Zimmerpflanzen Pflege im Winter

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wer kennt das nicht, im Winter darben die meisten Zimmerpflanzen. Sie stehen zu dunkel und die warme trockene Heizungsluft macht den grünen Freunden zu schaffen. Hier Abhilfe für manche Probleme:

Trockene Heizungsluft:

Sie führt oft zu braunen Blatträndern. Stellen sie die Pflanze in einen größeren Übertopf, in den Übertopf 1-2 Handvoll Blähton oder Splitt einfüllen, ungefährt 2 cm hoch. Nun immer 1 cm Wasser in den Übertopf füllen, so kann immer etwas Wasser verdunsten und die Pflanze hat ein günstigeres Kleinklima. Außerdem fließt das überschüssige Gießwasser besser von den Wurzeln ab. Die Pflanzenwurzeln stehen nicht im Wasser und faulen so nicht. Je größer der Übertopf ist, desto besser klappt die Verdunstung. Eine andere Lösung wäre, Untersetzer oder Kunststofftabletts mit Blähton zu füllen. Diese werden dann auf die Fensterbank gestellt. Die Pflanzen werden in ihren bisherigen Übertöpfen darauf gestellt.

Braune Blattränder:

Braune Blattränder mit der Schere sanft nachschneiden. Aber vorsicht, 1 mm vom angetrockneten braunen Rand muss stehen bleiben. Schneidet man in das grüne Blatt, trocknet das Blatt vom Rand her weiter aus, den die Pflanze möchte die Wunde schließen.

Verfaulte Wurzeln durch zu viel Gießen:

Hier hilft nur eine Notumtopfung. Die faulende Erde so gut wie möglich von den Wurzeln entfernen. Faulende abgestorbene Wurzeln mit einer Schere abschneiden. Große Wunden mit etwas Staub von zerstoßener Grillkohle einstauben – dies verhindert ein weiteres Faulen.

Nun in frische Erde eintopfen. Natürlich wird Topf und Übertopf vorher gründlich mit Spülmitteln von den Schimmelpilz-Sporen gereinigt. Vor erneuten Gießfehler hilft auch hier eine 2 cm Schicht Blähton im Übertopf, bevor der Pflanzen-Topf darauf gestellt wird.

Merke: Wenn viele Wurzeln verfault sind, können die oberirdischen Pflanzenteile nicht mehr ordentlich versorgt werden. Deshalb empfiehlt sich hier oft auch ein oberirdischer Rückschnitt.

Weniger Licht im Winter:

Im Winter werden die Tage kürzer, auch Pflanzen, welche normalerweise mit wenig Licht auskommen sollten nun heller gestellt werden. Oft hilft es schon, sie einfach näher ans Fenster zu rücken.

Gelbe Blätter:

Deuten entweder auf einen Gießfehler hin oder die Pflanze leidet an Nährstoffmangel. Bei einem Gießfehler sind die Wurzeln verfault und können die Pflanze nicht mehr versorgen, dann hilft nur noch eine Notumtopfung. Ist ein Topf sehr stark durchwurzelt, können Pflanzen aber oft auch nicht mehr genügend Nährstoffe aufnehmen, obwohl ausreichend und regelmäßig gedüngt wurde. Auch hier hilft nur die Pflanze in einen etwa 2 cm größeren Topf umzutopfen und die Erde so gut es geht auszutauschen. Der neue Topf sollte beim umtopfen niemals sehr viel größer als 1-2 cm mehr Durchmesser haben, um die Pflanzen nicht zu mastig werden zu lassen. Das heißt, der Wuchs wäre oft sehr sparrig und sieht dann nicht mehr schön aus.

Staub auf den Blättern:

Auch eine Pflanze atmet über ihre Blätter, so wie wir Menschen über die Haut. Große Pflanzenblätter, etwa von Monstera, Orchideen oder Gummibaum kann man mit einem feuchten Lappen abwischen. Pflanzen mit kleineren Blättern braust man in der Dusche oder Badewanne ab. Es empfiehlt sich, ein altes Handtuch unter die Töpfe zu legen, damit die Wanne nicht verkratzt wird. Vorsichtig abbrausen. Die Erde sollte nicht weg geschwemmt werden.

Blattglanz:

Bitte keine Blattglaz-Sprays verwenden. Sie sind oft auf Ölbasis, diese dringt in das Blatt ein und gibt nicht nur unschöne Ölflecken, sondern das Blatt ist auch auf Dauer geschädigt. Hier hilft die Oktoberfest-Lösung. ½ helles Bier – ½ kaltes Wasser vermengen und damit die Blätter nach dem entstauben besprühen. Zuerst riecht es nach Oktoberfest in der Wohnung, aber wenn die Blätter abgetrocknet sind, glänzen sie schön.

Läuse und andere saugende Insekten:

Verwenden sie Spruzit von Neudorf. Es ist auf Rapsöl-Neem-Basis. Ich sprühe die Pflanzen entweder bei mindestens 10 Grad Plus im Freien, oder in der Badewanne, damit sich die restlichen Spruzid-Flecken gut abwaschen lassen. Die Pflanzen müssen von allen Seiten tropfnass gespritzt werden. Nach 1-2 Wochen die Prozedur nochmals wiederholen, damit auch die letzten Läuse vernichtet werden.

Gegen rote Spinne (Spinnmilben) hilft ein Efeu-Tee: 2 Hand voll frische Efeublätter (Vorsicht, Efeu ist giftig. Empfindliche Menschen bitte Handschuhe tragen). Die Efeublätter mit 1 Liter kochendem Wasser überbrühen. 1 Stunde ziehen und dabei abkühlen lassen. Durch einen Kaffeefilter sieben. 1:4 mit Wasser verdünnen und alle 3 Tage sprühen, bis auch mit der Lupe keine Spinnmilben mehr sichtbar sind.

Gegen saugende Insekten wie Wollläuse oder Schildläuse kann man sich eine Öl-Lösung auch selbst herstellen. 1/2 Liter Wasser mit 2 Eßl Öl (Sonnenblumenöl, Rapsöl oder besonders wirksam 1 Eßl Orangenöl (es greift auch die Panzer von Schildläusen an) vermengen. 1 Spritzer Spülmittel zugeben, damit sich das Öl beim verrühren löst und eine Emulsion entsteht. Alle 3 Tage die Pflanzen damit tropfnass spritzen. Bis auch mit der Lupe eine Schädlinge mehr zu sehen sind.

Gegen alle saugenden Insekten wie Wolläuse, Schildläuse und rote Spinnmilbe hilft eine Kali-Seifenlösung. Dies ist eine medizinische Schmierseife. Lösen sie 1 Eßl Kaliseife in 1 Liter kaltem Wasser auf uns sprühen sie die Pflanze von allen Seiten, vor allem die Blätter auch von unten tropfnass. Wiederholen sie dies alle 2 Wochen, damit auch die Tierchen welche aus den verbleibenden Eiern schlüpfen erwischt werden.

Trips

Weiße, silbrig glänzende Blätter und winzig kleine schwarze Punkte sind die Saugschäden von Trips. Die Trips sind 1-3 mm groß, schwarz/grau gestreift und als Larven gelblich. Man sieht sie kaum. Sie fressen sich in die oberste Blatthaut und hinterlassen silbrige Blattflecken. Die schwarzen Punkte sind ihre Kothaufen. Verkümmerte Blätter und Triebe sind die Folge. Man kann versuchen, die Pflanzen zu retten. Schneiden sie alles Befallene ab. Ganze Stängel und von wenig befallenen Zweigen die Blätter. Nur junge Neutriebe bleiben stehen. Das Abgeschnittene wandert in die Biotonne. Waschen sie die Pflanze in der Badewanne gründlich Blatt für Blatt ab. Leben sie unter den Topf ein Handtuch, damit die Badewanne nicht verkratzt.

Spritzen sie mit einer Mischung aus: 1/2 Liter Wasser, 5 ml Kaliseige und 2,5 ml Neemöl. Vorsicht mit dem Neemöl bei empfindlichen Pflanzen mit samtigen Blättern. Sie werfen gerne alle Blätter ab. Spritzen sie am besten in der Badewanne, die Pflanzen tropfnass. Die Unterseite der Pflanzen und die Oberfläche des Substrates nicht vergessen. Lassen sie die Pflanzen in der Badewanne etwas abtrocknen, damit sich das Öl nicht in der ganzen Wohnung verteilt.  Die Badewanne lässt sich von dem Öl wieder gut reinigen. Stellen sie die Pflanzen separat und wiederholen sie den Spritzvorgang alle 3-5 Tage.

Eiskalte Stein-Fensterbänke?

Legen sie im Winter eine Styropor-Platte unter ihre Töpfe. Darauf ein Kunststoff-Tablett mit Blähton. Und darauf werden nun die Übertöpfe gestellt. Nun haben ihre Zimmerpflanzen einen schönen warmen Fuß und Luftfeuchte von unten. Auch uns Menschen geht es gleich viel besser, wenn im Winter die Luftfeuchte im Raum erhöht ist. Damit sich auf dem Blähton mit den Jahren keine Schimmelpilze bilden, empfehle ich ihn jährlich in ein Sieb zu geben, gründlich mit frischem Wasser zu waschen und die Tonkügelchen zu rubbeln. Nun nur noch die Tabletts mit Spüli-Wasser waschen, fertig.