bereiten. Dies bringt ungefähr 2 Grad Plus. Das Vlies kann auch doppellagig verwendet werden, dann bringt es 4 Grad Plus. Sobald die Temperaturen aber wieder steigen, muss das Vlies entfernt werden. Es nimmt einfach zu viel Licht weg.
Tomaten können mehrere Jahre am selben Platz stehen. Besser ist jedoch sie nur alle 4 Jahre an die gleiche Stelle zu pflanzen, da bodenbrütende Pilze so nicht gefördert werden (Braunfäule). Sollte dies nicht möglich sein, wenigstens alle 4 Jahre die Erde austauschen.
Pflegemaßnahmen:
Ausgeizen:
- bringt Luft und Licht
- Wann: Wenn die Geiztriebe 5 bis 10 cm lang sind. Alle 1-2 Wochen ausgeizen vor allem Stabtomaten. Durch Abbrechen oder Schneiden.
Buschtomaten (Roma- und San Marzano-Sorten) sowie Cocktail- und Balkontomaten müssen nicht ausgegeizt werden.
- Ideale Tageszeit: Ausgeizen Morgens bis zum frühen, sonnigen Nachmittag, damit die Bruchstelle gleich abtrocknet. Zu spät abends ausgegeizt führt zu Wasserausscheidung an der Schnittstelle über Nacht. Die Tomatenpflanze wird dadurch geschwächt.
Entblättern:
- Die untersten 3-4 Blätter entfernen à Vorbeugung gegen Braunfäule
- kranke und vergilbte Blätter umgehend entfernen
- Dann immer wieder von unten die Blätter entfernen, wenn wieder eine Fruchtetage abgeerntet ist, bis zum nächsten Blütenansatz.
Mehr Tomaten an meinen Pflanzen wie geht das:
- Tomaten sind Windbestäuber, deshalb für Durchzug im Gewächshaus und der Überdachung sorgen. Oder die Tomaten-Pflanzen gegen Mittags, wenn die Tomatenstauden am trockensten sind schütteln. Dies fördert den Fruchtansatz. Freien Insektenflug gewährleisten. Hummeln und Schwebfliegen sind ideale Tomatenbestäuber. Und wer dem allen nicht traut, kann mit einem trockenem Pinsel von Blüte zu Blüte gehen – dabei das summen nicht vergessen (Grins).
- Ertragssteigerung bis zum 30% sind durch optimale Bestäubung möglich.
Düngung:
Tomaten sind Stickstoffstarkzehrer!
Beim Auspflanzen wird auf dem Boden vor dem Pflanzen 3-5 l Kompost je m² verteilt.
Außerdem empfiehlt es sich 100 g Hornspähne je m² zwischen die Pflanzen zu streuen. Hornspähne werden sehr langsam umgesetzt und wirken dann, wenn der Kompostdünger aufgebraucht ist.
Etwa Anfang Juli kann nochmals mit Horngrieß oder Hornmehl nachgedüngt werden. Etwa 35 g je m². Spätere Düngergaben bringen der Pflanze nichts mehr. Der Dünger wird ungenutzt in den Boden ausgewaschen und schaden damit unserem Grundwasser.
Entspitzen im Herbst???? Nein, ja nicht!
Pflanzen im Herbst lieber nicht Köpfen oder Entspitzen, da die Pflanze die gesunden Kopf-Blätter für die Photosynthese braucht. Lieber die letzten oberen Blütenrispen entfernen, welche nicht mehr ausreifen. Dadurch werden die darunter liegenden Tomaten zum Reifen angeregt.
Sonnenbrand droht:
Auch Tomaten können Sonnenbrand bekomme. Extreme Temperaturen vermeiden tagsüber nicht über 25 Grad. Dann das Dach einfach mit einem grünen Netz beschatten.
Aber vorsicht, alle Sommerkulturen sind lichtbedürftig, daher keine Dauerschattierung vornehmen. Nach den extrem Heißen Hundstagen wird die Schattierung wieder entfernt.
Und wann kann ich endlich essen?
Reif ist eine Tomate, wenn sie die volle Färbung erreicht haben. Das kann rot, gelb-orange, grün-gelb oder rot-schwarz sein. Wenn sich die Tomate durch sanftes Kippen leicht vom Strauch lösen lässt ist sie auf jeden Fall reif. Dann ist das in unreifen Früchten enthaltene Solanin vollständig abgebaut. Übrigens Rezepte mit grünen Tomaten beziehen sich nie auf unreife grüne Tomaten sondern auf grün abreifende Sorten. Nicht reife grüne Tomaten sind durch das enthaltene Solanin giftig, es verschwindet auch beim Kochen nicht!
Lagerung: Zu kühl ist schlecht fürs Aroma. Die ideale Lagertemperatur liegt bei 12 Grad, deshalb gehören Tomaten nicht in den Kühlschrank dort verlieren sie schnell an Aroma.
Ebenso verlieren überreife Tomaten an Aroma, da das Säure-Zucker Verhältnis nach unten geht.Und wenn alle Tomaten gleichzeitig reif werden? Dann kochen sie einen Tomaten-Sugo für den Wintervorrat ein. Rezept auf dieser Homepage unter Rezepte/Einkochen.
Nachreifen der letzten Ernte à ganze Rispen der noch grünen Tomaten ernten. Locker einschichtig nebeneinander in Kisten legen und mit Zeitung abgedeckt bei 20 Grad im Zimmer nachreifen lassen. Regelmäßig kontrollieren und die roten Früchte verzehren oder einkochen.
Krankheiten und Schädlinge:
- Blütenendfäule
ist ein Gießfehler (abends gegossen und zu wenig gegossen, zu wenig Kalk im Wasser). Die Tomaten können das im Boden enthaltene Kalzium nicht aufnehmen oder es ist zu wenig pflanzenverfügbares Kalzium im Boden.
Abhilfe: Vorbeugend 1 Pck Backpulver in 10 Liter Wasser auflösen. Die Tomaten 1x pro Woche damit gießen. Das Backpulver enthält nicht nur Kalzium es beugt außerdem Mehltau vor. Mehltau ist ein bodenbrütiger Pilz. Außerdem sollten sie immer morgens durchdringend mit kalkhaltigem Leitungswasser gießen.
- Platzen (vor allem bei alten Sorten)
kommt von der weicheren Schale alter Sorte und durch unregelmäßige und zu hohe Wasserzufuhr.
Abhilfe: im Hochsommer, wenn die Tomaten reifen 2 x wöchentlich durchdringend morgens gießen. Geplatzte Tomaten kann man aber noch essen.
- Blattrollen
ist ein Schutzmechanismus der Pflanze, die sich vor zu viel Verdunstung schützen will, da sie zu wenig Wasser erhalten hat.
Abhilfe: durchdringend gießen.
- Braunfäule
ist ein bodenbrütiger Pilz der durch Nahe stehende Kartoffelkulturen übertragen wird.
Abhilfe: für die bestehende Kultur kaum möglich. Befallene Blätter abschneiden. Werkzeug immer wieder mit Alkohol desinfizieren.
Für die kommende Kultursaison. Gewächshaus und Stangen mit Essiglösung desinfizieren. Erde austauschen oder anderen Standort wählen, oder auf gleichem Standort mit gleicher Erde, dann aber 4 Jahre in Sack-, Containeranbau kultivieren. Bei Erdanbau: Mulchfolie auf die Erde aufbringen, damit beim Gießen keine Erdspritzer auf die Pflanzen treffen können.
Resistente Sorten anbauen oder Veredelung auf resistente Unterlagen (z.B. Vigomax).
Braunfäule-resistente Stabtomaten, samenecht: de Berao, Resi Gold (rote Stabtomate), Humboldtii (sehr wüchsig), Ribesoides (Wildform), Trasenko (Massenträger), Lämpchen
Braunfäule-resistente Cocktailtomaten, samenecht: Yellow Pearshapt, Bianca Cherry, Golden Currant, Cerise gelb
Braunfäule-resistente F1-Sorten: Philovita F1 (Cocktail), Vanessa F1 (Stabtomate), Phantasia F1 (Stabtomate)
Vorbeugemöglichkeiten gegen Braunfäule:
- Regenschutz,
- Fruchtwechsel,
- Anbau in Kübeln,
- nicht gleichzeitiger Kartoffelanbau,
- Anbau auf Mulchfolie,
- Gießen vorsichtig von unten, vormittags
- für gute Durchlüftung sorgen (regelmäßig ausgeizen, weit pflanzen)
- ausgewogene Ernährung stärkt Widerstandsfähigkeit
- befallene Pflanzenteile nicht kompostieren
- Nematoden
sind kleine Bodenwürmchen, die die Wurzeln anbeißen. Bei herabgefallenen Früchten auch gerne an den Früchten saugen.
Abhilfe: Tagetes zwischen die Tomaten Pflanzen.
- Mehltau
ist ein bodenbrütiger Pilz
Abhilfe: Ist für die bestehende Kultur kaum möglich. Befallene Blätter abschneiden. Werkzeug immer wieder mit Alkohol desinfizieren. Sie können probieren die ganze Tomatenpflanze anschließend mit einer Backpulver-Wasser-Mischung von oben und unten komplett einzusprühen. Dazu werden 2 Päckchen Backpulver in 10 Liter Wasser aufgelöst. Zu Beginn einer Mehltauinfektion habe ich damit schon Erfolge erzielt. Die Backpulver-Kur wird wöchentlich wiederholt und muss am frühen Morgen stattfinden, damit die Pflanze über den Tag wieder vollständig abtrocknen kann.
Für die kommende Kultursaison. Gewächshaus und Stangen mit Essiglösung desinfizieren. Erde austauschen oder anderen Standort wählen, in der bestehenden Erde sollte 4 Jahre nichts mehr angebaut werden, um den Pilz auszuhungern. Vorbeugend gegen Pilzkrankheiten werden die jungen Pflanzen und die Erde mit Tee aus Zinnkraut, alle 14 Tage übergossen. Damit die Pflanzen abtrocknen können die Tee-Kur Morgens durchführen.
Resistente Sorten anbauen (Maranello, Philona, Phantasia).
- Gelbkragen/ Mangelnde Fruchtausreife
kann Sortenabhängig sein. Oder es liegt an zu hohen Temperaturen (Lycopinbildung stoppt) und geringer Kaliumversorgung im Vergleich zum Stickstoff, zu üppige Wasserversorgung
Abhilfe: Kaliumgabe durch Beinwelljauche, weniger gießen
Autorin Petra Herbach